Kartoffelernte ein Viertel höher als im Vorjahr, Auszahlungspreise sinken

Foto: Ed g2s, Wikimedia Free Domain

Die Kartoffelernte liegt in diesem Jahr in Tschechien um ein Viertel höher als im Vorjahr. Insgesamt werden rund 660.000 Tonnen dieser Feldfrucht erwartet. Die Bauern verkaufen die Kartoffeln jedoch mit Verlusten an die Händler.

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Für ein Kilogramm Kartoffel bekommen die Züchter nur 2 bis 2,50 Kronen (7 bis 9 Eurocent). Einige Bauern schütten darum lieber einen Teil ihrer Ernte in die Biogasanlagen. Unter Umständen werden die Preise erst im Frühjahr wieder steigen. Dies sagte der Vorsitzende des Verbandes der Kartoffelzüchter, Miloslav Chlad, während eines Seminars am vergangenen Wochenende.

Ein weiteres Problem sieht Chlad darin, dass es hierzulande nicht ausreichend Lagerräume für die Ernte gibt. Nur etwa vier Lager seien auf einem vergleichbaren Spitzenniveau wie in Frankreich, so der Experte. Die übrigen Räume verfügten über keine entsprechend gute Klimaanlage oder andere Ausstattung. Dies bestätigte auch der stellvertretende Landwirtschaftsminister Jindřich Šnejdrla. Seinen Worten zufolge sollen Projekte zur Errichtung guter Lagerräume für Kartoffel, Gemüse und Obst bevorzugt werden bei der Schöpfung von EU-Fördergeldern aus dem Programm für ländliche Entwicklung.

Kartoffelernte  (Foto: Tschechisches Fernsehen)
Im vergangenen Jahr war die Kartoffelernte sehr niedrig ausgefallen, im Durchschnitt wurden auf einem Hektar Feld nur 23 Tonnen Kartoffel geerntet. In diesem Jahr liegt der Hektarertrag bei fast 28 Tonnen Kartoffel. Geerntet wurden bislang etwa 90 Prozent der Kartoffelfelder.

Als einen der Gründe für die niedrigen Auszahlungspreise bei Kartoffeln sieht Milosalv Chlad den Import sehr billiger Kartoffel im vergangenen Jahr. Eine gute Nachricht für die Bauern ist jedoch, dass die Nachfrage nach Kartoffeln in diesem Jahr um 15 Prozent gestiegen ist. In den Supermärkten wird ein Kilogramm der Feldfrüchte manchmal schon für fünf Kronen (18 Eurocent) angeboten, während es vor einem Jahr in manchen Fällen sogar mehr als 15 Kronen (55 Eurocent) waren.