Konjunkturdaten bestätigen guten Zustand der tschechischen Wirtschaft

Foto: Vitali Smolygin, PublicDomainPictures.net

Die neuesten Konjunkturdaten haben bestätigt, dass die tschechische Wirtschaft derzeit in Form ist. So gab das Statistikamt bekannt, dass im dritten Quartal ein Zuwachs von 4,5 Prozent zu Buche gestanden hat – das waren 0,2 Prozentpunkte mehr als in den ersten Schätzungen. Wirtschaftsanalysten rechnen daher mit einer Steigerung des Bruttoinlandsproduktes von 4,3 Prozent für das gesamte Jahr.

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Im vergangenen Jahr hatte die tschechische Konjunkturentwicklung noch im europäischen Durchschnitt gelegen, 2014 gab es ein Plus von 2,0 Prozent. Zugleich wuchs die hiesige Wirtschaft aber schneller als im europäischen Durchschnitt. Dies geht aus dem Jahrbuch des Statistikamtes hervor, das am Freitag erschien. In diesem Jahr hat sich die Entwicklung dann in Wachstumsraten niedergeschlagen, die zur Spitze in Europa gehören.

Wirtschaftsanalytiker sehen hinter der positiven Entwicklung vor allem das allgemeine Wachstum in der EU, das billige Öl, die billige Krone aufgrund der Währungspolitik der Nationalbank, die Haushaltsimpulse und der Zufluss an Geldern aus den Europäischen Fonds. Weil sich aber einige dieser Faktoren im kommenden Jahr nicht mehr auswirken dürften, glauben die Analysten nicht, dass die tschechische Konjunktur das Tempo halten kann. Sie gehen davon aus, dass der Zuwachs unter 2,5 Prozent liegen dürfte.

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Das Wachstum hat sich allerdings schon im vergangenen positiv auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Tschechien lag gleichauf mit Großbritannien auf dem fünften Platz beim Beschäftigungsgrad. Die Arbeitslosenquote betrug 6,1 Prozent, was allerdings von Deutschland (5,0 Prozent), Österreich (5,6 Prozent), Malta (5,9 Prozent) und Luxemburg (6,0 Prozent) noch unterboten wurde.

Das Statistische Jahrbuch beinhaltet auch Daten zur Staatsverschuldung. Tschechien lag demnach mit einer Verschuldung der öffentlichen Hand in der Höhe von 42,6 Prozent des BIP auf dem siebten Rang in Europa. Spitzenreiter ist Estland mit 10,6 Prozent, abgeschlagen hinten liegt Griechenland mit 177,1 Prozent des BIP.

Autor: Till Janzer
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