Heizen in Tschechien: Zwei Drittel der Wohnungen hierzulande von Gas abhängig

Nur rund ein Drittel der Wohnungen in Tschechien werden von Fernwärme versorgt, dafür sind zwei Drittel von Gas abhängig. Dies berichtete die Presseagentur ČTK auf Basis der Volkszählungsergebnisse vom vergangenen Jahr, die das Statistikamt ČSÚ vor einigen Tagen veröffentlicht hat.

Demnach werden rund drei Millionen der insgesamt 4,48 Millionen Wohnungen hierzulande über öffentliche Leitungen mit Gas versorgt. Bei der Art der Heizenergiezufuhr dominiert Nahwärme, und zwar in zwei Dritteln der Fälle. Die Hälfte der nahwärmeversorgten Wohnungen – oder in absoluten Zahlen knapp 1,5 Millionen – hat einen eigenen Boiler. Rund 900.000 der nahwärmeversorgten Wohnungen sind an einen Heizkessel im Haus angeschlossen.

Beim Rest findet die Wärmeerzeugung direkt in den eigenen vier Wänden oder auf dem eigenen Dach statt. Dazu gehören vor allem Öfen und Kamine, aber auch Wärmepumpen und zu einem geringen Anteil Solarkollektoren.

Zu Anfang des Jahres war Tschechien laut Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) zu rund 90 Prozent von russischem Erdgas abhängig. Doch das Kriegsland hat seine Lieferungen stark gedrosselt. Deswegen sind die Gas-Preise in Europa stark angestiegen. Die tschechische Regierung hat nun einen Preisdeckel eingeführt, der liegt bei rund 3000 tschechischen Kronen (122 Euro) je Megawattstunde. Am Mittwoch versicherte Finanzminister Zbyněk Stanjura (Bürgerdemokraten), dass die tschechischen Gasreserven für diesen Winter ausreichen dürften.

Erdgasspeicher | Foto: RWE
Autor: Till Janzer
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