Kardinal Vlk über das Weihnachtsfest
Die tschechisch-deutsche Zusammenarbeit im kirchlichen Bereich konnte nach der Wende von 1989 an die Beziehungen anknüpfen, die es schon während des kommunistischen Regimes gab. Die Kirche in der ehemaligen Tschechoslowakei wurde von deutschen Gläubigen stark gefördert. Aus den einstigen geheimen Begegnungen entwickelten sich in den letzten Jahren regelmäßige Diskussionstreffen, die sich bei weitem nicht nur mit kirchlichen Themen befassen, wie beispielsweise die so genannten "Marienbader Gespräche". Kurz vor Jahresende bat Martina Schneibergova Kardinal Miloslav Vlk um einen Rückblick auf die tschechisch-deutschen Beziehungen im Kirchenbereich in diesem Jahr.
"Es ist schwierig eine ausführliche Gesamtbilanz in der kurzen Zeit zu ziehen. Es gab mehrere bilaterale Treffen, Vorträge sowie Besuche. Ein großes Erlebnis war beispielsweise der Besuch in Schwäbisch Gmünd. Diese Stadt ist mit Prag durch Peter Parler, den Architekten der Prager St. Veit-Kathedrale verbunden. Es war wirklich ein starkes Erlebnis, zu sehen, wie tiefe Wurzeln unsere Beziehungen haben und dass wir auch heute viele Gründe zur Zusammenarbeit, zu einer Gemeinschaft haben. Ich traf mehrmals mit den deutschen Bischöfen zusammen, habe unter anderem Aachen besucht, mit dem wir kulturell durch Karl IV. verbunden sind. Natürlich haben wir auch Kontakte zu einigen deutschen Politikern, mit denen wir Gespräche führten. Ich bin sehr froh, dass es diese Kontakte gibt und dass sich die Beziehungen entwickeln und vertiefen."
Was würden Sie unseren Hörerinnen und Hörern, beziehungsweise Leserinnen und Lesern zum Weihnachtsfest wünschen?
"Die Weihnachtszeit ist eine Zeit, in der sich Menschen meistens sehr wohl fühlen. Die zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern sich, die Menschen bereiten für ihre Nächsten Geschenke vor und so weiter. Ich würde mir wünschen, dass diese weihnachtliche Atmosphäre auch im neuen Jahr aufrechterhalten wird."