Frankreich hat Interesse für tschechische Wirtschaft wiederentdeckt
Frankreich gehört für die Tschechische Republik zu den bedeutendsten Wirtschaftspartnern in Europa. Im vergangenen Jahr gingen 4,8 Prozent des tschechischen Exports in das Atlantik- und Alpenland. Damit ist Frankreich der viertgrößte Absatzmarkt für die tschechische Wirtschaft.
Der Vorsitzende der Französisch-Tschechischen Handelskammer, Constantin Kinský, verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass Frankreich seine Interessen in Mitteleuropa wiederentdeckt und daher das Augenmerk auf die Region verstärkt habe. Die Gründe dafür seien angeblich nicht nur die geografische und kulturelle Nähe zu Tschechien, sondern insbesondere die Qualität, Reaktivität und technische Robustheit der tschechischen Firmen. Die Handelskammer versuche daher mit allen Kräften, die Entwicklung der bilateralen Handelsbeziehungen weiter voranzutreiben. Ein großes Potenzial sehe er dabei in der Kooperation von kleinen und mittleren Firmen, für die man eigens eine neue Arbeitsgruppe in der Kammer gebildet habe, sagt Constantin Kinský.
Mit nahezu 500 Unternehmen und 100.000 Arbeitnehmern ist Frankreich zudem der fünftgrößte Investor in der Tschechischen Republik. Die Großkonzerne, die im Zuge der Privatisierung in den 1990er Jahren nach Tschechien kamen, sind hierzulande gut etabliert und ihre Präsenz nimmt systematisch zu. Trotz Finanzkrise und anderer ungünstigere Bedingungen für Investitionen habe das Interesse französischer Firmen an Tschechien seit dem Jahr 2007 auch nie nachgelassen. Im Gegenteil, man könne sagen, dass die Zahl der französischen Neueinsteiger in Tschechien im Schnitt pro Monat um eine Firma steigt, und dies regelmäßig die gesamten letzten sieben Jahre lang, unterstreicht Kinský.