"Ich muss bei vielen Themen schmunzeln"
Teure Immobilien in Prag, das Stillen in der Öffentlichkeit, Bioabfall und Fluglärm. Unter anderem diese Themen haben Sie kommentiert.
Welcher tschechische Radsportler hat zuletzt einen Etappensieg bei der Tour de France eingefahren?
Die richtige Lösung schicken Sie bitte bis Ende dieses Monats an [email protected]. Im April hatten wir gefragt:
Wie heißt der erste Roman des Schriftstellers Milan Kundera, der diesen Monat seinen 90. Geburtstag feiert?
Die richtige Antwort heißt: Der Scherz. Der Roman erschien 1967.
Unter anderem Ingrid Altrichter aus Österreich hat korrekt geantwortet und bekommt einen Sachpreis von uns. Herzlichen Glückwunsch!
Wir möchten uns für alle Ostergrüße und Wunschkarten herzlich bedanken, die wir von Ihnen bekommen haben. Zudem sind auch zahlreiche weitere Briefe und E-Mails im April bei uns angekommen.
Monika und Horst Kuhn aus Hamburg haben gleich zu mehreren Themen, über die wir berichtet haben, stichwortartige Kommentare geliefert:
„Statt den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Prag und Bayern zu fördern, setzt die Deutsche Bahn auf die Busflotte. Bemerkung: Soviel zum Thema Klimaschutz in Deutschland. Schrumpfen des tschechischen Obstanbaus seit dem EU-Beitritt. Bemerkung: Wir haben hier in Hamburg noch nie Obst oder Gemüse aus Tschechien im Supermarkt gesehen.“
Und das Ehepaar Kuhn hat uns auch eine Frage gestellt. Sie betrifft den Bericht über die steigenden Preise für Neubauwohnungen in Prag:
„Wer kauft diese Wohnungen? Normalverdiener oder auch Familien werden sich diese Preise sicher nicht leisten können. Wie hoch ist der Anteil der Ausländer, die in Prag die Eigentumswohnungen als Geldanlage erwerben?“
Der Anteil der Ausländer liegt bei den jeweiligen Immobilienanbietern zwischen 10 und 25 Prozent, im Durchschnitt also über 20 Prozent. Attraktiver sind selbstverständlich Standorte nahe dem Stadtzentrum, dort sind bis zu 30 Prozent Ausländer unter den Kunden. Am häufigsten sind es Slowaken. Gesunken ist in der letzten Zeit die Zahl der Käufer aus Russland, zugenommen hat hingegen das Interesse der Bürger aus Westeuropa, unter anderem aus Deutschland und den Niederlanden.Joachim Thiel aus Duisburg geht in seinem Kommentar auf unser Sonderprogramm zum Jahrestag des tschechischen Nato-Beitritts ein:
„Es freut mich, dass darin auch kritische Stimmen zu Wort kamen. Ich selber hatte nach der Wende von 1989 und dem Wegfall des ‚Eisernen Vorhangs‘ in Europa die Hoffnung, dass damit die Militärblöcke überflüssig würden. Einer, der ‚Warschauer Pakt‘, ist tatsächlich verschwunden. Die Nato hingegen wurde ausgedehnt bis an die Grenze Russlands. Und immer noch lagern in Büchel im Hunsrück Atomwaffen. Von diesen fühle ich mich mehr bedroht als von russischen oder iranischen Raketen.“
Wir bedanken uns bei Michael Lindner aus Gera für seine Urlaubsgrüße aus Bad Füssing. In einem nachfolgenden Brief hat er einige Beiträge aus unseren Sendungen genannt, die ihn bewegt haben:„So zum Beispiel die Sendung vom 16. April. Da wurde über die Brandkatastrophe in Paris berichtet, die die weltbekannte Kathedrale Notre Dame getroffen hat. Sofort hat sich der tschechische Staat bereit erklärt, Hilfe nach Paris zu schicken. Das ist europäische Solidarität in Aktion, worüber man sich nur freuen kann. Ich glaube, dass diese Entscheidung im Sinne aller Tschechen war, da diese Katastrophe ein welthistorisches Wahrzeichen teilweise zerstört hat.“
Ein weiterer Beitrag habe ihm anfänglich leichte „Kopfschmerzen“ bereitet, schreibt Michael Lindner weiter. Und zwar über das „Stillen in der Öffentlichkeit“:
