Johannes Kepler und Prag - Ausstellung im Prager Technik-Museum
Im Technik-Museum in Prag wird am Montag eine Ausstellung mit dem Titel "Kepler und Prag" eröffnet. Martina Schneibergova nahm an der Pressekonferenz vor der Eröffnung der Ausstellung teil.
Die Ausstellung über den Astronomen Johannes Kepler ist Bestandteil eines internationalen Projektes über die Entwicklung der wissenschaftlichen Weltbetrachtung dar - wie auch der Kurator der Ausstellung, Antonín Svejda, bestätigte:
"Unsere Kollegen in Landskrona in Schweden, konkret vom Tycho de Brahe- Museum auf der Insel Hven, entschieden sich, ein Projekt über die Zusammenarbeit von Astronomen zu initiieren. Sie suchten dafür fünf hervorragende Astronomen der Neuzeit aus - mit Copernicus beginnend und Newton endend. Dazu gehören noch Tycho de Brahe, Johannes Kepler und Galileo Galilei. Sie fanden fünf Institutionen, die sich mit dem Werk und dem Vermächtnis dieser namhaften Wissenschaftler beschäftigen."
Das Prager Technik-Museum in Prag wurde im Zusammenhang mit Keplers Aufenthalt in Prag angesprochen. Johannes Kepler arbeitete in Prag in den Jahren 1600-1612. Es handelt sich nach Meinung der Experten um die bedeutendsten Jahre in seiner wissenschaftlichen Laufbahn. In der Ausstellung wird die Persönlichkeit Keplers vorgestellt mit Betonung auf seine Arbeit in Prag. Außerdem wird hier Prag der Zeit Rudolphs II. als eine Stadt dargestellt, die für die Geschichte der Wissenschaft - vor allem der Astronomie - sehr bedeutend war. Es wird außerdem auf andere Persönlichkeiten hingewiesen, die damals in Prag tätig waren - wie Tycho de Brahe oder der Mathematiker Jost Bürgi. Neben zahlreichen historischen Geräten, werden da auch Landkarten und Bücher mit astronomischer Thematik ausgestellt.
Für eine Kuriosität kann man das ausgestellte Buch "Somnium" (Traum) - ein Werk über die Mondastronomie halten, das man heute als Sci-Fi Literatur bezeichnen würde; Kepler arbeitete daran einige Jahrzehnte lang, der Großteil entstand eben in Prag. Das Buch war für die damalige Zeit so fortschrittlich, sodass es erst von Keplers Sohn Ludwig im Jahre 1644 hersaugegeben werden konnte. Es geht von einer vermutlichen Reise Keplers auf den Mond aus. Lateinisch beschrieb Kepler seine Reise auf den Mond sowie alle Attribute, die einen Reisenden begleiten würden - die Strahlung, die Gravitation, das Problem des Transportes auf den Mond usw.
Ausführlicher werden wir uns mit der Ausstellung in der Sendereihe "Spaziergang durch Prag" befassen.