Flagge zeigen für Tibet
An 285 Rathäusern in Tschechien konnte man am Freitag, dem 10. März, die tibetische Flagge sehen. Bereits zum zehnten Mal schlossen sich tschechische Kommunen der internationalen Aktion "Flagge zeigen für Tibet" an, um ihre Solidarität mit dem gewaltlosen Kampf der Tibeter für ihre Rechte zum Ausdruck zu bringen. Martina Schneibergova fasst zusammen.
"Wir erinnern damit an den 47. Jahrestag des Aufstands der Tibeter gegen die chinesischen Besatzer, der am 10. März 1959 in Lhasa ausbrach und bei dem 80.000 Tibeter ums Leben kamen."
Tausende von anderen Tibetern wurden in Arbeitslager verschleppt, Tausende sind geflohen und leben bis heute im Exil - wie auch der Dalai Lama. Der 10. März ist in vielen Ländern zum Gedenktag geworden, an dem zur Einhaltung der Menschenrechte überall aufgefordert wird. Die Tibet-Flagge weht auch im sechsten Prager Stadtbezirk, wie der Sprecher Marek Salek bestätigt:"Die tibetische Flagge symbolisiert heute weltweit die Menschenrechte und erinnert daran, dass man der Unterdrückung der Menschenrechte nicht gleichgültig zusehen darf."
Nicht alle Städte unterstützen Tibet jedoch vorbehaltlos. Problematisch war es immer schon bei den links orientierten Stadträten. In Frydek-Mistek wurde dieses Jahr zum ersten Mal die Flagge für Tibet gezeigt, sagt Vizebürgermeister Petr Cvik:
"Früher hat darüber aus Zeitgründen nur der Stadtrat entschieden und die Teilnahme leider abgelehnt. Diesmal wurde die Stadtvertretung, also das höchste Organ der Stadt, um die Entscheidung ersucht. Mit 27 Stimmen waren die Stadtvertreter dafür. Endlich können auch wir also Flagge für Tibet zeigen."
Im Rahmen der Aktion "Flagge zeigen für Tibet" finden in vielen Städten Tschechiens Filmvorführungen, Konzerte und weitere Veranstaltungen statt, die meistens von der tschechischen Bürgerinitiative Lungta organisiert werden.