Frühling im Briefkasten
Die Politik lassen wir dieses Mal beiseite. Der Frühling, die Natur, aber auch die Geschichte kommen zur Sprache.
Wie heißt der erste Roman des Schriftstellers Milan Kundera, der diesen Monat seinen 90. Geburtstag feiert?
Die richtige Lösung schicken Sie bitte bis Ende dieses Monats an [email protected].
Im März haben wir gefragt, in welcher Stadt die Automarke Tatra hergestellt wird. Die richtige Antwort lautet Kopřivnice / Nesselsdorf.
Unter anderem Uwe Tabbert aus Deutschland hat korrekt geantwortet und bekommt einen Sachpreis von uns. Herzlichen Glückwunsch!
Für ein Foto mit Frühlingsblüten und Frühlingsgrüßen möchten wir uns bei Birgit Denker und Siegbert Gerhard bedanken:
„Herzliche Frühlingsgrüße senden Euch Birgit und Siegbert bei herrlichem Sonnenschein und milden Temperaturen um die 18 Grad Celsius aus Frankfurt am Main. Jetzt macht es wieder viel Freude, die schöne Natur in Garten, Parks und beim Mainspaziergang zu genießen.“
Einen Urlaubsgruß haben wir wiederum von Peter Vaegler bekommen. Die Post wurde dieses Mal nicht aus Stralsund, sondern aus Mallorca abgeschickt:
„Liebe Freunde bei Radio Prag, seit einigen Tagen verbringen meine Frau und ich gemeinsam mit meiner Schwägerin und meinem Schwager einen schönen Urlaub in Cala Millor. Gestern hatten wir schon eine Temperatur von 24 Grad Celsius. Heute ist es windig und nur 16 Grad. Das T-Shirt von Radio Prag leistet mir gute Dienste.“
Wanderung Prag-Prčice
Markus Langer hat uns eine Frage geschickt, die auch zum Frühling hierzulande gehört. Im Titel seiner E-Mail steht der Begriff: Wanderung Prag-Prčice:„Sehr geehrte Damen und Herren, wird es diese Wanderung dieses Jahr wieder geben? Wo bekomme ich nähere Informationen dazu?“
Ja, Herr Langer, auch in diesem Jahr wird die traditionelle Volkswanderung veranstaltet, und zwar zum bereits 54. Mal. Der Termin ist Samstag, 18. Mai. Die längste Tour ist 70 Kilometer lang, man kann aber auch eine der kürzeren Strecken wählen. Nähere Informationen finden Sie unter http://praha-prcice.cz. Allerdings ist die Website nur in tschechischer Sprache.
Mit Alfred Albrecht aus Emmendingen blicken wir noch auf den Winter zurück:
„Vielen Dank für den interessanten Beitrag über die Vogelzählung in Tschechien. Ich konnte in diesem Winter feststellen, dass wesentlich weniger Vogelarten an die Futterhäuschen in Nachbars und unseren Garten gekommen sind. Sicherlich spielt der milde Winter eine Rolle. Während im Winter 2017/2018 insgesamt 18 Vogelarten in unseren Gärten zu sehen waren, sind es dieses Mal lediglich Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Sperlinge und das Rotkehlchen gewesen. Es freut mich, dass der Grünfink in Tschechien noch in größerer Anzahl anzutreffen ist. In diesem Winter habe ich diese Vogelart bei uns noch nicht gesehen.“
Düsteres Jubiläum
Der Frühling ist hierzulande aber auch mit einem düsteren Jubiläum verbunden. Wie Helmut Matt aus Herbolzheim schreibt, hat er sich aus aktuellem Anlass wieder einmal gemeldet: zum Jahrestag des Einmarschs Hitlers in Prag im Jahr 1939:„Es ist traurig, dass es in der Geschichte unserer beiden Länder solche düsteren, bösen Ereignisse gegeben hat. Umso wichtiger ist es, dass man diese Themen aufarbeitet, offen darüber spricht und, das ist das Wichtigste, intensiv daran arbeitet, dass sich so etwas niemals wiederholen kann. Zwei lebendige Beispiele für ein besseres, friedlicheres Miteinander wurden im gestrigen Tagesecho vorgestellt: das Projekt ‚Versuchs mal in Deutschland‘ und der Bericht über die Intensivierung der Städtepartnerschaft zwischen Prag und Hamburg. Persönliche Begegnungen der Menschen sind das beste Mittel gegen die Empfänglichkeit für Hetze und Propaganda.“