„Da ich mich mit der Problematik noch nie auseinandergesetzt habe, war ich schon schockiert, als ich vom Rausschmiss dieser stillenden Mutter durch einen Angestellten der Prager Raiffeisenbank hörte. Schließlich handelte es sich hier nicht um Exhibitionismus, höchstens um eine kleine etwaige Peinlichkeit, worüber man aber auch streiten könnte. Der Bankangestellte hat also total falsch reagiert und aus einer Mücke einen Elefanten gemacht. Bei uns in Deutschland sieht man das etwas lockerer. Hier werden Babys überall in der Öffentlichkeit gestillt, ohne dass es da große Beschimpfungen gibt. Aber auch in meiner Heimatstadt Gera hat es einen ähnlichen Fall gegeben, der allerdings nicht ganz so peinlich war.“
Helmut Matt aus Herbolzheim hat auch in den letzten Wochen regelmäßig Radio Prag gehört. Mit einem besonders schönen Karwochen- und Osterprogramm habe Radio Prag auch in diesem Jahr wieder seine Hörer erfreut, schreibt er:„Ein musikalischer Höhepunkt stand am Karfreitag auf dem Programm. Ich muss gestehen, dass mir Josef Bohuslav Foerster bisher nur vom Namen her bekannt war, und ich das vorgestellte Werk ‚Stabat mater dolorosa‘ vorher noch gar nicht kannte. Mir hat die feierliche Aufführung aus der Kirche Peter und Paul sehr gut gefallen. Die traurigen, teils schmerzerfüllten Klänge passten wirklich sehr zum Karfreitagsthema. Sehr gern würde ich mehr von der Musik Josef Bohuslav Foersters kennenlernen, besonders seine Sinfonie Nr. 4 c-Moll mit dem Titel ‚Osternacht‘. Derzeit ist aber die verfügbare Diskographie für Josef Bohuslav Foerster sehr bescheiden. Umso mehr freut es mich nun, dass ich durch Radio Prag dieses interessante geistliche Werk kennenlernen durfte.“
Sehr nett fand Herr Matt auch das Kapitel aus „Tschechisch gesagt“:„Wahrscheinlich kann ich mir die ganzen komplizierten Begriffe wieder mal nicht merken. Ich musste aber schmunzeln über das bescheidene tschechische Siebenschön im Gegensatz zum angeberischen deutschen Tausendschön-Blümchen.“
Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus hört sehr gern unsere Beiträge über Reiseziele und Kultur in Tschechien. Die Berichte über das Schloss in Litomyšl oder das Schloss in Kunín nennt er als Beispiele aus der letzten Zeit. Und zudem schreibt er:
„Ich muss immer wieder bei vielen Themen, über die Sie berichten, schmunzeln: Da ist die Lage in Deutschland ähnlich, so etwa beim Fluglärm oder beim Bioabfall. Der Bioabfall wurde bei uns in der Gemeinde vor vier Jahren eingeführt. Seitdem ‚duftet‘ es im Sommer recht heftig – und die Tipps in der Lokalpresse gegen die Geruchsbelästigung wiederholen sich. Ebenso die Hinweise, dass keine Fremdmaterialien (wie zum Beispiel auch kompostierbare Mülltüten) zu verwenden sind. Der Biomüll hat sich zu einem boomenden Geschäftsmodell entwickelt – die Abholung kostet etwas, und am Ende wird die erzeugte Erde in Plastiktüten verpackt und verkauft. Die Abholung des Restmülls ist jedoch so teuer geworden, dass ich mir jedes Mal überlege, ob der Müll nun in die Restmülltonne kommt.“
Fritz Andorf aus Meckenheim schreibt:„In den Nachrichten am 15. April erstaunte mich die Meldung, dass Tschechien hinsichtlich des Wirtschaftswachstums nun noch vor Deutschland liegt. Dazu kann man nur gratulieren. Bei uns gehen die Prognosen sogar von einem noch geringeren Wachstum aus.“
Sehr interessant sei das Interview am 16. April, schreibt Herr Andorf weiter. Doert erzählte ein schwedischer Journalist über seine Zeit als Student in Prag während der Zeit des Kommunismus.
„Höchst bemerkenswert war damals das Verhalten tschechischer Frauen, die sich von einer Liaison mit einem Ausländer natürlich ein besseres Leben und ein Entrinnen aus dem damaligen Schlamassel versprachen. Ich glaube, ich muss mir das von dem Journalisten herausgegebene Buch kaufen.“
Wir freuen uns weiter auf Ihre Empfangsberichte, E-Mails und Briefe. Schreiben Sie uns bitte an: Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an: [email protected].