Kirchenmitglieder, Gläubige, Konfessionslose
Willkommen bei Tschechisch gesagt, liebe Hörerinnen und Hörer. Die Kirchenrestitutionen – církevní restituce haben in der vergangenen Woche fast zum Sturz der Regierung geführt. Der Streit in der Koalition wurde aber beigelegt, das Kabinett arbeitet weiter und in Tschechien gibt es die Hoffnung, dass es endlich zum Eigentumsausgleich zwischen Staat und Kirchen – majetkové vyrovnání mezi státem a církvemi kommt. Dabei geht es um die Rückgabe des Besitzes, der den Kirchen während des kommunistischen Regimes abgenommen wurde. Auf die Rückgabe folgen soll eine Trennung der Kirchen vom Staat – odluka církví od státu.
Wie sieht es eigentlich in Tschechien mit der Religion – náboženství aus und welche Kirchen – církve sind hierzulande am stärksten vertreten? Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2011 haben fast 5 Millionen Tschechen die Frage nach der Religion nicht beantwortet. 3,6 Millionen Tschechen, das heißt etwa ein Drittel der Bevölkerung, sind konfessionslos – bez vyznání, und 2,1 Millionen haben eine Konfession – vyznání. Die häufigste Religion hierzulande ist das Christentum. Die stärkste Kirche ist die römisch-katholische – římsko-katolická církev, die 1,1 Million Mitglieder hat. Diese werden als Katholiken – katolíci bezeichnet. Es folgen große protestantische Kirchen, und zwar die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder – Českobratrská církev evangelická mit 52.000 Angehörigen, den so genannten evangelíci, und die Tschechoslowakische hussitische Kirche – Československá církev husitská mit 39.000 Mitgliedern.
Zu weiteren stärker vertretenen christlichen Kirchen zählen die orthodoxe Kirche – pravoslavná církev, die Zeugen Jehovas – Svědkové Jehovovi und die Brüderkirche – Církev bratrská. Über 700.000 Tschechen bezeichnen sich selbst als Gläubige – věřící, die aber keiner Kirchengemeinschaft angehören. Auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou za týden!