Malerin Hanika kehrt zu den Wurzeln zurück

Foto: Martina Schneibergová

Viele ihrer Bilder haben Motive aus der Natur, einige sind durch kleine Texte ergänzt. Die Werke der deutschen Malerin Monika Hanika werden zurzeit im Isergebirge gezeigt. Konkret im Haus der Deutsch-Tschechischen Verständigung in Rýnovice / Reinowitz am Stadtrand von Jablonec nad Nisou / Gablonz. Petra Laurinová leitet das Haus, Martina Schneibergová hat mit ihr über die neueste Ausstellung gesprochen.

Foto: Martina Schneibergová

Petra Laurinová  (Foto: Martina Schneibergová)
Frau Laurinová, zurzeit findet in der Galerie Ihres Hauses eine Ausstellung aus dem Werk von Monika Hanika statt. Hat die Künstlerin eine besondere Beziehung zum Isergebirge?

„Die Ausstellung wurde uns vom Verein Omnium vermittelt. Der Verein hat mit der Heimatpflegerin der Sudetendeutschen ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen, in dessen Rahmen Werke deutscher Künstler, die sudetendeutsche Wurzeln haben, in Tschechien gezeigt werden. Im Fall von Monika Hanika ist es so, dass sie selbst schon in Hessen geboren ist, aber ihre Vorfahren aus der Friedländer Gegend (tschechisch Frýdlant, Anm. d. Red.) stammen. Sie selbst beschäftigt sich seit ungefähr zehn Jahren mit einem Projekt namens ‚Kraft aus den Wurzeln‘. Dabei bringt sie junge und alte Leute, Deutsche und Tschechen bei Treffen zusammen. Interessant ist, dass sie ihre Malerei auch als Therapiemethode einsetzt.“

Foto: Martina Schneibergová
Ist Monika Hanika Therapeutin von Beruf?

„Ja, sie ist vor allem Familientherapeutin. Unter anderem hat sie sich sehr lange mit dem Trauma der Sudetendeutschen befasst und kümmert sich um die Vertriebenen.“

Was sind hauptsächlich die Themen ihrer Gemälde?

„Sie sind sehr vielfältig. Natur wird auch mit geistlichen Themen verknüpft. Manche Bilder, die hier zu sehen sind, sind durch Texte ergänzt. Die Ausstellung wirkt sehr bunt.“

Kommt Monika Hanika öfter in die Heimat ihrer Vorfahren?

Haus der Deutsch-Tschechischen Verständigung in Rýnovice  (Foto: Martina Schneibergová)
„Ja, sie ist mehrmals im Jahr zu Besuch in Böhmen und organisiert verschiedene Veranstaltungen, gerade im Friedländer Zipfel. Mit dem Verein Omnium haben wir bereits ausgemacht, dass wir auch für weitere Ausstellungen der Künstler mit sudetendeutschen Wurzeln offen stehen. Wir wollen wieder gemeinsam etwas auf die Beine stellen.“

Die Ausstellung mit dem Titel „Vom Zauber des Seins“ ist im Haus der Deutsch-Tschechischen Verständigung in Rýnovice bis 30. Juni zu sehen.