Erfahrungsaustausch unter den Hörern von Radio Prag International

Ein Rückblick auf die Kurzwellenradiozeit und viele Kommentare zu aktuellen Themen.

Gleich zu Anfang können Sie Ihr Wissen über Tschechien testen. Denn unsere Preisfrage im August hängt mit den gerade laufenden Olympischen Spielen zusammen:

Die 2016 verstorbene Kunstturnerin Věra Čáslavská war eine der erfolgreichsten Olympia-Teilnehmerinnen überhaupt. Wie viele Olympia-Medaillen hat diese legendäre Turnerin gewonnen?

Schicken Sie uns Ihre Antwort an [email protected].

Das erste Sokol-Turnfest in 1882 | Foto repro: X Všesokolských sletů v Praze 1882-1938

Die richtige Antwort aus dem Vormonat lautet 1882. In jenem Jahr fand das erste Sokol-Turnfest statt. Die Treffen des Turnvereins wurden in der Regel alle sechs Jahre ausgerichtet, außer in jenen Zeiten, in denen der Sokol nicht offiziell tätig sein durfte – während des Ersten Weltkriegs, der deutschen Besatzung und des kommunistischen Regimes. In diesem Jahr fand das XVII. Turnfest statt. Ein Sachpreis für die richtige Jahresangabe geht unter anderem an Jörn Mucha aus Deutschland. Herzlichen Glückwunsch!


Im vergangenen Sommer hat uns Andreas Mütze aus Neukirch in Sachsen die erste Folge seiner Erinnerungen und Gedanken über seine aktive Kurzwellenradiozeit geschickt. Nach den Kapiteln „Faszination Kurzwellenradiohören“ und „Was mich mit Radio Prag, meiner Lieblingsstation verbindet“ haben wir im Frühling dieses Jahres den dritten Teil, „Spurensuche nach Weggefährten der Kurzwellenradiozeit“, bekommen. Wir zitieren nun daraus:

„Es gab den Kontakt vom Radiosender zum einzelnen Hörer und das Feedback per Post vom Hörer zum Sender. Durch den Aufbau eines engen, ja freundschaftlichen Kontaktes bekam ich viel mehr als nur QSL-Karten und Programmhinweise von Radio Prag per Post zugesendet. Gerade für mich als ehemaligen DDR-Bürger war das horizonterweiternd. Viele nützliche Informationen habe ich auch dankend angenommen, um bei persönlichen Reisen mein Nachbarland, seine Sehenswürdigkeiten, seine Kultur, seine Menschen besser kennenlernen zu können.“

Das Kurzwellenradiohören sei auch in der DDR ein relativ seltenes Hobby gewesen, und er habe niemanden gekannt, der wie er dieser Leidenschaft nachgegangen sei, schreibt Andreas Mütze weiter:

„Es gab zwar den Radio Praha Monitor Klub, doch ich habe darüber keinerlei Kontakte zu anderen Hörern knüpfen können. Grundsätzlich wurde uns DDR-Bürgern untersagt, eigentlich regelrecht verboten, mit Bürgern der Bundesrepublik in Kontakt zu treten. Von daher war auch klar, dass Radio Prag diesbezüglich keine Aktivitäten über den Hörerklub anregen durfte.“

Jetzt nach über 30 Jahren denke er an die auch spannende Zeit zurück, merkt unser Hörer an. In diesem Zusammenhang habe er zwei Wünsche:

„Zum einen möchte ich gern Weggefährten kennlernen, also mit Hörern, die auch schon in den 1980er Jahren ebenso gern Radio Prag oder allgemein gern Kurzwellenradio gehört haben, in Erfahrungsaustausch treten. Ich gehe mal davon aus, dass doch viele ehemalige DDRler ähnlich aufgestellt waren wie ich und einen guten Kontakt zu Radio Prag pflegten beziehungsweise noch pflegen. Ich würde es spannend finden, mit den Hörern diesbezüglich in Kontakt treten zu können. Aber ebenso interessieren mich die Erfahrungen und Erinnerungen der Radio-Prag-Freunde außerhalb der Mauer, und damit meine ich die Hörer in Westdeutschland, Österreich und der Schweiz.“

