Hilfswelle-App verbindet NGOs mit Freiwilligen

Wegen der Hilfe für die Ukrainer ist Freiwilligenarbeit in den letzten Wochen in Tschechien stärker gefragt als zuvor. Dabei hilft auch eine App mit dem Namen „Vlna pomoci“ – also „Welle der Hilfe“. Sie verbindet die NGOs mit Menschen, die sich engagieren möchten.

„Welle der Hilfe“

Die Idee, den Bedarf von humanitären Organisationen mit Hilfsangeboten von Freiwilligen zu verbinden, hatte Matěj Štěpán. Das war vor knapp zwei Jahren während der Corona-Pandemie. Nun ist die Nachfrage nach Freiwilligen hierzulande stark angestiegen, nachdem Russland die Ukraine überfallen hat. Štěpán über die App:

„Derzeit gibt es auf der App zwei Systeme: eines für den Kreis Mittelböhmen – also für die Assistenzzentren in Mladá Boleslav, Kolín und Kutná Hora – und ein weiteres System für Prag.“

Illustrationsfoto: Ondřej Tomšů,  Radio Prague International

Štěpán sucht auf der App danach, welche Tätigkeiten in Prag gerade gebraucht und welche angeboten werden:

„Dolmetscherdienste auf dem Hauptbahnhof, eine Begleitung beim Fotografieren, und auch im Kongresszentrum wird nach Hilfe beim Dolmetschen gesucht.“

Wer sich engagieren wolle, der könne auch nur für einige Stunden am Tag einspringen, so Štěpán:

Illustrationsfoto: Gabriela Hauptvogelová,  Tschechischer Rundfunk

„Als Freiwilliger mache ich eine ganz einfache Sache: Ich habe ein Profil im System und suche mir eine Stelle, die meinen Wünschen entspricht. Ich lese mir also die kurze Beschreibung dessen durch, was dort gemacht wird, und melde mich an.“

An der Freiwilligenarbeit könne sich jeder beteiligen, merkt Štěpán an:

„Es kommt darauf an, was die einzelnen Organisationen von den Freiwilligen verlangen. Aber für einen Großteil der Arbeiten, bei denen sich um ukrainische Geflüchtete gekümmert wird, sind keine speziellen Kenntnisse erforderlich.“

Illustrationsfoto:  ČT24

Matyáš nutzt seinen Worten zufolge regelmäßig die App „Vlna pomoci“. Der 21-jährige Freiwillige hilft auf dem Prager Hauptbahnhof ukrainischen Geflüchteten. Wie hat er die App entdeckt?

„In den ersten Tagen nach dem 24. Februar habe ich einige Organisationen und Stiftungen angeschrieben und ihnen meine Hilfe angeboten. Aber niemand hat sich bei mir gemeldet. Nach einer Woche habe ich die App entdeckt und mich für die ersten Arbeitsschichten angemeldet.“

Laut dem Freiwilligen sollte man am besten ungefähr eine Woche im Voraus planen, wenn man etwas machen wolle. Die Schirmherrschaft über die „Welle der Hilfe“ hat das tschechische Rote Kreuz übernommen. Dank der App haben bisher bereits über 10.000 Freiwillige mehr als 187.000 Stunden ohne Entgelt gearbeitet.

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