Kunstmuseum in Olomouc erinnert an Hamas-Geiseln

Die Fenster des Kunstmuseums in Olomouc sind derzeit mit Plakaten bedeckt

Die Fenster des Kunstmuseums in Olomouc sind derzeit mit Plakaten bedeckt. Darauf sind die Fotos von mehr als 200 Menschen zu sehen, die von der Terrororganisation Hamas entführt worden sind. Das Museum hat sich mit diesem Schritt den internationalen Initiativen für die Befreiung der Entführten angeschlossen.

Die Fenster des Kunstmuseums in Olomouc sind derzeit mit Plakaten bedeckt | Foto: Luděk Peřina,  ČTK

Auf den Plakaten können Passanten die Gesichter von Frauen, Männern und Kindern sehen, deren Leben sich am 7. Oktober grundlegend verändert hat. Der Angriff der Hamas auf Israel forderte 1400 Todesopfer, und weitere rund 240 Personen aller Alterskategorien wurden nach Gaza entführt. Der Sprecher des Olmützer Museums, Tomáš Kasal, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK, die Aktion sei nicht politisch. Sie diene der Verteidigung von Menschen – konkret von Zivilisten, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Kasal betont: „Man könnte einwenden, dass eine so kleine Veranstaltung in Olomouc die Entführer nicht dazu zwingen wird, die Menschen freizulassen. Da es sich um eine globale Angelegenheit handelt, sind wir aber davon überzeugt, dass derartige kleine Aktionen die öffentliche Meinung formen. Und dies könnte jenen Menschen, die in Gefangenschaft sind, helfen.“

Mit der Idee hatten sich Vertreter des Olmützer Lion Clubs an das Museum gewandt. Ursprünglich sollten die Plakate am Zaun des Museums angebracht werden. Schließlich wurde aber beschlossen, die großflächigen Auslagen des Cafés im Erdgeschoss zur Verfügung zu stellen. Auf den Fotos sind die Gefangenen der Hamas in Alltagssituationen zu sehen, angefügt sind Name und Alter.

Foto: Luděk Peřina,  ČTK

Die Plakate wurden am Dienstag in Form eines Happenings von Interessierten und Passanten direkt auf die Schaufenster des Museums geklebt. Die Organisatoren beziehen sich damit auf die internationalen Initiativen „Bring Them Home“ und „Kidnapped From Israel“. Die gleichen Plakate wurden auch schon in Prag in der Nähe der Pinkas-Synagoge und an weiteren Orten angebracht.