Janda steht in der Luft - Loprais muss wegen großer Schmerzen passen
Mit dem Europameistertitel im vorigen Jahr haben Tschechiens Basketballerinnen ihren bisher größten Erfolg in der nationalen Auswahlgeschichte eingefahren. Das hauptsächliche Verdienst daran hatten vor allem die Basketball-Frauen aus Brno / Brünn, die das Gros des Kaders und mit Jan Bobrovsky auch den Trainer stellten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Damen des BC Gambrinus Sika Brno die einheimische Liga derzeit souverän mit 15 Siegen aus 15 Spielen anführen.
Die Tops und Flops der tschechischen Sportwoche
Mit dem Europameistertitel im vorigen Jahr haben Tschechiens Basketballerinnen ihren bisher größten Erfolg in der nationalen Auswahlgeschichte eingefahren. Das hauptsächliche Verdienst daran hatten vor allem die Basketball-Frauen aus Brno / Brünn, die das Gros des Kaders und mit Jan Bobrovsky auch den Trainer stellten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Damen des BC Gambrinus Sika Brno die einheimische Liga derzeit souverän mit 15 Siegen aus 15 Spielen anführen. Aber auf internationaler Ebene fehlt ihnen noch der ganze große Cluberfolg. Im Vorjahr unterlagen sie im Finale der Europaliga den Frauen aus Samara mit 60:71. In dieser Saison nehmen sie nun einen neuen Anlauf und führen nach neun von zehn Partien die Vorrundengruppe B als Spitzenreiter an. Ein Mosaikstein auf diesem Weg war der klare 66:53-Sieg am vergangenen Mittwoch gegen die Damen aus Jekaterienburg. Brünns Assistenztrainer Milan Veverka zeigte sich nach dem Spiel sehr zufrieden:"Bei uns haben Defensivkombinationen gut geklappt, wir wussten, welches Offensivsystem Jekaterienburg spielt, die Mädchen haben alle Aufgaben erfüllt, die sie individuell wie auch als Mannschaft erhalten haben. Wir haben auf eine solche Kollektivleistung in Abwehr und Angriff gesetzt, das ist gelungen, daher gebührt allen ein großer Dank."Der tschechische Skispringer Jakub Janda, einer der beiden großen Helden der internationalen Vierschanzentournee, belegte bei der Weltmeisterschaft im Skifliegen, die am vergangenen Wochenende im österreichischen Bad Mitterndorf ausgetragen wurde, den siebten Platz. Janda war mit einigem Respekt an diese Aufgabe herangegangen, daher schätzte er seine Vorstellung am Kulm danach so ein:
"Nun, manche haben wohl etwas mehr erwartet, aber das ist einfach mein Maximum beim Skifliegen und viel weiter werde ich auch woanders nicht fliegen. Damit habe ich mich abgefunden. Leider ist mir auch dieser Sprung nicht sehr gelungen, ich hatte Probleme in der zweiten Flugphase. Dort gehen meine Skier einfach nicht, sondern bleiben förmlich stehen in der Luft."
Am letzten Sonntag haben in Melbourne auch die Australian Open begonnen, mit denen die Serie der vier Grand-Slam-Turniere Jahr für Jahr begonnen wird. Gleich am ersten Tag hatte das Turnier auch für acht Tennis-Akteure aus Tschechien begonnen, doch für drei von ihnen - zwei Herren und eine Dame - war es nach der ersten Runde auch schon wieder zu Ende. Einer der Ausgeschiedenen ist Lukas Dlouhy, der seine Drei-Satz-Niederlage gegen den Deutschen Philipp Kohlschreiber jedoch mit Fassung trug:"Er hat mich mit seinem Stil überrascht, ich dachte nämlich, dass er anders spielen wird. Im ersten Satz habe ich beim Stand von 5:6 und 40:0 bei eigenem Aufschlag die Möglichkeit verpasst, noch in den Tiebreak zu gelangen. Dann hätte das Match bestimmt einen anderen Verlauf genommen. Im zweiten Satz war Kohlschreiber dann obenauf und hat mich gar nicht erst ins Spiel kommen lassen. Der dritte Satz war dann wieder ausgeglichen, aber das eine von mir verlorene Service hat entschieden."
