Mikrobrauer in Tschechien machen den etablierten Biersorten Konkurrenz
Einige tschechische Bierbrauer mussten im vorigen Jahr einen Produktionsrückgang verzeichnen. Bierexperte Antonín Kratochvíle sieht einen Grund dafür auch in der steigenden Zahl der Mikrobrauereien.
Dank der Entstehung neuer Mikro-Brauereien sei das Bierpreisniveau ein wenig gestiegen, sagte der Experte am Mittwoch. Er leitete mehrere Jahre lang die Budvar-Bierbrauerei in České Budějovice / Budweis. Seinen Worten zufolge kehren die tschechischen Biertrinker häufig wieder zum Flaschenbier zurück, was sich für die Umsätze der Brauer eher negativ auswirkt. Zum Abendessen trinkt der Mann zu Hause üblicherweise nur eine Flasche Bier, in einer Gaststätte würde er mehr frisch gezapften Gerstensaft bestellen, glaubt Kratochvíle. Seiner Meinung nach sei der typische tschechische Biertrinker zwar neugierig, bleibe aber den traditionellen Biermarken treu. Wenn auf dem Markt eine neue Biersorte angeboten werde, wolle er sie ausprobieren, danach kehre der Verbraucher aber laut Kratochvíle in der Regel wieder zum klassischen Bier zurück. Einen Verkaufsrückgang gab es Beispielsweise bei der Brauerei Svijany. Im Dezember letzten Jahres gab das Unternehmen bekannt, dass es 570.000 Hektoliter Bier an den Markt geliefert hat. Dies sind rund fünf Prozent weniger als 2013. Zum ersten Mal seit Svijany 1998 wieder seine Produktion aufgenommen hat, ist es damit zu einem Umsatzrückgang gekommen. Der Grund ist der abnehmende Fassbierverbrauch in den Restaurants. Die Bierbrauerei war nicht imstande, den Bierverkauf mit den Lieferungen von Flaschenbier auszugleichen, da in der Brauerei gerade erst eine neue Flaschenfüllungsmaschine installiert wird. Laut Kratochvíle ist es jedoch noch zur früh um auszuwerten, wie sich die Produktion der einzelnen Brauereien im letzten Jahr zur Gesamtbierproduktion hierzulande verhält.