Hilfsorganisationen organisieren Spendensammlungen für Südasien

Sri Lanka (Foto: CTK)
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Aus den von der verheerenden Naturkatastrophe heimgesuchten Regionen in Südostasien sind weitere tschechische Touristen zurückgekehrt. Spendensammlungen für die betroffenen Länder werden von mehreren tschechischen Hilfsorganisationen durchgeführt. Martina Schneibergova fasst zusammen.

Sri Lanka  (Foto: CTK)
Auf der Liste der tschechischen Bürger, die sich in den vergangenen Tagen in den betroffenen Ländern aufhielten und sich bislang nicht bei ihren Verwandten gemeldet haben, standen am Donnerstagvormittag noch 152 Namen. Angesichts des Umfangs der Katastrophe sind unter den Vermissten Tschechen offensichtlich auch einige, die die Katastrophe nicht überlebten. Dies sagte Außenminister Cyril Svoboda am Donnerstagvormittag nach der Tagung des Krisenstabs in Prag. Tschechische Diplomaten verfügten bis Donnerstagmittag offiziell über keine bestätigten Informationen über tschechische Todesopfer.

Auf Sri Lanka wurden zwar fünfzig tschechische Touristen vermisst, viele von ihnen hatten aber offensichtlich noch keine Chance, sich bei ihren Verwandten zu melden. Widersprüchliche Informationen über tschechische Touristen kamen am Donnerstag auch aus Thailand. Die Tageszeitung The Nation brachte eine Information darüber, dass sich auf den Listen der Todesopfer auch zwei tschechische Bürger befinden. Boschafter Jirí Sitler wies dies zurück. Er sagte jedoch, dass nur bei einigen Vermissten das Schlimmste zu befürchten ist. Er beschrieb die Wege, auf denen er über die in der Region weilenden Touristen erfährt.

Tschechische Touristen  (Foto: CTK)
"Wir haben Angaben von den Verwandten der Touristen, die entweder mit unserer Behörde oder mit dem Prager Außenministerium in Kontakt sind. Von ihnen erfahren wir, dass sich hier jemand aufhält. Informationen wurden uns teilweise auch von der thailändischen Immigrationsbehörde gewährt. Die Listen sind aber noch unvollständig. Sie umfassen außerdem auch Personen, die sich in anderen Regionen, als den betroffenen Regionen aufhalten sollen."

Am Mittwoch sind weitere tschechische Touristen, die die Katastrophe auf Sri Lanka miterlebten, in die Heimat zurückgekehrt. Mit dem CSA-Flugzeug wurde beim Hinflug materielle Hilfe auf die Insel gebracht. Seit Montag sind zwei tschechische Ärzte und ein Psychologe auf Sri Lanka tätig. Die Ärzte behandeln vor allem Quetschwunden und Infektionen, sie helfen sowohl den Touristen, als auch den einheimischen Bewohnern. Ein improvisiertes Sprechzimmer errichteten sie am Empfang eines Hotels in Colombo.

Indien  (Foto: CTK)
Auf Spendenkonten, die Anfang der Woche von mehreren Hilfsorganisationen für die Hilfe der betroffenen Länder eingerichtet wurden, sind inzwischen Hunderttausende Kronen überwiesen worden. Finanzielle Mittel kommen von Firmen, aber auch von einzelnen Spendern. Jan Oulík vom Tschechischen Caritasverband dazu:

"Wir haben am Montag eine Spendensammlung gestartet, es gibt drei Spendenkonten - für die Hilfe für Indien, für Indonesien und für Sri Lanka. Den jüngsten Informationen zufolge wurden bislang insgesamt mehr als 500.000 Kronen gespendet."

Anfang Januar wird die Caritas ähnlich wie in den vergangenen Jahren die traditionelle Dreikönigs-Spendensammlung organisieren, bei der in ganz Tschechien Kinder und Jugendliche als die drei Weisen aus dem Morgenland verkleidet, Spenden auf der Straße für Menschen in Not sammeln. Auch ein Teil dieser Sammlung soll Jan Oulik zufolge für die Regionen Südasien benutzt werden.

Auch die Hilfsorganisation ADRA hat inzwischen Hunderttausende Kronen für Südasien gesammelt. Seit Donnerstag kann man auch mit einem SMS zur Spendensammlung beitragen.

Die Hilfsorganisation "Mensch in Not" beteiligte sich inzwischen an Hilfsprojekten vor Ort auf Sri Lanka und wird demnächst auch eine Spendensammlung durchführen.

Eine Spendensammlung wird auch von Senatspräsident Premysl Sobotka organisiert, der seinen eigenen Worten zufolge vor allem Unternehmerkreise ansprechen will.