Die SPORT- Reportage
Die Rallye Dakar gilt in Draufgängerkreisen als eines der letzten großen Abenteuer der Welt. Über ihren Unterhaltungswert lässt sich trefflich streiten, führt sie doch mit dem klaren Hauptanteil ihrer Strecke durch Wüsten und andere karge Landstriche Nord- und Zentralafrikas, und dabei nicht selten auch vorbei an einfachsten Behausungen der hier lebenden Menschen, denen die lärmenden und nach Benzin stinkenden Zwei- und Vierradfahrzeuge zum Teil wie die fiktive Vision aus einer anderen Welt vorkommen müssen. Doch bei der 28. Ausgabe der Tour, die einst stets in Paris begann, diesmal aber zum Silvestertag 2005 in Lissabon gestartet wurde, war auch wieder knallharter Rallyesport angesagt. Und zwar so hart, dass die Rallye unter ihren Teilnehmern und Zuschauern leider auch wieder drei Todesopfer zu beklagen hatte - es waren die Opfer Nummer 49 bis 51 in der Geschichte des strapaziösen Rennens.Strapaziös war die 9043 km lange "Ochsentour" ebenso für die fünf an den Start gegangenen tschechischen Besatzungen, von denen nur Motorradfahrer Ivo Kastan auf KTM und das Lkw-Duo Martin Macik und Ladislav Fajtl auf LIAZ das Ziel in Dakar erreichten. Mit welcher Endplatzierung, das verrät uns der den Fahrzeug-Tross begleitende Rundfunkkollege Jan Riha:
"Ivo Kastan erkämpfte bei seiner siebten Teilnahme an der Rallye Dakar auf dem Motorrad KTM den 30. Platz, in seiner Kategorie gewann zum ersten Mal der Spanier Marc Coma auf der gleichen Maschine. Martin Macik landete auf dem 11. Platz in der Lkw-Wertung, in der zum bereits fünften Male der Russe Vladimir Cagin triumphierte. Im Pkw-Klassement feierte der Franzose Luc Alphand auf Mitsubishi seine Siegpremiere."In der letztgenannten Kategorie war die Tschechische Republik mit dem auf einem Honda-Buggy fahrenden Peter Jerie vertreten, der jedoch nicht das Ziel erreichte. Das gleiche Schicksal ereilte diesmal leider auch jene beiden Brummifahrer, auf die hierzulande die größten Hoffnungen ruhten: Karel Loprais und Tomas Tomecek, die mit ihren Mechanikern und Navigatoren jeweils auf einem einheimischen Tatra unterwegs waren. Für Tomecek, den zweitbesten Lkw-Fahrer der Rallye 2003, war die diesjährige Tour schon ziemlich schnell zu Ende. Auf dem 45. Kilometer der zweiten Etappe vom portugiesischen Portimaa zum spanischen Malaga überschlug sich sein Tatra und konnte nach dem vom Piloten selbst verschuldeten Unfall auch nicht mehr rechtzeitig repariert werden. Die Folge: Tomecek verpasste die Überfahrt nach Afrika und musste statt in die Hitze von Afrika sehr frühzeitig wieder den Weg in die winterlich kalte Heimat antreten.
Karel Loprais ist der "Grand Signor" unter den Brummifahrern. Bei seiner bereits 19. Teilnahme an der Rallye Dakar wollte der Rekordhalter im Lkw-Klassement nach Möglichkeit seinen siebten Sieg einfahren. Doch eine schmerzhafte Verletzung machte ihm ab der fünften Etappe zu schaffen und zwang ihm nach dem zwölften Tagesabschnitt zur Aufgabe. Welche Verletzung ihn leiden ließ, dazu sagte der 56-Jährige nach seiner Aufgabe:"Es handelt sich um eine immer schmerzhafter gewordene Rückenverletzung. Wie schwer sie genau ist, weiß ich noch nicht, aber meine Rippen sind auf jeden Fall stark geprellt. Jeder länger ich damit gefahren bin, umso größere Schmerzen hatte ich. Seitdem die Verletzung aufgetreten ist, habe ich Tabletten genommen, doch gestern hat mir selbst eine erhöhte Dosis nicht mehr gegen die Schmerzen geholfen."
Während seiner 19 Teilnahmen hat Karel Loprais, der von nahezu allen Konkurrenten respektvoll geschätzte "Monsieur Dakar", nur viermal die Ziellinie nicht überfahren. Dreimal wegen eines technischen Defekts und in diesem Jahr erstmals aus gesundheitlichen Gründen. Drei seiner Ausfälle musste er bei den zurückliegenden vier Rallyes hinnehmen. Aber das bedeutet noch längst nicht, dass sich ein Haudegen wie Loprais davon unterkriegen lässt. Im Gegenteil, trotz seiner jüngsten und schmerzvollen Erfahrung will er im kommenden Jahr auch ein 20. Mal an den Start gehen. Wichtigste Voraussetzung dafür sei allerdings seine Gesundheit, ließ Loprais die Journalisten in Prag wissen. Dafür darf man ihm schon heute die Daumen drücken.