Feuer, Wasser, Licht: Auswirkungen der Hitzewelle in Tschechien
Die anhaltende Hitze und Trockenheit in Tschechien ist nicht nur für die Wälder im Wortsinne brandgefährlich, sondern macht sich auch bei der Strom- und Wasserversorgung bemerkbar. Thomas Kirschner mit einem Überblick über die Lage in Tschechien.
"Was die Einsparung von Wasser angeht, so ist das zunächst eine Angelegenheit der örtlichen Verwaltungen, und wir werden uns nicht in Dinge einmischen, die man vor Ort besser regeln kann. Sollte die anhaltende Trockenheit örtlich zu einem ernsthaften Problem anwachsen, dann werden wir auf Landkreisebene einen Weg finden, um das betroffene Gebiet mit Wasser zu versorgen. Aber eine solche Gefahr droht derzeit noch nicht."
Die anhaltende Hitze macht sich auch bei den Energieversorgern bemerkbar. An den europäischen Börsen sind die Preise für Elektrizität sprunghaft bis auf das sechsfache gestiegen. Die Kraftwerke in Tschechien laufen auf Hochtouren, im Land selbst gibt es mit der Energieversorgung aber keine Probleme, erläutert der Stellvertretende Minister für Industrie und Handel Jiri Bis:
"Der Verbrauch im Sommer liegt in Tschechien deutlich niedriger als im Winter, und das sowohl bei Strom als auch bei Gas. Während bei Elektrizität in den Wintermonaten jeweils neun bis zehn Prozent der Jahresproduktion verbraucht werden, sind es im Sommer nicht einmal sieben Prozent."Sommerliche Stromausfälle wegen Netzüberlastung, wie sie in Amerika an der Regel sind, stehen jedenfalls in Tschechien nicht zu befürchten, betont Minister-Stellvertreter Jiri Bis:
"In Tschechien gibt es nicht so viele Klimaanlagen und klimatisierte Räume - mit Amerika lässt sich das überhaupt nicht vergleichen. Das ist der wichtigste Punkt. Außerdem ist die Bauweise in Tschechien anders als in Amerika, besonders bei Wohnhäusern, so dass der Energieverbrauch ohnehin nicht so hoch wäre wie in Amerika. Und dann dürfen wir natürlich nicht vergessen, dass Tschechien in der gemäßigten Klimazone liegt, und es wird hier nur ausnahmsweise einmal so heiß, wie das im Süden der USA zum Beispiel der Regelfall ist."