Lorbeeren für Blaubeeren: Bio-Joghurt aus Valašsko ist König der Milchprodukte
Beim Konsum von Milchprodukten gehören die Tschechen zum europäischen Durchschnitt. In den vergangenen Jahren ist dabei das Konsum gestiegen. Anlässlich des Weltmilchtags wurden am Dienstag in Prag die besten Milchprodukte des Jahres 2008 ausgezeichnet.
„Der gesunde Lebensstil und die gesunde Ernährung gewinnen heutzutage immer mehr an Bedeutung. Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steigt auch bei uns. Dieser Trend entspricht der Entwicklung in ganz Europa. Bei unserem Bio-Sauermilchgetränk, das wir seit 2006 produzieren, ist die Nachfrage inzwischen um 320 Prozent gestiegen. Die gesamte Bio-Produktion der Molkerei erlebt in letzter Zeit einen Aufschwung. Im Allgemeinen steigt der Absatz der Bio-Produkte jährlich in Tschechien um 60 bis 70 Prozent an.“
Der Hauptimpuls zum Start der Bio-Produktion in Valašské Meziříčí war Zdeněk Bukovjan zufolge die Tatsache, dass die Molkerei Lieferanten fand, die in der Lage waren, Bio-Milch zu liefern.
„Vor einigen Jahren haben wir uns sehr überlegt, ob die Bio-Produktion Sinn hat oder nicht. Wir entschieden uns dafür, weil wir uns dadurch von unserer Konkurrenz unterscheiden konnten. Denn auf dem tschechischen Markt ist die Konkurrenz unter den Molkereien sehr groß. Ich meine, dass es ein Schritt war, der sich für uns gelohnt hat.“In den kommenden drei Jahren soll sich der Absatz auf dem Markt mit Bionahrungsmitteln in Tschechien verfünffachen, schätzt der Nahrungsmittelexperte Tom Václavík in seinem vor kurzem herausgegeben Jahrbuch über den tschechischen Bio-Markt. Das Interesse für Bio-Nahrungsmittel wird dem Experten zufolge vor allem durch eine Informationskampagne angeregt, die vom Tschechischen Landwirtschaftsfonds initiiert wurde. Zudem spiele, so Václavík, die wachsende Kaufkraft der tschechischen Bevölkerung eine wichtige Rolle. Im vergangenen Jahr kauften die Tschechen Bio-Lebensmittel im Wert von insgesamt 1,29 Milliarden Kronen (ca. 52 Millionen Euro). Die Molkerei in Valašské Meziříčí braucht demnach wahrscheinlich auch künftig nicht um den Absatz ihre Bio-Milchprodukte zu fürchten.