Und nun möchten wir uns an Sie, liebe Hörerinnen und Hörer wenden: Wenn es unter Ihnen jemanden gibt, der Kontakt mit Andreas Mütze aufnehmen will, dann geben Sie uns doch bitte Bescheid. Wir übermitteln ihm darauf Ihre E-Mail-Adresse. Mit zwei Stammhörern ist Herr Mütze voriges Jahr schon in Verbindung getreten, wie er berichtet:

„Liebe Grüße an Ihren Stammhörer Wolfgang Bruch, der Ihre Sendungen schon über 60 Jahre regelmäßig und sehr interessiert verfolgt, vor allen weil seine ehemalige Heimat, die Heimat seiner Kindheit, seiner Eltern in Nordböhmen war und er sich mit der Tschechischen Republik noch sehr verbunden fühlt. Liebe Grüße auch an Ihren Stammhörer Frank Paulusch, der tschechische Freunde kennengelernt, die tschechische Sprache gelernt hat und Sie auch schon im Funkhaus besucht hat.“

Aber auch noch eine zweite Sache liegt Andreas Mütze am Herzen:

„Vor mir liegt ein Berg von Briefen, Zeitschriften, Karten, Büchern und Geschenken, die mir Radio Prag in den 17 Jahren meiner aktiven Zeit geschickt hat. Ich habe alles aufbewahrt. In der Zeit von 1976 bis 1993 habe ich von Radio Prag neben 178 verschiedenen QSL-Karten (von den insgesamt 355 aus 24 Ländern), circa 130 Monatszeitschriften ‚Tschechoslowakisches Leben‘, rund 50 Monatszeitschriften ‚Sozialistische Tschechoslowakei‘, 112 Ersttagsbriefe, 14 Langspielplatten, viele Bücher, Karten, Kalender, Reiseprospekte und noch vieles mehr erhalten. Es wäre doch schade, wenn diese Zeitdokumente aus Mangel an Interesse irgendwann mal vernichtet werden. Vielleicht gibt es dafür noch Interessenten? Oder könnten diese Dokumente in Archiven oder gar in Museen der Nachwelt erhalten werden? Wie gehen die anderen Hörerfreunde von Radio Prag International mit diesen mittlerweile historischen Dokumenten um, beziehungsweise welche Ideen haben sie zur Bewahrung dieser Zeitdokumente? Auch darüber möchte ich gern in Gedankenaustausch treten.“

Leider haben wir bei Radio Prag International keine räumlichen Möglichkeiten, um diese Sachen aufzubewahren. Wir werden uns im Archiv des Tschechischen Rundfunks informieren, ob da Interesse an einigen der erwähnten Schrift- und Druckstücke besteht.


Und nun zu Ihren Briefen und Kommentaren zu Themen, die wir in unseren Sendungen in der letzten Zeit erörtert haben. Joachim Thiel aus Wuppertal schreibt:

„Heute hat mir der Bericht über Fälschungen aus dem Mittelalter besonders gefallen. Es freut mich sehr, dass es bei Radio Prag International immer wieder überraschende Themen zu hören gibt.“

Heinz Günter Hessenbruch aus Remscheid hat sich über die Musiksendung zum mährischen Komponisten Leoš Janáček gefreut:

„Interessant war die heutige Sendung, die Biografie und die Musikstücke haben mir gut gefallen. Dies zeigt, dass eine Klosterschule auch für Kinder armer Leute durchaus Sinn hatte und Erfolg brachte. Einer meiner betrieblichen Vorgesetzten war im Krieg zum Vollwaise geworden und dann im Jesuiten-Kloster aufgewachsen. Er war ein sehr guter Menschenführer und Vorgesetzter.“

