Europäische Investitionsbank gewährt Tschechien 2022 Kredite in Höhe von knapp 1,9 Milliarden Euro
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat Tschechien im vergangenen Jahr insgesamt 1,85 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.
Die Gelder wurden vor allem für Projekte in den Bereichen Energie und Verkehr genutzt. Dies teilte die EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova in der vergangenen Woche auf einer Pressekonferenz in Prag mit.
Das größte Kreditpaket von 790 Millionen Euro ging an den Energieversorger ČEZ zur Weiterentwicklung des Stromverteilungssystems. In die Energieinfrastruktur des Unternehmens ČEPS wurden weitere 92 Millionen Euro investiert. Außerdem unterstützte die EIB 2022 die Modernisierung des Bahnverkehrs in Tschechien, so etwa mit 36 Millionen Euro für den Kauf von Bordkomponenten für das europäische Zugsicherungssystem ETCS.
Diese Branche ist auch eine der Prioritäten für die Finanzierungspläne in diesem Jahr. Pavlova kündigte an, dass noch im ersten Halbjahr 2023 die erste Tranche von insgesamt sieben Milliarden Euro ausgezahlt werden könnte. Mit ihr soll das regionale Schienennetz ausgebaut werden – darauf hatte sich die EIB mit Vertretern des tschechischen Verkehrsministeriums und der Schienenverwaltung im vergangenen Jahr geeinigt. Ebenso gehört zu den Projekten, die in naher Zukunft unterstützt werden, der Bau der Prager Metrolinie D.
Pavlova sagte Tschechien auch eine weitere Finanzhilfe bei der Versorgung ukrainischer Geflüchteter zu. Ihren Angaben zufolge hat die EIB dem Land im vergangenen Jahr 200 Millionen Euro für diese Zwecke zur Verfügung gestellt.
2021 betrugen die Investitionen der EIB in Tschechien insgesamt 1,19 Milliarden Euro. Die Bank ist hierzulande seit 30 Jahren aktiv, und in dieser Zeit hat sie der Regierung in Prag schon Kredite mit einem Gesamtwert von 27,57 Milliarden Euro gewährt.