Fußball: Viktoria Pilsen steht nach Sieg bei Sparta Prag vor Titelgewinn
Etwas im Schatten der derzeit laufenden Eishockey-Weltmeisterschaft hat sich am vergangenen Wochenende auch der tschechische Fußball zu Wort gemeldet. In der nationalen Elite-Liga wurde das absolute Top-Spiel zwischen Titelverteidiger Sparta Prag und Spitzenreiter Viktoria Pilsen ausgetragen. Diese Begegnung konnte eine Vorentscheidung im Titelkampf herbeiführen.
Die Prager wollten die Chance beim Schopfe packen und mit einem Sieg zu den Pilsenern aufschließen. Entsprechend engagiert und druckvoll gingen sie in der ersten Halbzeit auch zu Werke. Doch echte Torchancen blieben Mangelware, so dass es zur Pause noch 0:0 stand.
Einige Minuten nach Wiederanpfiff erzielte Jan Holenda dann aber das 1:0 für Pilsen. Dieses Tor schien den Spielverlauf etwas auf den Kopf zu stellen, doch andererseits muss man sagen: Die Gäste spielten hinten sehr kompakt und nutzten vorn ihre wenigen Chancen eiskalt. Denn das war auch 17 Minuten später der Fall, als Abwehrrecke Roman Hubník nach einem Freistoß zum 0:2 einnickte. Dieser Treffer brachte seine Mannschaft endgültig auf die Siegerstraße, bestätigte der ehemalige Hertha-Spieler:„Nach dem ersten Tor haben wir uns psychisch stabilisiert und begonnen, unser Kombinationsspiel aufzuziehen. Das zweite Tor hat uns dann geholfen, noch mehr an uns zu glauben, während Sparta nicht mehr zurück ins Spiel fand.“Als Turm in der Abwehr und Torschütze war Hubník zweifellos einer der überragenden Akteure der Partie. Der Zweite stand bei den Westböhmen zwischen den Pfosten: Torhüter Matúš Kozáčik. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit vereitelte er durch mutiges Herauslaufen gegen den einschussbereiten Sparta-Spieler Ladislav Krejčí die bis dahin größte Chance des Spiels:
„Dass ich das Gegentor verhindern konnte, war sehr wichtig. Wären wir in Rückstand geraten, wäre es um Vieles schwerer geworden. So aber stand es weiter 0:0, das war äußerst wichtig.“Und die „Null“ im eigenen Strafraum haben Kozáčík und seine Vorderleute dann auch bis zum Schlusspfiff festgehalten. Sparta-Trainer Zdeněk Ščasný benannte daher ohne Umschweife den Grund für die Niederlage seiner Männer:
„Der markanteste Unterschied zwischen beiden Teams war die jeweilige Aggressivität in den Strafräumen. Ich denke, diese Aggressivität hat sich diametral voneinander unterschieden.“
Gästetrainer Miroslav Koubek war natürlich wesentlich glücklicher mit dem Resultat:„Das war ein wichtiger Sieg, jetzt, in der Endphase der Punktspiele in der Synot Liga. Das Ergebnis ist ausgezeichnet für uns, denn wir haben es nach schwerem Kampf erzielt.“
Ein siegreicher Kampf, der nun alle Tore zum dritten Titelgewinn der Pilsener geöffnet hat. Um ihn perfekt zu machen, müssen die Bierstädter noch drei Punkte aus drei Spielen holen. Koubek aber will erst jubeln, wenn die Meisterschaft auch rechnerisch feststeht. Für Ščasný aber ist sie entschieden:
„Natürlich ist alles entschieden, denn dies war quasi ein Sechs-Punkte-Spiel. Ich wüsste nicht, was noch passieren könnte, dass Pilsen diesen Vorsprung jetzt noch verspielt.“Derselben Meinung waren offenbar auch die Viktoria-Spieler, denn in der Kabine ließen sie ihrem Siegesjubel danach lautstark freien Lauf.