Hilfsorganisation ´Mensch in Not´ organisiert Spendensammlung für Äthiopien
Äthiopien ist den Statistiken zufolge das drittärmste Land der Welt. Außerdem kann nur etwa die Hälfte aller Kinder eine Schule besuchen. In diesen Tagen wird daher in mehr als 40 tschechischen Städten eine Spendensammlung organisiert, die dem äthiopischen Bildungswesen helfen soll. Martina Schneibergova weiß mehr.
Die Hilfsorganisation "Mensch in Not" (Clovek v tísni) ist inzwischen im internationalen Maßstab zum Begriff geworden. Davon zeugt u. a. die Tatsache, dass am vergangenen Sonntag in Berlin mit Simon Panek einer ihrer Gründer mit dem Quadriga-Preis als "Persönlichkeit des Jahres" ausgezeichnet wurde.
Ihre Entwicklungsarbeit in Äthiopien orientiert die Organisation auf die so genannte Region der südlichen Völker im Süden des Landes, die zu den am niedrigsten entwickelten Regionen Äthiopiens gehört. Gegenwärtig werden im dortigen Bezirk Alaba zwei Entwicklungsprojekte verwirklicht. Zum einen geht es um den Bau eines Schulkomplexes für Kinder von 6 bis 14 Jahren. An dieser Schule, an der moderne Unterrichtsmethoden eingeführt werden sollen, wird eine Gruppe von äthiopischen Lehrern tätig sein, die von tschechischen Experten geschult werden. Das zweite Projekt der tschechischen Hilfsorganisation betrifft die Versorgung der im Distrikt Alaba lebenden Einwohner mit Trinkwasser.
Die aktuelle Spendensammlung unter dem Motto "Bauen wir eine Schule in Afrika" wird durch weitere Veranstaltungen begleitet. So wurde beispielsweise im Prager Klub Roxy die Veranstaltung "Ein Abend für Äthiopien" mit einem Konzert, einer Fotoausstellung und Filmvorführungen organisiert. Die Beweggründe für die Spendenaktion werden auch in einem Videoclip zusammengefasst, in dem Kinder aus Äthiopien zu Wort kommen:
"Dies sind äthiopische Kinder: Amaret sagt, sie möchte Ärztin werden, Thia möchte Lehrerin und David möchte Bauer werden. Aber bei ihnen zu Hause gibt es wenig Schulen, und so lernt nur die Hälfte der Kinder schreiben und lesen. Die Hilfsorganisation ´Mensch in Not´ und wir Pfadfinder haben uns entschieden, dass wir den Kindern eine Schule bauen werden. Helfen auch Sie."
Die einzelnen Spenden brauchen keine astronomischen Summen zu sein. Robert Basch von der Organisation "Mensch in Not" sagte dazu:
"Man kann eine beliebige Summe spenden. Nur um ein Beispiel zu nennen: Schulen werden in Äthiopien aus großen Formziegeln gebaut. Ein solcher Formziegel kostet zwölf Kronen. Wir meinen, wenn jeder zwölf Kronen spenden würde, wäre es schön. Jeder, der zur Spendensammlung beiträgt, bekommt von den Pfadfindern einen Klebebutton."
Es wird damit gerechnet, dass aus dem Erlös der Sammlung eine neue Schule bzw. neue Klassen bei einer der bereits bestehenden Schulen errichtet werden. Sie sollen schon nächstes Jahr eröffnet werden.