Internationale Konferenz der Rettungsteams fand in Jesenik statt

Internationale Konferenz der Rettungsteams in Jesenik (Foto: Martina Schneibergova)

Vorträge ausländischer Experten über den Kampf gegen Terrorismus und über die Krisenpläne im Falle eines Terrorangriffs standen auf dem Programm der internationalen Konferenz mit dem Titel "Rescue Jeseník 2004", die vorige Woche im Kurort Jeseník (Gräfenberg) veranstaltet wurde. Martina Schneibergova war dabei.

Internationale Konferenz der Rettungsteams in Jesenik  (Foto: Martina Schneibergova)
Das Motto der Konferenz lautete "Das Töten ist einfach, schwieriger ist es, zu überleben". Wie einer der Veranstalter, Chef des Rettungsdienstes in Jeseník, Jirí Stana, einleitend sagte, war das Ziel der Konferenz nicht der Kampf gegen Terrorismus, sondern ihr Ziel war es, für die Leben derjenigen zu kämpfen, die Opfer des Terrorismus geworden sind.

An der Konferenz nahmen etwa 300 Vertreter von Feuerwehr, Notfallmedizin und Polizei sowie Experten für die Bewältigung von Krisensituationen aus zehn Ländern teil. An die Konferenz, die sich neben dem bereits erwähnten Thema auch mit der Sicherheit der einzelnen Bestandteile des integrierten Rettungssystems befasste, knüpfte ein internationaler Wettbewerb der Rettungsteams mit dem Titel "Rallye Rejvíz" an. Experten aus den USA, aus Israel, Spanien und Argentinien hielten Vorträge über Krisenpläne, die Rolle der Gesellschaft in einem solchen Plan, die Aufgaben der Krankenhäuser im Falle eines großen Unglücks und anderes mehr.

Dr. Ülkümen Rodoplu  (Foto: Martina Schneibergova)
Dr. Ülkümen Rodoplu, Vizepräsident der Europäischen Assoziation für Notfallmedizin, beteiligte sich an der Rettung der Opfer der Terroranschläge im November des vergangenen Jahres in Istanbul:

"Diese Konferenz ist sehr einzigartig, weil daran Vertreter verschiedener Professionen teilnehmen - der Feuerwehr, der Polizei, der Rettungsteams und der Notfallmedizin. Es sind hier auch die Vertreter der technischen Bereiche, die die technische Ausstattung für die Rettungsteams und die Notfallmedizin entwickeln."

Rodoplu warnte vor Fehlern, die die türkischen Rettungskräfte gemacht hätten. Z. B. wurden alle Rettungswagen zum Schauplatz der Tragödie geschickt, und danach stand kein einziger Rettungswagen mehr zur Verfügung:

Kalman Shtadtler  (Foto: Martina Schneibergova)
"Während der Terrorangriffe in Istanbul am 15. und am 20. November 2003 erlebten wir eine wirklich schlimme Situation. Wir sahen das Chaos, die Panik. Wir wissen heutzutage, dass so etwas überall zu jedwedem Augenblick passieren kann und dass jeder betroffen sein kann. Am 15. November wurden zwei Synagogen in die Luft gesprengt. Ums Leben kamen dabei Juden, die in den Synagogen beteten, aber auch Leute auf der Straße, die vorbeigingen, und die Moslems waren. Istanbul war jahrelang ein friedlicher Ort, wo Moslems, Christen und Juden zusammenlebten. In der aktuellen Lage ist es höchst notwendig, dass alle Bestandteile des Rettungssystems gut vorbereitet sind. Außerdem ist es notwendig, dass die Öffentlichkeit den Mitarbeitern des integrierten Rettungssystems vertraut."

Die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit aufzuklären, betonte der israelische Experte Kalman Shtadtler:

"Wir meinen in Israel, dass die Öffentlichkeit bei einem solchen Zwischenfall eine große Rolle spielt. Wenn man die Öffentlichkeit Jahre lang instruiert, was passieren kann, dann sind die Leute, wenn es passiert, in der Lage zu helfen. Wir hörten hier im Vortrag des spanischen Notfallarztes, dass nach den Attentaten in Madrid die vorbeigehenden Leute geholfen haben, die Verletzten zu evakuieren. Wenn man in dem Moment keine Notfallmediziner zur Verfügung hat, ist die von den Laien gebotene Hilfe sehr bedeutend."