Dieter Feltes aus Pyrbaum dankt für die ausführlichen Berichte aus der Tschechischen Republik:

„Eine ganz interessante Geschichte fand ich über den Schuster Václav Staněk. Ich habe mich auch im Internet über diese Person schlau gemacht. Aber auch Ihre Sendung war sehr aufschlussreich. Nur noch ganz selten werden bei uns solch hochwertige Schuhe gekauft. Sie sind vielfach zu teuer für die breite Bevölkerung.“

Martina Pohl aus Überlingen mag offensichtlich Berichte über schöne und attraktive Orte Tschechiens. Und sie weiß auch, so manches zu unseren Beiträgen hinzuzufügen:

„Höchst interessant fand ich den Beitrag, der sich mit der imposanten Festung Josefov und ihrem unterirdischen Verteidigungssystem befasste. Ebenso habe ich die heutige Sendung ‚Ein Spaziergang durch Karlsbad‘ sehr genossen. Dabei erwähnten Sie auch die Karlsbader Sprudelsteinrose. Ja, was es nicht alles gibt. Schon Goethe hielt Karlsbad neben Rom und Weimar für den angenehmsten Ort auf der Welt. In einem Ihrer Programme wurde darauf hingewiesen, dass das Eisenbahnmuseum in Lužná ein Draisinentreffen veranstaltet. Dabei musste ich gleich an unsere vor Jahren in Norddeutschland durchgeführte Fahrraddraisinentour denken. Dabei handelt es sich um ein vierrädriges Eisenbahnfahrzeug, das mit eigener Kraft betrieben wird. Es macht auf jeden Fall großen Spaß für Jung und Alt.“

Uwe Tabbert aus Kahla schreibt:

„In Ihrer gestrigen Ausgabe hatten Sie die Burg Bezděz erwähnt. Da ich ja schon oft mit meiner Familie von Doksy zu besagter Burg gewandert bin (bestimmt zehnmal), hätte ich gern gewusst, ob es zu der Schlacht von 1402 einen ausführlicheren Beitrag gibt. Diese Wanderung von Hirschberg aus wäre heute allerdings für mich nicht mehr möglich. Meine Beine mögen das nicht mehr.“

Und zur Burg Bezděz auch eine Zuschrift von Thomas Walde aus Eckartsberg:

„Es wäre schön, wenn man zu dem Artikel etwas mehr über den geschichtlichen Hintergrund erfahren könnte. Vielleicht in einem nächsten Beitrag dazu. Mit freundlichen Grüßen!“

Vielen Dank für Ihre Anregungen, liebe Hörer. Die Geschichte der Belagerung von Bezděz wollen wir gerne irgendwann in unserem Geschichtskapitel erzählen.

Burg Bezděz | Foto: Štěpánka Budková,  Radio Prague International

Und zum Schluss vielen Dank für einen netten Urlaubsgruß. Es war eine Überraschung, einen Umschlag mit Briefmarken in der deutschen Redaktion zu bekommen, auf denen Queen Elisabeth abgebildet ist. Doch alles hat sich dann erklärt:

„Viele Grüße von der nordirischen Küste im hohen Norden von Europa nach Prag. Wie in jedem Jahr verbringe ich ein paar Tage in der attraktiven Landschaft der ‚grünen Insel‘. Das Wetter ist in diesem Jahr sehr frisch und kühl bei Temperaturen um die zehn bis zwölf Grad. Es ist wie immer sehr erholsam, und ich habe auch hier Radio Prag International in Deutsch gehört! Horst Cersovsky.“

Das freut uns sehr, vielen Dank Herr Cersovsky.

Und damit verabschieden wir uns für heute. Schreiben Sie uns an

Radio Prag International,

deutschsprachige Redaktion,

Vinohradská 12, 120 99 Prag 2,

Tschechische Republik

oder per E-Mail an [email protected].