Hamburger Bands singen für Prager Schüler

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Am Donnerstagvormittag gaben drei deutsche Schülerbands aus Hamburg ein Rock-Pop-Konzert in Prag. Geladen waren 250 tschechische Schüler verschiedener Grundschulen mit ihren Lehrern. Warum singen Hamburger Bands in Prag? Und wie war die Stimmung auf dem Konzert?

Am Rock-Pop-Konzert
So fulminant wie das Konzert begann, so blieb es auch die ganzen anderthalb Stunden über. Drei Bands einer Hamburger Gesamtschule hatten am Donnerstag in der Prager Südstadt vor über 200 tschechischen Schülern ihren großen Auftritt. Warum aber treten Schülerbands aus Hamburg in Prag auf? Die Organisatorin und Botschafterin der Stadt Hamburg, Ursula Schulz, erklärt:

„Wir haben uns vor ungefähr einem Jahr überlegt, dass wir ein neues Projekt starten wollen. Und zwar dahingehend, dass sich Schulen oder Schüler nicht nur auf einer langfristigen Ebene begegnen, wie bei Schulpartnerschaften oder Austauschprogrammen, die ja meistens mehrere Jahre dauern sollen. Wir wollten auch ein kurzfristiges Projekt – und da sind wir dann auf die Idee gekommen, unser Projekt ‚Von Jugendlichen für Jugendliche’ zu nennen. Darunter soll thematisch alles Mögliche fallen, wie auch das heutige Rock-Pop-Konzert. Es soll eben Kultur von Schülern für Schüler zwischen den beiden Partnerstädten Hamburg und Prag angeboten werden – ohne allzu großen Vorlauf.“

Breit gestreut war das Repertoire der drei Bands: Mit rockig-poppigen Songs und Balladen begeisterten sie ihr Publikum. Die Jungmusiker besuchen alle die 10. Klasse der Gesamtschule Bergedorf – ihr Schwerpunktprofil ist „Bandmanagement“. Was kann man sich darunter vorstellen? Klassenlehrer Uriel Groß:

Am Rock-Pop-Konzert
„Die 21 Schüler meiner Klasse sind in drei Bands. Das Ziel des Profils ist, dass sich die Schüler selbst die Stücke heraussuchen und schauen, welche Tonart für sie die richtige ist. Sie müssen also die ganze Musiktheorie ins Praktische umsetzen. Sie müssen lernen, oder können es ja jetzt auch, da wir am Ende unserer Klasse sind, ein ganzes Konzert ‚abzufackeln’ – indem sie vor ihrem Auftritt schon die Bühne komplett alleine aufbauen und sich um die Anlage und die Technik kümmern und so weiter.“

Und wie zufrieden ist Uriel Groß mit dem Ergebnis?

„Ich bin sehr beeindruckt in vielerlei Hinsicht. Ich bin natürlich erst einmal beeindruckt von meiner Klasse. Ich finde, dass sie das toll gemacht haben – für eine 10. Klasse sehr professionell. Ich war auch sehr überrascht über die Zuschauer, die uns nicht kannten. Die Besucher kamen einfach nur, um uns zu sehen. Und nachher haben sie auf den Stühlen getanzt - das war unglaublich.“

Beeindruckt war in der Tat nicht nur der Klassenlehrer. Es war ein mitreißender Auftritt der drei Hamburger Bands, bei dem jede Sekunde zu spüren war, mit wie viel Leidenschaft die Schüler bei der Sache sind.