Feuerwehr im Einsatz: Gefährliche asiatische Hornisse erstmals in Tschechien entdeckt

Asiatische Hornisse

Fachleute haben am Sonntagabend in einer Baumkrone im Pilsener Stadtteil Přední Skvrňany ein großes Nest asiatischer Hornissen identifiziert. Es handelt sich um den ersten Fund der invasiven Art hierzulande.

Die Feuerwehr werde das Nest am Montagnachmittag liquidieren, weitere Nester seien nicht gefunden worden, teilte Zdeněk Myslík von der Pilsener Zweigstelle der Naturagentur Tschechiens (AOPK) mit. Zuvor hatte Umweltminister Petr Hladík (Christdemokraten) im Netzwerk X über die Entdeckung informiert.

Es handelt sich um den ersten bestätigten Fund der invasiven Insektenart in Tschechien. Das große Nest befinde sich nahe des Vejprnice-Bachs, teilte Myslík mit. Den konkreten Ort wollte er nicht nennen, um zu verhindern, dass die Menschen ihn aufsuchen. Myslík zufolge befinde sich das Nest etwa einen Kilometer vom ersten Fund entfernt. Das erste Exemplar der asiatischen Hornisse war hierzulande vor Kurzem in der Straße Nade Mží in Přední Skvrňany gesichtet worden. Dort fraßen die Hornissen den Nektar einer Schneebeere. Die Naturexperten bemühten sich anschließend, das Nest zu finden. Geholfen haben ihnen dabei das Westböhmische Museum und die Öffentlichkeit.

Sollten die Tiere nach der Liquidierung des Nests nicht verschwinden, wird laut Myslík eventuell nach einem weiteren Nest gesucht. Es sei jedoch wahrscheinlich, dass sich die Insekten nur an einem Ort eingenistet haben, so der Experte. Er nimmt an, dass die Hornissen vermutlich mit einem LKW nach Pilsen gelangten, da sich das Nest nahe der Autobahn befinde. Unter den Fachleuten herrscht Einigkeit darüber, dass sich die Hornissenkönigin vermutlich in Spanien, wo es viele dieser Tiere gibt, unter der Plane eines mit Orangen beladenen LKW verfangen hat. Beim Bremsen flog sie wahrscheinlich hinaus. Invasive Insektenarten verbreiten sich Myslík zufolge vor allem entlang Gleisen und Autobahnen.

Die asiatische Hornisse fliegt besser und schneller als andere Arten. Forschern zufolge ist sie imstande, sich schnell zu verbreiten. Darum ist es wichtig, dass die Menschen Verdachtsfälle melden. Hinweise nimmt in Tschechien die Naturagentur entgegen, welche das Vorkommen überprüft und eventuell in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr für die Liquidierung der Nester sorgt. Die E-Mail-Adresse der Agentur lautet: [email protected]. Die Naturforscher empfehlen, die Meldung auch um ein Foto und eine genaue Beschreibung der Insekten zu ergänzen.