Nach zwölf Jahren wieder in Prag zu Gast: Anne-Sophie Mutter

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Zwölf Jahre sind seit ihrem letzten Auftritt in Prag vergangen. Am Montag war es nun soweit: Die deutsche Star-Violinistin Anne-Sophie Mutter gastierte gemeinsam mit der Dresdner Philharmonie unter Kurt Masur beim Festival „Prager Frühling“. Für Ihren Auftritt im Prager „Obecní dům“ / „Gemeindehaus“ hat Anne-Sophie Mutter ein spezielles Werk ausgewählt: Die Ouvertüre aus den „Hebriden“ in b-moll opus 26 und das Violinkonzert in e-moll opus 64 von Felix-Mendelssohn-Bartholdy:

Violinistin Anne-Sophie Mutter  (Foto: ČTK
„Ich freue mich, mit meinem Lieblingsdirigenten Kurt Masur ein Werk aufzuführen, das bei mir lange Zeit im Verborgenen schlummerte, aber das ich neu studiert habe und dem ich auch sehr viele neue Impulse verdanke.“

1981 hat Anne-Sophie Mutter zuletzt Mendelssohns Violinkonzerte aufgenommen: Mit den Berliner Philharmonikern und Herbert von Karajan am Pult. Die Neuaufnahme mit Kurt Masur und dem Leipziger Gewandhausorchester ist erst seit wenigen Wochen im Handel. Es sei immer problematisch, verschiedene Aufnahmen desselben Musikers miteinander zu vergleichen. Alle musikalischen Interpretationen seien eine Momentaufnahme. Sie selbst habe sich in diesen beinahe 30 Jahren stark verändert, betont Mutter:

Kurt Masur  (Foto: ČTK)
„Meine Neufindung von Mendelssohn hat vielleicht auch damit zu tun, dass ich den Sturm und Drang in seiner Musik, dieses jünglinghaft-reine Vorwärtsstreben, dieses Appassionato heute mehr zulasse als damals, als ganz junger Mensch. Ich denke, dass ich als Teenager sehr bemüht war, Musik ernst zu durchdringen.“

Im Prager „Obecní dům“ erklang am Montag auch Antonín Dvořáks Symphonie Nummer 9 in e-moll „Aus der neuen Welt“. Wohl auch als Hommage an den Aufführungsort. Bisher ist von Anne-Sophie Mutter noch keine Dvořák-Aufnahme erschienen. Dies soll sich nun ändern:

„Tatsächlich plane ich, Dvořák endlich aufzunehmen. Das ist eines der wenigen Werke, die ich nicht wieder aufnehme, sondern zum ersten Mal. Über das Orchester kann ich noch nichts sagen, weil es noch nicht ganz spruchreif ist. Aber Seiji Ozawa wird die Aufnahme dirigieren. Das wird 2011 sein. Dvořáks Violinkonzert war immer ein wichtiger Bestandteil meines Repertoires. Ich finde, es ist, so wie Mendelssohns Werk übrigens auch, im internationalen Konzertprogramm unterrepräsentiert.“