Medienspiegel: Billiges Weihnachtsmenü und der Präsident in der Torte
Wir beginnen mit einer guten Nachricht: „Vor Weihnachten werden die Lebensmittel billiger“. So titelte am Freitag die Tageszeitung Mlada fronta dnes. „Die diesjährigen Weihnachten könnten den Leuten besser schmecken als die vergangenen. Sie sparen bei den Vorweihnachtseinkäufen einige Hundert Kronen“. Mehl und Butter seien etwa um ein Drittel billiger als vor einem Jahr, Milch um ein Zehntel. Somit ist in diesem Jahr wohl auch die Herstellung der Weihnachtskekse deutlich billiger ausgefallen.
Soweit für heute unser Blick in die Tagespresse. Um die bevor stehende EU-Ratspräsidentschaft geht es auch im zweiten Teil des Medienspiegels: Tschechien rüstet sich für einen wahren Journalisten-Ansturm. Wie man den bewältigen will, darüber habe ich mit Michaela Jelínková, der Pressesprecherin des Vizepremiers für Europäische Angelegenheiten, Alexandr Vondra gesprochen. Bei ihr laufen allen Fäden der Medien- und Öffentlichkeits-Arbeit zur EU-Ratspräsidentschaft zusammen.
In weniger als zwei Wochen übernimmt Tschechien die EU-Ratspräsidentschaft: Dies wird mit Sicherheit auch ein mediales Großereignis. Frau Jelínková, wie viele Journalisten erwarten Sie in Tschechien?
„Die Tschechische Republik wird zum Mittelpunkt für Medien aus aller Welt. Hunderte Journalisten werden zu uns kommen. Das ist eine gute Gelegenheit, um uns im besten Licht zu präsentieren. Die Journalisten werden auch über Orte außerhalb von Prag schreiben, denn nicht alle Veranstaltungen finden in Prag statt.“
Es werden unterschiedlich viele Journalisten erwartet. Können Sie schon abschätzen, welches das größte Ereignis wird?
„Wir erwarten schon Anfang Januar viele Journalisten. Am 7. und 8. Januar steht in Prag der Besuch der Europäischen Kommission auf dem Programm. Das ist der traditionelle Auftakt jedes Ratsvorsitzes. Erfahrungsgemäß die meisten Journalisten interessieren sich für das so genannte GYMNICH-Treffen, also das Treffen der Außenminister, das diesmal im Frühjahr im Schloss Hluboká / Frauenberg stattfinden wird. Außerdem das Treffen der Finanzminister, das so genannte ECOFIN. Das wird in unserem Fall doppelt von Interesse sein: Für uns haben vor dem Hintergrund der aktuellen Situation finanzpolitische Fragen absolute Priorität.“
Wie sieht die organisatorische Abwicklung aus? Wie wird die Akkreditierung funktionieren, die Unterbringung der Journalisten. Wie wollen Sie den Transport sicherstellen?
„Nicht nur den Politikern, auch den Journalisten steht ein hartes halbes Jahr bevor. De Ratsvorsitz ist eine wahre „Informations-Bombe“. Wir wollen den Reportern gute Arbeitsbedingungen bieten. Die technische Ausstattung der Pressezentren muss höchsten Ansprüchen genügen. Es werden viele Journalisten kommen, die einen hohen Standard gewöhnt sind, einen drahtlosen Internet-Zugang zum Beispiel. Was die praktischen Fragen wie Unterkunft und Transport betrifft: Die Journalisten können sich über die Internetseiten der tschechischen Ratspräsidentschaft online registrieren. Dort können sie sich auch für den Transfer anmelden. Wir bieten auch Unterkünfte zu Sonderpreisen an. Das machen wir in Zusammenarbeit mit der Agentur, die sich normaler Weise nur um die Unterbringung von Delegierte kümmert. Wir bieten auch Bustransfers zu allen Veranstaltungsorten, aber nur nach vorheriger Anmeldung.“
Sie haben es bereits angesprochen. Die Veranstaltungen werden an verschiedenen Orten stattfinden. Wo genau?
„Der Großteil der Sitzungen wird im Prager Kongreßzentrum über die Bühne gehen. Einige Veranstaltungen werden auch im Palais Liechtenstein stattfinden, etwa die Ratssitzung für allgemeine Angelegenheiten, die erste Minister-Sitzung in Tschechien am 8. Januar. Das Kongreßzentrum haben wir deswegen ausgewählt, weil dort beinahe jeden Tag Verhandlungen auf der Tagesordnung stehen, oft auch mehrere gleichzeitig. Solche Kapazitäten gibt es sonst nirgends in Prag, das war also eine rationale Entscheidung. Auch in den Regionen mussten wir uns nach genügend großen Tagungsräumen umsehen. Wichtig ist auch die gute Verkehrsanbindung. Wir haben etwa Brünn ausgewählt, Luhačovice, Marienbad, Hluboká und weitere Orte.“
Ich nehme an, sie werden auch versuchen, Tschechien den Journalisten und damit der europäischen Öffentlichkeit zu präsentieren. Vor allem die Regionen aber auch die Hauptstadt Prag. Was planen Sie da?
„Die EU-Präsidentschaft ist nicht nur eine politische Angelegenheit. Wie ich schon gesagt habe, jedes Land möchte sich im besten Licht präsentieren. Das geht natürlich am besten mit einem interessanten Kulturprogramm, das wir sowohl für Besucher aus dem Ausland als auch für den gewöhnlichen Bürger organisieren. In den einzelnen Regionen wird es ein kulturelles Begleitprogramm für Journalisten geben. Für die breite Öffentlichkeit planen wir so genannte Euro-Festivals. Das werden Happenings sein, die vor allem im Frühjahr im Freien stattfinden werden. Etwa Konzerte. Immer aber mit einem europäischen Hintergrund.“