Landwirte mit Kümmelernte zufrieden
Die Agrargenossenschaft in der Gemeinde Maleč (Böhmisch-Mährischen Höhe) gilt als einer der wichtigsten Produzenten des Gewürzes hierzulande. Dort wurde nun mit der Ernte begonnen.
Die Ernte habe diesmal nicht getrocknet werden müssen, sagte Linhart. Bei diesem Vorgang sei ansonsten große Vorsicht geboten, damit die ätherischen Öle erhalten blieben. Die ätherischen Öle sorgen für den typischen Geschmack und Duft des Gewürzes. Den Kümmelproduzenten aus Maleč liegen allerdings die Ergebnisse der Tests von der diesjährigen Ernte, bei denen der Anteil dieser Stoffe gemessen wird, noch nicht vor. Der Agrarwissenschaftler denkt aber, dass der Anteil höher als 2,8 Prozent sein wird. Dies sei eines der wichtigen Kriterien dafür, um die geschützte Herkunftsbezeichnung „Český kmín“ (tschechischer Kümmel) benutzen zu können. Die Agrargenossenschaft hat diese 2008 erworben, nachdem sie das hohe Niveau der Kümmelproduktion in Brüssel nachgewiesen hatte. Im Vorjahr lag der Anteil ätherischer Öle im Kümmel aus Maleč höher als vier Prozent.
Die Agrargenossenschaft verfügt über 1400 Hektar Ackerboden, der Großteil davon befindet sich im Naturschutzgebiet Železné hory. Linhart zufolge wird Kümmel seit 1973 in Maleč angebaut. Der landwirtschaftliche Experte ist davon überzeugt, dass der Kümmelexport angekurbelt werden muss. Bisher wurde das Gewürz vor allem in die Slowakei, nach Deutschland und nach Österreich exportiert.
In der böhmischen Küche hat der Kümmel eine wichtige Stellung. So kommt das Gewürz nicht nur an Gebäck, sondern in der Regel auch ins Brot. Auch Kartoffeln werden immer mit ein bisschen Kümmel gekocht – sowie viele Fleisch- und Pilzgerichte.