Grundsteinlegung der SAZKA-Arena am Vorabend des Nationalfeiertages
Das tschechische Eishockey gehört seit Jahr und Tag zur Weltspitze. Doch die meisten Eisstadien, in denen es hierzulande gespielt wird, sind baufällig oder veraltet. Daher hatte der Eishockey-Weltverband IIHF an die Vergabe der Weltmeisterschaft 2004 nach Tschechien auch die Auflage geknüpft, dass in der Landeshauptstadt Prag eine neue, moderne Arena entstehen müsse. Am kommenden Sonntag wird für den Bau dieser Arena endlich die Grundsteinlegung erfolgen. Nähere Einzelheiten dazu von Lothar Martin.
Ein Jahr Aufschub hatte die Tschechische Republik für den Bau der neuen Arena erhalten, indem der Eishockey-Weltverband auf seinem Kongress im Mai 2001 den zwischen Finnland und Tschechien vereinbarten Tausch der WM-Ausrichtung in den Jahren 2003 bzw. 2004 zustimmte. Doch die Suche nach einem risikofreudigen Investor dauerte noch bis zum August des vergangenen Jahres an, ehe sich die Lotteriegesellschaft SAZKA bereit erklärte, in einen solchen Bau zu investieren und vor allem: Verantwortung zu übernehmen. Die daraufhin projektierte Arena, die Bestandteil des städtebaulichen Projektes "Grüne Insel" ist, wird im Stadtteil Vysocany im neunten Prager Stadtbetzirk errichtet und soll einmal bis zu 18.000 Besucher Platz bieten.
Die ursprünglich für Anfang Juni geplante Grundsteinlegung hatte sich jedoch abermals verschoben und soll nun in aller Form am kommenden Sonntag, am Vorabend des hiesigen Nationalfeiertages stattfinden. Dies war deshalb der Fall, da das gesamte Bauterrain, das sich auf dem Gelände einer ehemaligen Lokomotivenfabrik befindet, erst gründlich entsorgt werden musste. Das kontaminierte Erdreich ist inzwischen völlig abgetragen worden und seit Anfang Oktober habe man mit der Betonierung des Fundaments begonnen, sagte Jan Vala, der Pressesprecher der Firma Bestsport, einer Tochter der Gesellschaft SAZKA, am Mittwoch in Prag vor Journalisten. Vala betonte: "Die in jedem Fall wichtigste Nachricht ist die, dass die jetzige Baugrube von kontaminierten Erdschichten völlig befreit ist, und das gilt sowohl für den Sektor, wo die Arena stehen wird, als auch für den Sektor, auf dem sich einmal die Trainingshalle befinden wird."
An der mit viel Pomp und Aufwand vorbereiteten Grundsteinlegung werden viele prominente Gäste aus dem In- und Ausland teilnehmen, darunter Vertreter der tschechischen Regierung, des Prager Parlaments sowie IIHF-Präsident René Fasel. Bei der Grundsteinlegung gibt es jedoch nicht nur einen, sondern gleich 15 wertvolle Steine zu bestaunen. Dazu erklärte Bestsport-Pressesprecher Jan Vala: "In der Tat werden in Verbindung mit diesem Bau nicht nur 14 Gedenksteine aus allen Kreisen bzw. bedeutsamen Lokalitäten unseres Landes präsentiert werden, sondern auch der Grundstein selbst kommt nicht von ungefähr. Er wurde uns vom Hause Lobkowicz gespendet, die Eigentümer des Berges Ríp, des so genannten heiligen Berges der Tschechen sind. Mit dem Bau dieser Arena und den dort platzierten Gedenksteinen wollen wir zeigen, dass unsere Heimat nicht nur eine kleine, vor allem aber eine schöne ist. Und die Arena soll ferner das Eingangstor Prag dokumentieren, ein Tor, von dem alle Sehenswürdigkeiten des Landes in bis zu drei Stunden zu erreichen sind."