Industrieproduktion stagniert infolge von Abschaltungen der Kraftwerke
Das Wachstum der Industrieproduktion in Tschechien ist im September im Vergleich zum Vormonat rapid zurückgegangen.
Die Strom-, Gas- und Wärmeproduktion sank im September im Jahresvergleich um 18,7 Prozent. Der erste Reaktorblock im Akw Temelín war zehn Tage außer Betrieb, der zweite Reaktorblock elf Tage lang. Hinzu kam eine Panne im Kohlekraftwerk Chvaletice. Deswegen musste Tschechien im September 15 Stunden lang Strom aus dem Ausland importieren. Auch im Akw Dukovany waren zwei der vier Blöcke im September für gewisse Zeit nicht am Netz.
Für das Wachstum der tschechischen Industrie sorgt weiter in erster Linie die Autoherstellung. Sie stieg im September um 9,8 Prozent. Auch die Kunststoffproduktion und die Metallproduktion haben einen Anstieg verzeichnet, und zwar um 8,2 beziehungsweise 5,8 Prozent. Dagegen sank die Chemieindustrie um 18,7 Prozent.Die Erlöse der Industriebetriebe sind im Jahresvergleich um ein Prozent gesunken. Die Ursache dafür sind niedrigere Einnahmen auf dem Inlandsmarkt, sie sind um 5,1 Prozent zurückgegangen. Im Ausland waren die Erlöse dagegen um 2,3 Prozent höher als im Vorjahr. Im Ausland haben die tschechischen Firmen zudem mehr neue Aufträge (Anstieg um 5,5 Prozent) erhalten als im Inland (Senkung um 7,5 Prozent).
Auch das Wachstum der Bautätigkeit ist zurückgegangen. Konnte die Branche im August noch einen Anstieg von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbuchen, so lag der Zuwachs im September nur noch bei 2,4 Prozent. Dennoch hält der Aufwärtstrend an: In diesem Jahr wurden mehr Baubewilligungen vergeben als 2014, und es wurden auch schon mehr Wohnungen fertiggestellt als im vergangenen Jahr.