Tschechien ist trotz Arbeitskräftemangel attraktiv für französische Firmen
Tschechien ist ein attraktives Land für französische Investoren. Sie beschweren sich aber über die geringe Investitionsförderung und den Arbeitskräftemangel. Dies ergibt sich aus einer Umfrage, die die Französisch-Tschechische Handelskammer am Dienstag veröffentlicht hat. Insgesamt 101 französische Firmen, die in Tschechien tätig sind, nahmen daran teil.
Die Tschechische Republik gilt als attraktiver Markt für französische Firmen. Die meisten der Befragten rechnen in Tschechien mit einem Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahren. 78 Prozent der Firmen loben die politische Stabilität des Landes. Die Qualität der Arbeitskräfte habe sich in den zurückliegenden 20 Jahren verbessert, ebenso wie die Sprachkenntnisse. 77 Prozent der Befragten schätzten die gute Qualität der tschechischen Arbeitnehmer in Managerpositionen. Die Qualität tschechischer Zulieferer wurde von 87 französischen Firmen positiv bewertet. Eine nicht so positive Bewertung gab es bei der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Zwar bewerteten 80 Prozent der befragten Firmen die Qualität und zwei Drittel den Preis tschechischer Arbeitskräfte positiv. Dennoch halten 41 Prozent der französischen Unternehmer in Tschechien den Arbeitskräftemangel für eine Hürde für das weitere Wirtschaftswachstum des Landes. Ein Viertel äußerte sich auch negativ über die öffentliche Investitionsförderung, die geringe Transparenz der Investitionsförderung und über das komplizierte Steuer- und Rechtsystem in Tschechien. In Tschechien sind 500 Firmen aus Frankreich tätig, die insgesamt 100.000 Personen beschäftigen. Drei Viertel davon finden sich im Industriebereich, 17 Prozent im Handel und neun Prozent in den Dienstleistungen. Der Handelskammer zufolge wendet sich jede zweite oder dritte Woche eine französische Firma mit dem Interesse an sie, mit Tschechien zusammenzuarbeiten. In den zurückliegenden zehn Jahren stiegen der tschechische Export nach Frankreich um 136 Prozent und der Import aus Frankreich nach Tschechien um 39 Prozent an. Im vergangenen Jahr bedeutete dies einen Anstieg der Exporte nach Frankreich um neun Prozent. Das Gesamt-Volumen erreichte 200 Milliarden Kronen (7,4 Milliarden Euro).