„Meine Gedanken sind bei den vom Tornado betroffenen Familien…“
In Ihren Zuschriften haben unsere Hörerinnen und Hörer diesmal besonders auf den Tornado reagiert, der mehrere Gemeinden in Tschechien im Juni zerstört hat. Und sie kommentieren auch unsere Sendungen.
Wimbledon Championships heißt das älteste und prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt, das immer Anfang Juli in London stattfindet. Und dieses Tennisturnier betrifft auch unsere Quizfrage für den Monat Juli.
Wieviel Spielerinnen aus Tschechien haben die begehrte Trophäe im Einzel bereits gewonnen?
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Im Juni wollten wir wissen, mit welchem Stück das Nationaltheater in Prag 1881 feierlich eröffnet wurde. Die Vorstellung fand anlässlich des Besuchs des Habsburger Kronprinzen Rudolf und seiner Gemahlin statt. Und der österreichische Thronfolger bekam die Oper Libuše von Bedřich Smetana zu sehen und zu hören.
Unter anderem Christoph J. Rainer aus Deutschland hat richtig geantwortet und erhält einen Sachpreis von uns.
Und nun zu Ihren Briefen und Zuschriften, liebe Hörerinnen und Hörer. Viele von Ihnen haben unverzüglich auf die verheerende Katastrophe reagiert, die im Juni Südmähren getroffen hat.
Martina Pohl aus Überlingen schreibt:
„Ich habe mir gerade die Fotos des tschechischen Feuerwehrverbandes angesehen, welche die zerstörerische Kraft des Tornados in Südmähren zeigen. Unfassbar, diese schlimmen Verwüstungen. Kaum ein anderer Sturm rührt den Himmel mit so viel Kraft und Gewalt auf wie ein Tornado. Nur etwa jedes tausendste Gewitter lässt einen Tornado entstehen. Leider hat dieser Tornado auch Menschenleben gefordert. Mein Beileid gilt den Hinterbliebenen dieses schrecklichen Unwetterphänomens. Den vielen Verletzten wünsche ich eine baldige Genesung und den Bewohnern dieser Orte eine rasche Aufbauhilfe und viel Zuversicht.“
Tornado in Mähren
Und Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus:
„Ganz aktuell kam die Meldung über die Zerstörung verschiedener Orte in Südmähren mit mehreren Toten und vielen Verletzten. Ich bin betroffen, welche zerstörerische Macht die Natur haben kann. Meine Gedanken sind bei den betroffenen Familien.“
Auch Ilona und Bernhard Henze aus Köhra bringen ihre Betroffenheit zum Ausdruck:
„Der Aufbau der zerstörten Häuser und auch nur die Reparatur werden lange dauern! Zwar ist eine große Solidaritätswelle durch Ihr Land gegangen, doch viele werden vor dem Nichts stehen. Und Versicherungen, so kennen wir es aus Deutschland, werden sich mit vielen Ausflüchten raushalten (es sind ja Kosten!!). Hoffen wir nur, dass diese Hilfsbereitschaft noch lange anhält, so dass die Betroffenen daraus noch ständig Kraft schöpfen können!“
Dieter Feltes aus Pyrbaum habe mit großer Bestürzung vernommen, dass in der Tschechischen Republik ein Tornado viele Häuser verwüstet hat.
„Die Bilder, die ich im Fernsehen sah, waren ja furchtbar. Viele Menschen stehen jetzt vor dem Nichts. Die Hilfe von Einheimischen und Österreichern war enorm. Aber jede der betreffenden Personen hat jetzt mit sich selbst zu kämpfen, wie es weiter geht. Wie ich hörte, haben wenige Haushalte eine entsprechende Versicherung. Sie wird sicherlich sehr teuer sein.“
Helmut Pöschko zeigt sich bereit zu helfen:
„Guten Tag, bitte geben Sie doch ein Spendenkonto an, auf das man aus Deutschland überweisen kann.“
Spenden aus dem Ausland sind unter anderem über die tschechische Hilfsorganisation Člověk v tísni (Mensch in Not) möglich. Die entsprechende Kontonummer und IBAN ist auf der Webseite der Organisation zu finden. Vielen Dank für Ihre Solidarität!
Lidice
Und nun zu weiteren Themen aus unserem Programm, die Sie in Ihren Zuschriften kommentiert haben.
