Flugzeughersteller Aero Vodochody erhält neue Eigentümer

Foto: ČTK / Michal Kamaryt

Der tschechische Waffenhandelskonzern Omnipol und der ungarische Unternehmer András Tombor haben den größten tschechischen Flugzeughersteller gekauft.

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Tombor wird 51 Prozent an Aero Vodochody Aerospace halten und Omnipol die restlichen 49 Prozent. Das gaben die beiden neuen Eigentümer in einer Pressemeldung bekannt. Der Flugplatz in Vodochody bei Prag bleibt hingegen in den Händen von Penta Investment, dem bisherigen Eigentümer mit tschechischem und slowakischem Kapital.

Omnipol-Chef Richard Háva erläuterte den Sinn der Akquise: „Aero ist eine der stärksten tschechischen Marken und ein Begriff, der bei vielen Menschen hierzulande Stolz aufkommen lässt. Die Firma hat nicht nur eine tolle Vergangenheit, sondern auch ein hohes Potenzial für die Zukunft.“ Omnipol selbst ist mit Aero Vodochody schon länger verbunden, weil man für die Ausfuhr der Flugzeuge ins Ausland verantwortlich war.

Flugzeug L39NG  (Foto: ČTK / Michal Kamaryt)
Aero Vodochody wurde 1919 gegründet. Das Unternehmen produziert vor allem Trainingsflugzeuge und leichte Kampfjets, aber auch Flugzeug- und Hubschrauber-Teile. Das wohl erfolgreichste eigene Produkt ist das zweisitzige, einstrahlige Schulflugzeug L-39 Albatros. Dieses wurde unter anderem auch von der Nationalen Volksarmee in der DDR genutzt. Unter der Bezeichnung L39NG soll nun eine neue Generation dieses Modells entstehen.

Bei Aero Vodochody sind insgesamt 1350 Menschen beschäftigt. Für dieses Jahr hatte die Firma eigentlich einen Umsatz von sechs Milliarden Kronen (220 Millionen Euro) angepeilt. Wegen der Coronakrise könnten die Ergebnisse jedoch bescheidener ausfallen.

Autor: Till Janzer
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