Jugendzentrum der Salesianer in Prag-Kobylisy

Jugendzentrum der Salesianer

Verschiedene sportliche Aktivitäten - vom Hallenhockey bis zum Bergsteigertraining, Musik-, bzw. Tanzunterricht, das alles bietet das Jugendzentrum der Salesianer, das sich im achten Prager Stadtbezirk - im Stadtteil Kobylisy befindet. Daneben stellt es entsprechende Räumlichkeiten für Zusammentreffen, Konzerte und Theatervorstellungen zur Verfügung. Zu einer Stippvisite in dieses Zentrum möchte ich Sie in den folgenden Minuten einladen.

Verschiedene sportliche Aktivitäten - vom Hallenhockey bis zum Bergsteigertraining, Musik-, bzw. Tanzunterricht, das alles bietet das Jugendzentrum der Salesianer, das sich im achten Prager Stadtbezirk - im Stadtteil Kobylisy befindet. Daneben stellt es entsprechende Räumlichkeiten für Zusammentreffen, Konzerte und Theatervorstellungen zur Verfügung. Zu einer Stippvisite in dieses Zentrum möchte ich Sie in den folgenden Minuten einladen.

Ich besuchte das Zentrum gerade an einem Wochenende, an dem dort ein internationaler Tanzwettbewerb für Kinder und Jugendliche stattfand. Nicht nur auf der Bühne, sondern in dem ganzen Gebäude wimmelte es von kleinen Künstlerinnen und Künstlern sowie von deren besorgten Verwandten, Lehrern und nicht zuletzt auch Organisatoren des Treffens. Unter ihnen fand ich auch den Leiter des Zentrums, Antonin Nevola. Ich fragte ihn nach den Beweggründen für die Errichtung dieses Treffpunkts für Jugendliche und nach den Anfängen. Denn wie bekannt ist, wurden die Ordensgemeinschaften in der Tschechoslowakei während des kommunistischen Regimes gleich Anfang der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts liquidiert. Ihre Tätigkeit konnten die Orden - und so auch die Salesianer - erst nach der Wende von 1989 wieder aufnehmen. Antonin Nevola dazu:

"1989, nach der samtenen Revolution, wurden uns als dem Salesianerorden die Räumlichkeiten hier in Kobylisy zurückgegeben. Wir begannen, das Gebäude zu renovieren und gemäß unseren Bedürfnissen umzugestalten. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, mit Jugendlichen zu arbeiten. Wir bemühten uns von Anfang an, den Kindern und Jugendlichen ein attraktives Programm anzubieten. Zur Zeit verfügen wir über einige Klubräume, wo je nach Interessen der Teilnehmer, verschiedene Aktivitäten angeboten werden. Es gibt hier eine Kletterwand mit einem Fitnessraum, einen Mehrzweck-Sportplatz und Sportplätze für den Skateboardsport."

Wie der Leiter des Salesianerzentrums weiter erklärte, interessieren sich jüngere Kinder eher für die Arbeit in den Interessenszirkeln, ältere Kinder finden beispielsweise eher die Kletterwand attraktiv, sie treffen oft auch im erwähnten Klub zusammen. Wer sind die Mitarbeiter des Zentrums, die z.B. die einzelnen Interessenszirkel leiten? Antonin Nevola dazu:

"Von den Salesianern sind nur vier unmittelbar in der Kinder- und Jugendarbeit tätig. Die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unsere freiwilligen Helfer. Wir arbeiten auch mit der sozial-pädagogischen und theologischen Schule JABOK gut zusammen, deren zehn Studenten - künftige Sozialarbeiter - bei uns mitwirken. Für sie ist es eine gute "Übung", denn wir haben hier selbstverständlich nicht nur Musterkinder."

Kann man sagen, dass auch viele Straßenkinder in dem Zentrum eine Art Zuflucht finden?

"Ja, das kann man schon sagen. Nach einer soziologischen Untersuchung stellten wir fest, dass etwa 10% der Kinder, die das Zentrum besuchen, etwas mit der Kirche gemeinsam haben. Die übrigen 90% der Besucher hatten nie etwas mit der Kirche zu tun. Viele der Kinder sind richtige Straßenkinder, sie finden den Weg hierher auf Empfehlung von pädagogisch-psychologischen Beratungsstellen, bzw. von Sozialkuratoren. Das Zentrum bietet ihnen eine Möglichkeit, ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen."

Wie bereits erwähnt, besuchte ich das Zentrum gerade am Wochenende, an dem dort ein internationale Tanzwettbewerb für Kinder und Jugendliche stattfand. Die Hauptorganisatorin Lucie Liskova leitet selbst ein Tanzensemble, das im Jugendzentrum probt. Am Wettbewerb nahmen diesmal 26 Ensembles teil, unter ihnen auch Tänzerinnen aus Deutschland. Lucie Liskova dazu:

"Der Wettbewerb wird durchgeführt, um die Leiter der Ensembles sowie die Kinder in ihrer Arbeit zu motivieren. Unser Ziel ist es nicht, Berufstänzer zu erziehen, sondern es geht uns darum, dass die Kinder eine positive Beziehung zur Musik, zum Theater und zur Kunst überhaupt entwickeln."

Lucie leitet im Zentrum ein Tanzensemble Namens "Isis", das aus fünf Gruppen mit insgesamt ca. 60 Kindern besteht. Das Ensemble nimmt regelmäßig an Wettbewerben teil und tritt sogar im Ausland auf.

Zum Abschluss meines Besuches im Salesianerzentrum bat ich noch die Leiterin des deutschen Tanzensembles, Heike Klein-Bösing, ans Mikrofon, die mir ihre Tanzgruppe vorstellte: