Erste Fußball-Liga in Tschechien setzt Punktspiele nach Winterpause fort
An diesem Wochenende setzt die höchste Fußball-Spielklasse in Tschechien, die Fortuna Liga, ihre laufende Saison fort. Nach 19 Spieltagen im Herbst werden noch elf Punkterunden im Frühjahr ausgetragen, bevor es in die Entscheidung geht. Sie fällt in drei Gruppen, in denen um die Meisterschaft, einen Startplatz in der Conference League und gegen den Abstieg gespielt wird.
Seit dem letzten Spieltag im Dezember sind sieben Wochen vergangen. Spitzenreiter Slavia Prag nutzte die Winterpause unter anderem zu einem dreiwöchigen Trainingscamp an der Algarve in Portugal. Die Prager bestritten nur ein echtes Testspiel, das sie mit 4:2 gegen den Ligakonkurrenten Baník Ostrava gewannen. Die Laune von Trainer Jindřich Trpišovský ist allerdings getrübt durch den wahrscheinlichen Abgang des rumänischen Spielmachers Nicolae Stanciu nach China:
„Die Verhandlungen zum Wechsel von Stanciu sind im Gange. Er ist ein Unterschied-Spieler, der für unseren Verein enorm viel geleistet hat. Wir verlieren mit ihm den wohl besten Akteur der Liga und müssen sehen, wie wir diesen Verlust kompensieren.“
Vor Stanciu hat Slavia mit Jan Kuchta bereits seinen besten Torschützen an Lokomotive Moskau abgegeben. Das macht das Vorhaben Titelverteidigung für die Rot-Weißen nicht einfacher. Um die Lücke etwas zu schließen, hat man jetzt im Winter zwei Talente von anderen tschechischen Clubs verpflichtet.
Auf eine Schwächephase des Meisters hofft Lokalrivale Sparta Prag, der mit drei Punkten Rückstand auf Slavia auf dem dritten Platz liegt. Sparta selbst hat nur eine Veränderung vorgenommen: Aus Jablonec nad Nisou / Gablonz ist Stürmer Tomáš Čvančara zu den Hauptstädtern gestoßen. Den jungen Angreifer konnte die Mannschaft ziemlich schnell integrieren, und zwar beim Camp im spanischen Marbella, über das sich Trainer Pavel Vrba sehr lobend äußerte:
„Wir hatten ideale Bedingungen zum Training, das Wetter war gut, die Plätze hervorragend. In der Vorbereitung trafen wir auf zwei schwere Gegner, denn sowohl Rostow als auch Lokomotive Moskau sind russische Mannschaften, die regelmäßig in den europäischen Wettbewerben vertreten sind. Ich bin froh, dass wir dieses Camp absolviert haben und dazu tolle Bedingungen vorfanden.“
Gegen Rostow gewann Sparta übrigens 2:0, gegen Moskau verlor man aber 2:3.
Zwischen den beiden Prager Teams liegt Viktoria Pilsen in Lauerstellung, mit nur einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer Slavia. Die Westböhmen haben durchwegs zu Hause trainiert und gleich sechs Testspiele bestritten. Die Generalprobe gegen den Zweitligisten Chrudim gewannen sie klar mit 4:0. Verteidiger Milan Havel, Torschütze zum 1:0, sagte anschließend:
„Der Sieg gibt uns Auftrieb vor dem Ligastart nach der Winterpause. Ich bin froh, dass ich dem Team mit dem Treffer helfen konnte. Doch es war nur ein Testspiel, jetzt freue ich mich aber auf den Wiederbeginn in der Liga.“
Und der wird am Samstag mit vier Begegnungen vollzogen. Dabei haben Slavia und Sparta Prag die Mannschaften aus Karviná / Karwin und České Budějovice / Budweis zum Gegner. Pilsen steigt am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Hradec Králové / Königgrätz wieder ins Geschehen ein.