Geringe Arbeitslosenquote dürfte auch 2017 Bestand haben

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Die Arbeitslosenzahlen liegen in Tschechien so niedrig wie zuletzt im Dezember 2008. Im November waren bei den Ämtern nur knapp über 360.000 Menschen als erwerbssuchend gemeldet. Das entsprach einer Quote von 4,9 Prozent. Im Oktober waren es noch 5,0 Prozent gewesen.

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Tschechien weise mit den Novemberzahlen den besten Wert in der EU auf, betonte der Wirtschaftsanalytiker Miroslav Novák von der Finanzberatungsgesellschaft Akcenta. Allerdings gerät der tschechische Arbeitsmarkt laut den Wirtschaftsexperten an seine Grenzen. Daniela Milučka von der tschechischen Raiffeisenbank betonte, sie erwarte für 2017 keine solche Reduktion der Zahlen mehr wie noch in diesem Jahr. Im Januar waren noch 6,4 Prozent der erwerbsfähigen Tschechen ohne Arbeit gewesen.

Miroslav Novák weist zudem auf ein Problem der bisherigen Entwicklung hin: „Die sehr niedrige Arbeitslosenrate und das zeitgleiche Fehlen freier Bewerber beginnt sich zunehmend in einem immer schnelleren Wachstum der Löhne niederzuschlagen.“ Aber auch er prognostiziert einen leichten Rückgang der Rate im kommenden Jahr

Pavel Sobíšek  (Foto: Archiv von Pavel Sobíšek)
Für den Chefökonom der UniCredit Bank, Pavel Sobíšek, ist dies aber noch nicht ausgemacht. Laut Sobíšek dürfte unter anderem die tatsächliche Konjunkturentwicklung von Bedeutung sein. 2017 werde daher die Arbeitslosenquote „entweder sehr langsam fallen, oder schneller steigen“.

ING-Chefökonom Jakub Seidler glaubt an ein Einpendeln auf niedrigem Niveau. Seine Prognose lautet im Schnitt 5,2 Prozent Arbeitslose im kommenden Jahr, in diesem Jahr dürfte der Wert bei 5,5 Prozent liegen.

Autor: Till Janzer
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