Holesovice wandelt sich in ein attraktives Stadtviertel

Lighthouse

Der Prager Stadtteil Holesovice, der im siebten Stadtbezirk liegt, wird von vielen Pragern immer noch für ein Industrie- und Arbeiterviertel gehalten, das Holesovice auch Jahrzehnte lang war. Dass diese Vorstellung über Holesovice nicht mehr gilt, kann man mancherorts in diesem Stadtteil schon heute sehen. Die nächste Zukunft des Stadtviertels, das von der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002 stark betroffen war, wurde am Mittwoch von den Vertretern des Stadtbezirks und einigen Unternehmen präsentiert. Martina Schneibergova war dabei.

Das einstige Arbeiterviertel Holesovice soll allmählich in eine attraktive Lokalität verwandelt werden, wo nahe der Moldau nicht nur neue Büro-, bzw. Handelsgebäude, sondern auch Wohnhäuser entstehen sollen. Im Zusammenhang damit ist auch eine Infrastruktur von Läden, Hotels und weiteren Dienstleistungen geplant. Die ursprüngliche Architektur soll dabei berücksichtigt werden. Am Moldauufer werden neue Grünanlagen mit Radwegen errichtet. Die gesamte Belebung des Stadtteils, der im ganzen siebten Stadtbezirk noch vor kurzem eher für eine Art Aschenbrödel gehalten wurde, soll auch das Interesse der Öffentlichkeit für Holesovice anregen. Wie schnell sich der Stadtteil ändert, bzw. was die Beweggründe für die Investitionen eben hier waren - danach fragte ich einen Vertreter des hierbei tätigen Unternehmens. Tamir Winterstein ist Generalmanager der Gesellschaft Lighthouse Vltava Waterfront Tower:

"Diese Verwandlung hat meiner Meinung nach bereits begonnen. Große Gesellschaften - wie auch wir - begannen hier vor ungefähr drei Jahren zu investieren. Während der kommenden fünf Jahre werden wir unser Projekt im Hafen von Holesovice beenden. Was die Beweggründe anbelangt, es ist eindeutig, dass dieser Ort mit seiner Lage einzigartig ist. Wir wurden am Anfang danach gefragt, was für architektonische Elemente wir hier nutzen wollen. Ich antwortete damals, diese wurden bereits von der Natur selbst geschaffen - von der Moldau. Der untere Teil von Holesovice liegt nämlich auf einer Halbinsel, und dies ist sehr attraktiv."

In wie weit sind die Bewohner des Stadtteils über diese Vorhaben informiert, bzw. gab es auch Möglichkeiten für die Öffentlichkeit, sich mit den geplanten Änderungen bekannt zu machen? Tamir Winterstein dazu:

"Ich glaube, dass wir uns mit Erfolg bemühen, die hiesigen Einwohner davon zu informieren, was hier geschieht. Ich bin persönlich davon überzeugt, dass es wichtig ist, dass große Unternehmen in Verbindung mit den Stadtteilbewohnern stehen. Wir bereiteten z.B. zwei Veranstaltungen für Kinder aus Holesovice vor. Bei der einen sollten sich die Kinder einen Namen für eine Phase unseres Projekts ausdenken, bei der anderen zeichneten die Kinder ihre Vorstellungen von diesem Projekt. Hoffentlich ist es uns gelungen, auf diese Weise mit den Bürgern zusammenzuarbeiten."