Wie sehr „Hetze und Propaganda“ als Mittel der Manipulation der Massen eingesetzt wurden, habe man im Geschichtskapitel an einigen Beispielen erfahren:
„Die beiden Beispiele demonstrieren, wíe leicht es ist, durch den Einsatz von Medien Macht über das Denken der Menschen zu erlangen. Davor sind wir auch in unseren heutigen Tagen nicht sicher. Sehr gelungen war in Ihrer Sendung die Gegenüberstellung von Propagandamaschinerie und authentischen Tagebucherinnerungen, in denen sich die tatsächliche Stimmung in der Prager Bevölkerung wiederspiegeln. Solche Originalquellen sind für die Geschichtsforschung von unschätzbarem Wert.“Poesie der Pflanzennamen
Mit den Frühlingblüten haben wir angefangen und wollen damit unsere heutige Sendung auch abschließen. Vor einiger Zeit haben wir von Brigitte Luise Mengden aus Köln eine Empfehlung bekommen für unsere Sendereihe „Tschechisch gesagt“. Sie sei eine Tschechien-Vielreisende und stöbere gerne auf den Seiten von Radio Prag herum, schreibt sie:„Gern mag ich auch Ihre Tschechisch-Kolumne, bin aber nicht immer gleich aktuell. Mein Tschechischlernen ist leider ziemlich versandet – aber das ist jetzt nicht das Thema. Die tschechische Sprache schon.“
Als Freundin von Natur und Kultur setze sie sich dabei oft zwischen die Stühle, schreibt Frau Mengden. Zum Beispiel:
„Wir wandern auf ein Kulturobjekt zu, und ich bin ganz begeistert von den wegbegleitenden Pflanzen. Doch später hat die tschechische Reiseleiterin mir dann erzählt, dass die Namen der dortigen Pflanzen oft sehr poetische Formulierungen und Hintergründe haben, was mit einer rein fachlichen Übersetzung ins Deutsche nicht ‚rüberkomme‘. Dieser Zusammenhang würde mich sehr interessieren. Könnten Sie nicht einen Beitrag zum kulturellen und/oder sprachlichen Hintergrund mancher Pflanzennamen machen?“
Das ist ein sehr guter Tipp, für den wir uns sehr bedanken. Frau Mengden nennt gleich auch einige Beispiele:„Ich kenne zum Beispiel unseren Löwenzahn, der heißt auf Englisch ‚dandelion‘, was auf das französische ‚dent de lion‘ (Zahn vom Löwen) zurückgeht. Auf Französisch heißt er auch ‚pissenlit‘ (piss ins Bett), das drückt die harntreibende Wirkung sehr unpoetisch, aber volksnah-derb aus.“
Mit dem Löwenzahn können wir in unserem nächsten Sprachkurs starten – das Tschechische hat für die gelbe Blume nämlich gleich mehrere Namen, die unterschiedliche Assoziationen vermitteln. Und ähnlich ist es auch beim Frauenmantel, den Frau Mengden als ein weiteres Beispiel nennt:
„Wenn man sich ein Blatt vom Frauenmantel, gerne morgens mit Tau und Guttationstropfen wie Perlen, anschaut, dann möchte man auch an Elfen denken, die diese Mäntel zauberisch tragen. Aber, wie gesagt, mein Tschechisch reicht für die Poesie der Pflanzennamen nicht aus. Ich würde mich freuen, wenn ich darüber mehr erfahren könnte.“Und das war's für heute. Wir freuen uns auf Ihre Empfangsberichte, E-Mails und Briefe. Schicken Sie uns diese an die Adresse: Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an: [email protected]. Auf Wiederhören!