Kritiker loben: Kontroverse Ausschreibung für Altlastensanierung wird storniert
Die größte öffentliche Ausschreibung des Jahrzehnts in Tschechien wird keinen Sieger haben. Die Ausschreibung für die landesweite Altlastensanierung wird auf Empfehlung des Finanzministers storniert.
Der Kommentator des Wochenmagazins „Respekt“, Jaroslav Spurný, hat das Geschehen um die Ausschreibung beobachtet:
„Das Ende der Ausschreibung ist eine gute Nachricht nicht nur für mich, sondern vor allem für die Steuerzahler. Es könnte sein, dass damit rund 20 Milliarden Kronen eingespart werden.“
Seine Meinung teilt auch der Leiter der tschechischen Zweigstelle von Transparency International, David Ondráčka:
„Ich meine, dass damit sogar noch mehr Milliarden Kronen gespart werden. Wir haben gegen diese Ausschreibung drei Jahre lang gekämpft, und jetzt ist es an der Zeit, ein bisschen zu feiern. Natürlich mit der Einschränkung, dass eine Form, wie die Altlasten letztlich saniert werden, noch gefunden werden muss.“
„Es wurde beispielsweise am Anfang versprochen, es werde sich um eine große europäische Ausschreibung handeln. Letztlich bewarben sich aber nur drei tschechische Firmen, von denen auch noch alle drei nur zu diesem Zweck gegründet wurden. Diese Geschichte illustriert, wie diese Art der politischen Kriminalität heutzutage verläuft. Ja, ich behaupte, dass es sich hier um eine politische Kriminalität handelt. Man bezeichnet sie auch als Verbrechen der so genannten ´weißen Kragen`, die sehr effektiv von Anwaltbüros und Beraterfirmen unterstützt werden. Alles wird sehr intelligent durchgeführt und ist nur schwer anzugreifen. Wenn jemand dagegen kämpfen und das öffentliche Interesse verteidigen will, wie wir es versucht haben, muss er sehr geduldig sein.“