Für Tschechien ist Kioto-Protokoll kein Problem
Am Montagmorgen wurde bei der Bonner Klimakonferenz eine Kompromisslösung gefunden. Das erreichte Abkommen zur Erfüllung der Kioto-Vereinbarungen über Emissionsreduktionen bedeutet für den tschechischen Umweltminister kein Problem für Tschechien. Mehr zum Thema im folgenden Beitrag von Dagmar Keberlova.
Die Einhaltung der vereinbarten Werte ist für die Tschechische Republik kein Problem, bestätigte in einem Interview für Radio Prag Jan Pretel, stellvertretender Vorsitzender der Regierungskommission für Klimaänderungen:
"Wir haben kein Problem damit. Wir haben unsere Emissionen vom Jahre 1990, das für die meisten Länder das Referenzjahr ist, bis zum letzten Revisionsjahr 1999 um 27 Prozent gesenkt. Zu der größten Senkung kam es in den ersten vier Jahren, die durch die Transformation unserer Wirtschaft verursacht war."
Dadurch seien die im Kioto-Protokoll vorgesehen Werte um ein vielfaches übertroffen worden, denn dieses rechnet mit einer Emissionssenkung bis zum Zeitraum der Jahre 2008 bis 2012 von weltweit 5,2 Prozent. Jan Pretel zufolge seien für diesen Zeitraum verschiedene mögliche Varianten vorgesehen. Auch bei derjenigen, die ein starkes Wachstum der Wirtschaft voraussetzt- womit höhere Ausstöße zusammenhängen- werden die geforderten Werte mit Sicherheit eingehalten.
Der tschechische Umweltminister Milos Kuzvart trat in Bonn im Namen der Staaten Mittel- und Osteuropas CG11 auf, wobei er die gemeinsame Position dieser Staaten darlegte. Jan Pretel legt aus:
"In der Ansprache legten wir den höchsten Wert auf eine baldige Ratifizierung des Kioto-Protokolls - das zum Ersten. Und zweitens lehnten wir ab, finanzielle Verpflichtungen auf uns zu nehmen. Denn es wurde auch über den Fonds zur Hilfe für Entwicklungsländer diskutiert. Und hier lehnten wir Pflichteinzahlungen mit der Begründung ab, dass wir noch nicht ausreichend Mittel dafür haben, weil wir diese für neue moderne Technologien in unseren Ländern mit Transformationsökonomien brauchen. Wir können etwas dazu beitragen, wenn wir finanzielle Mittel finden, aber verpflichtet sind wir nicht."