Klassiker der tschechischen Musik auf Harfe
„Mein Vaterland“ von Bedřich Smetana ist eines der beliebtesten Werke der tschechischen klassischen Musik. Jana Boušková gilt als eine der besten Harfenspielerinnen der Welt. Ein neues Album dieser Interpretin, das unter anderem drei Sätze aus dem Zyklus sinfonischer Dichtungen „Mein Vaterland“ enthält, hat daher schon im Voraus große Aufmerksamkeit geweckt.
„Die großen tschechischen Komponisten haben nichts für die Solo-Harfe komponiert. Allerdings assoziieren alle Menschen etwa Smetanas „Die Moldau“ und „Vyšehrad“ vor allem mit den Klängen der Harfe“, sagt Boušková.
„Die Idee, eine CD mit dem Titel ‚Mein Vaterland‘ aufzunehmen und drei Teile aus dem Zyklus sinfonischer Dichtungen zu spielen, wurde nach und nach geboren, das Hauptanliegen blieb aber von Anfang an das gleiche – die Harfe als ein vollwertiges Soloinstrument vorzustellen, das wie ein ganzes Symphonieorchester klingen kann“, erklärt die Musikerin.
Die Interpretin hat ihr eigenes Arrangement von „Die Moldau“, „Vyšehrad“ und „Šárka“ geschaffen. Für die beiden ersten Sätze lagen bereits Bearbeitungen für die Harfe vor, „Šárka“ wurde hingegen zum ersten Mal für die Harfe von ihr arrangiert.
Die neue CD des Labels Suprahon wird unter dem Titel „Mein Vaterland“ angeboten. Dieser muss aber in einem breiteren Sinne als nur der Name des bekannten Zyklus Smetanas verstanden werden. Das Album enthält nicht den ganzen Zyklus, hingegen aber auch Werke weiterer tschechischer Komponisten. Jana Boušková wollte bekannte Kompositionen ihrer Heimat in einer Bearbeitung für die Harfe präsentieren. Und da die tschechischen Komponisten für die Solo-Harfe nicht komponierten, musste sie selbst die Perlen der tschechischen Musik für dieses Instrument bearbeiten. Auf der CD findet man auch zwei Werke von Antonín Dvořák – Largo aus seiner Symphonie „Aus der Neuen Welt“ und seine Suite in A-Dur „American“, sowie die „Sommereindrücke“ von Josef Suk.
„Dvořáks ‚American Suite‘ und Suks ‚Sommereindrücke‘ habe ich aus einer Klavierversion übernommen, die ich für die Harfe umarbeiten musste. Ich glaube, dass diese Kompositionen auf einer Harfe sogar noch besser klingen, wie auch manche Pianisten mir bestätigt haben“, sagt Jana Boušková.