Mahler in Gala: Der Komponist bekommt zum 150. Geburtstag Statue und Rose
Auf der ganzen Welt erinnern die Musikfreunde in diesem Jahr an Gustav Mahler. Der Wegbereiter der Moderne kam vor 150 Jahren im Ort Kaliště / Kalischt auf die Welt. Am Mittwoch wurde der namhafte Komponist auf der Böhmisch-Mährischen Höhe, wo er aufgewachsen war, groß gefeiert.
„An diesem Ort war es damals sehr lebendig und schön. Hier stand die Synagoge. Sie wurde aber während der Nazi-Okkupation abgebrannt. Dann hat die Stadt hier einen Jahrmarkt errichtet.“
Beim Gesang eines jüdischen Gebets wurde an der Stelle, wo einst die Iglauer Synagoge stand, der Gustav-Mahler-Park eröffnet. In seiner Mitte erhebt sich ein Mahler-Denkmal, ein Werk von Bildhauer Jan Koblasa:„Ich habe eine Statue in Form eines Engels geschaffen. Ein jeder Engel sei schrecklich, sagte der Dichter Rainer-Maria Rilke. Ich habe mit dem Denkmal das Tor zu Mahlers Paradies geschaffen.“
Nach Koblasas Ansprache enthüllte Präsident Václav Klaus das Denkmal. Alle Redner suchten immer wieder nach der Verbindung des Komponisten zur Iglauer Region und zu Tschechien. Präsident Klaus:
„Wir wissen, dass er einen bedeutenden Teil seines Lebens anderswo lebte. Aber seine Wurzeln hatte er hier. Dies kam auch in seinem Werk zum Ausdruck.“ Am Mittwochnachmittag wurde in Mahlers Geburtsort, dem Dorf Kaliště bei Humpolec gefeiert. Im dortigen Rosengarten steht nun eine neue Rosenart, die nach dem Komponisten benannt ist. Als Amateurgärtner legte neben Präsident Klaus auch der renommierte Bariton und große Mahler-Kenner, Thomas Hampson, Hand ans Werk. Und er erfreute einen Teil des Publikums, als er Deutsch zu reden begann:
Eine musikalische Gratulation folgte anschließend, als Thomas Hampson im Mahlers Geburtshaus einige Mahler-Lieder vortrug. Der Höhepunkt des Mahler-Tags war ein Gala-Konzert im Zentrum von Kaliště.
Fotos: Autorin