Hartnäckige Politikerin: Vor 130 wurde Anežka Hodinová-Spurná geboren
Anežka Hodinová-Spurná war überzeugte Kommunistin und saß nicht nur vor, sondern auch nach dem Zweiten Weltkrieg im tschechoslowakischen Parlament. Häufig wird sie als Kämpferin für Frauenrechte bezeichnet.
Geboren wurde Hodinová-Spurná am 12. Januar 1895 in Doubravice in Mähren. Ihr Vater arbeitete als Böttcher, und die Familie war sehr arm. Die junge Frau begann sich 1918 politisch zu engagieren, als sie Mitglied der Tschechoslowakischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei wurde. Als sich 1921 von den Sozialdemokraten die kommunistische Partei abspaltete, war Hodinová-Spurná eine der Mitbegründerinnen der neuen Gruppierung.
Nach dem Parlamentswahlen 1929 zog sie als Abgeordnete in die Nationalversammlung ein. Nach dem Münchner Abkommen und der beginnenden Besetzung der Tschechoslowakei durch die deutschen Nationalsozialisten wurde sie 1938 von ihrer Partei beauftragt, nach Großbritannien zu emigrieren. Dort fuhr sie in ihrer politischen Karriere fort. Hodinová-Spurná wurde Vorsitzende des Klubs tschechoslowakischer Frauen und Mitglied des Czechoslovak National Council, also der tschechoslowakischen Exilregierung in London.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sie ihr politisches Engagement in ihrer Heimat fort. Sie wurde Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und in die Nationalversammlung gewählt. 1948 wurde sie stellvertretende Parlamentsvorsitzende. Ab 1952 stand sie in Prag an der Spitze des Komitees tschechoslowakischer Frauen. Wegen dem Übermaß an ausgeübten Ämtern und den häufigen öffentlichen Auftritten handelte sich Hodinová-Spurná den Ruf einer hartnäckigen und unbarmherzigen Funktionärin ein. Im Parlament saß sie bis zu ihrem Tod am 1. April 1963.
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