Reinhard Westphal aus Rostock äußerte sich zu zwei Sendungen vom 5. Juni. Die eine betraf die Bildhauerin Marie Uchytilová und ihr Mahnmal, das an die von Nationalsozialisten ermordeten Kinder von Lidice erinnert. In dem anderen Beitrag haben wir die Gärten des Schlosses in Žďár nad Sázavou / Saar besucht:
„Beide Sendungen sind inhaltlich ausgezeichnet, aber sie machen auch unvorstellbar nachdenklich und traurig. Meine Familie und ich waren unter anderem schon in Theresienstadt und Auschwitz – es fehlen einem nur die Worte. Es müssen Worte und Sätze erfunden werden, um das Ausmaß dessen zu begreifen, was die mörderischen Nazis im Zweiten Weltkrieg angerichtet haben. Und heute gibt es in vielen Staaten rechtsgerichtete Parteien. Warum werden diese nicht verboten und unter Strafe gestellt? Das hat mit Demokratie nichts zu tun und auch nicht mit einer reichen Parteienlandschaft. Demokratie ist für mich ein Verbot aller Parteien mit rechtsgerichteten Inhalten. Nur das ist für mich Demokratie.“
Soweit die Meinung von Herrn Westphal.
Martina Pohl aus Überlingen erinnert sich an die vor kurzem verstorbene Schauspielerin Libuse Šafránková:
„Wer kennt ihn nicht, den Märchenfilm ‚Drei Haselnüsse für Aschenbrödel‘. Dass die Aschenbrödel-Darstellerin im Alter von 68 Jahren verstorben ist, war auch in unseren Medien präsent. Sie spielte zauberhaft diese Rolle. Es ist ein Kultfilm, der noch heute gerne gesehen wird.“
Und Frau Pohl kommentiert auch das Duell zwischen Tschechien und Schottland bei der Fußball-EM:
„Es war ein Traumtor, welches Patrik Schick bei der Europameisterschaft in der Partie zwischen Tschechien und Schottland zum Besten gab. Wie der schottische Torwart sich dabei im Netz verfängt, sah schon sehr kurios aus. Nach diesem Spiel haben wir uns nochmals verschiedene Perspektiven von dieser besagten Szene einfach anschauen müssen. So etwas bekommt man nicht alle Tage zu sehen. In dem Spiel zwischen Deutschland und Portugal hat Portugal vier Tore und Deutschland zwei Tore erzielt. Trotzdem hat Deutschland 4:2 gewonnen – ja, ja, immer diese Eigentore.“
Fußball-EM
Auch Bernd Seiser aus Ottenau ging in seiner Zuschrift im Juni auf die Fußball-EM ein:
„Es hat mich sehr gefreut, dass die tschechische Nationalmannschaft bei der Fußball-EM trotz der Niederlage gegen England ins Achtelfinale eingezogen ist. Ich hoffe auf weitere Erfolge dieser Elf, nur nicht gerade gegen Deutschland.“
Die Sendung sei mit sehr gutem Signal und verständlich zu empfangen, berichtet Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus:
„Interessiert zugehört habe ich bei der Sendung über ‚Vienna meets Prague“: Neun Tage tschechische Kunst und Kultur in Wien. Wien und Prag verbindet ja viel – nicht nur aus der neueren Geschichte. Historisch sind die Städte wie Geschwister, aber jede Stadt hat einen eigenen Charme. Gibt es denn eigentlich ein Festival „Prague meets Vienna“ – also Wiener Künstler in Prag?“
Im Moment noch nicht, Herr Winkler. Das Festival in Wien ist aber als Initiative einer interessierten Privatperson entstanden. Vielleicht findet sich auch in Prag bald jemand, der sich für die Präsentation österreichischer Künstler in der tschechischen Hauptstadt einsetzt.
Joachim Thiel aus Wuppertal teilt seine Freude mit uns:
„Ich freue mich, dass die Grenzen zwischen Tschechien und Deutschland für beide Seiten wieder geöffnet sind und hoffe, dass es nun auch so bleibt.“
Und zum Schluss eine persönliche E-Mail von Rudolf Bogatz aus Winsen an der Aller:
„1928 geboren, lebte ich mit meinen Eltern von 1940 bis Januar 1945 in Orlau / Orlová. Mein Vater war Bergmann aus Beuthen / Bytom. Deshalb sind es für mich schöne Erinnerungen, wenn ich im Internet Ihre Nachrichten lesen kann. Nach dem Tod meiner Frau werde ich im Hause meiner Tochter versorgt. Die schönen Erinnerungen kann mir niemand nehmen. Schön, dass es keinen Hass gibt zwischen Deutschen und Tschechen.“
Und das war’s für heute. Schreiben Sie uns bitte weiter an die Adresse: Radio Prag International – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an: [email protected].