Infozentrum für Burgen und Schlösser in Prag eröffnet

Foto: Archiv der staatlichen Denkmalschutzbehörde

Mehr als 100 Burgen und Schlösser, aber auch Industriedenkmäler und Freilichtmuseen werden von der staatlichen Denkmalschutzbehörde (NPÚ) verwaltet. Darunter sind Sehenswürdigkeiten, die vor allem in der Sommersaison aus allen Nähten platzen. Dazu gehören zum Beispiel die Schlossareale Český Krumlov / Krumau in Südböhmen oder Lednice / Eisgrub in Südmähren. Es gibt aber auch historische Baudenkmäler, die trotz ihrer wertvollen Architektur um das Interesse der Touristen kämpfen müssen. Um die Öffentlichkeit auch auf die weniger bekannten historischen Sehenswürdigkeiten aufmerksam zu machen, haben die Denkmalschützer vor kurzem ein Infozentrum in der Prager Altstadt eröffnet.

Foto: Archiv der staatlichen Denkmalschutzbehörde
In der Straße Na Perštýně in der Nähe der Ägidius-Kirche hatten bislang nur die Mitarbeiter des Prager Denkmalschutzes ihren Arbeitsplatz. Seit Mitte Juli nun gibt es im Erdgeschoss des Gebäudes ein Informationszentrum. Angeboten werden hier Info-Materialien, Bildbände und Ansichtskarten von Burgen und Schlössern aus ganz Tschechien. Die Mitarbeiter des Zentrums stehen den wissensdurstigen Touristen zudem mit Ratschlägen und Tipps zur Verfügung.

Bislang fehlte eine zentrale Stelle, wo die Besucher ganz aktuelle Informationen über die von uns verwalteten Sehenswürdigkeiten bekommen können, sagt die Leiterin der staatlichen Denkmalschutzbehörde, Naďa Goryczková. Daher findet sie die Lage des soeben eröffneten Informationszentrums besonders wichtig:

Naděžda Goryczková
„Es ist ein Gebäude, das inmitten der Prager Denkmalschutzzone steht. Der Tourismus boomt hier. Unser Ziel ist es, denjenigen möglichst viele Informationen näher zu bringen, die eine der Sehenswürdigkeiten außerhalb von Prag besuchen möchten. Zudem bieten wir hier Bildbände und Broschüren an, die Resultate der Forschungsarbeiten der Denkmalschützer sind. Die Touristen können sich hier auch im Internet selbst über die Burgen und Schlösser informieren. Die Mitarbeiter des Zentrums sind aber da, um vor allem die ältere Generation, die sich vielleicht im Internet nicht auskennt, persönlich zu beraten und zu informieren.“

Die Mitarbeiter des Infozentrums helfen den Besuchern, sich nicht nur in der großen Zahl von Burgen und Schlössern, sondern auch in der Menge von Kulturveranstaltungen zu orientieren, die an den einzelnen Orten stattfinden. Den Denkmalschützern gehe es dabei nicht um die Präsentation der größten Touristenmagnete, sagt Goryczková:

Foto: Archiv der staatlichen Denkmalschutzbehörde
„Wir wollen auch jene Baudenkmäler bewerben, die Inneneinrichtungen von einem sehr hohen künstlerischen Wert haben und dabei in der breiteren Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Ich hoffe, dass es uns gelingt, die Besucherzahlen auch bei diesen weniger populären Burgen und Schlössern zu erhöhen.“

Und dazu folgt auch direkt ein Tipp von der Denkmalschutzexpertin:

„Ich kann den Touristen den Besuch in Kratochvíle empfehlen. Es ist eine Renaissancevilla in Südböhmen, die vor kurzem wunderschön restauriert wurde. Sie verdient bestimmt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit.“