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26.09.2007
Der kommunistische Abgeordnete Josef Vondruska ist am Mittwoch seiner parlamentarischen Immunität enthoben worden. Das Abgeordnetenhaus ist damit dem Ersuchen der Staatsanwaltschaft entgegengekommen, die ein Strafverfahren gegen Vondruska einleiten will. Dem ehemaligen Aufseher in der Haftanstalt Minkovice wird vorgeworfen, während der kommunistischen Zeit einige politische Häftlinge brutal behandelt zu haben. Der KSCM-Abgeordnete hat es wiederholt bestritten. Die Aufhebung dessen Immunität wurde am Mittwoch von 151 von insgesamt 154 anwesenden Abgeordneten unterstützt. Die Fraktion der Kommunisten hat den Saal vor der Abstimmung verlassen.
Aus einem anderen Grund wurde am Mittwoch auch der bürgerdemokratische Abgeordnete Ondrej Plasil (ODS) seiner Mandatsimmunität enthoben. Anfang August wurde er von der Polizei ertappt, als er angeblich betrunken ein Auto fuhr.
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26.09.2007
Der Besitz von Kinderpornografie wird in Tschechien künftig wahrscheinlich unter Strafe gestellt. Das Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch die Einwände der oberen Parlamentskammer abgelehnt und das novellierte Strafgesetz einschließlich der Strafen für den Besitz von Kinderpornografie erneut gebilligt. Der Entwurf muss nur noch vom Staatspräsidenten beurteilt werden. Bis zu zwei Jahren Freiheitsentzug drohen laut dem Gesetz demjenigen, der einen Film oder ein fotografisches, elektronisches oder ein anderes pornografisches Werk besitzt, in dem ein Kind gezeigt oder anders missbraucht wird. Auf pornografische Texte bezieht sich das Gesetz nicht.
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26.09.2007
Das Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch den ersten Schritt zur Verabschiedung des Antidiskriminierungsgesetzes getan. Das Gesetz soll helfen den Zugang zur Bildung, Erwerbstätigkeit, Gesundheitspflege, zu den Sozialleistungen sowie den Wohnmöglichkeiten zu garantieren ohne Rücksicht auf das Alter, die Rasse, die sexuelle Identität, Behinderung, Sprache oder Religion. Den Gesetzentwurf leiteten die Abgeordneten an die zuständigen Ausschüsse weiter. Das Unterhaus des tschechischen Parlaments wird über das Gesetz in den nächsten Monaten entscheiden.
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26.09.2007
Die Korruption in Tschechien ist 2006 auf das niedrigste Ausmaß seit neun Jahren gesunken. Der für die Bewertung zu Rate gezogene Index sei in etwa mit dem aus dem Jahr 1997 gleichzusetzen. Das geht aus dem Bericht hervor, der am Mittwoch in Berlin und London von der Organisation Transparency International (TI) veröffentlicht wurde. Anhand dieses Berichts liegt Tschechien in punkto Korruption jetzt gemeinsam mit Italien auf dem 41. Platz unter 180 Ländern.
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26.09.2007
Präsident Vaclav Klaus ist Politiker, dem die tschechischen Bürger am meisten vertrauen. Der zweite vertrauenswürdigste Staatsvertreter ist Ombudsmann Otakar Motejl. Auf Platz drei in der Vertrauenswürdigkeitsskala liegt die christdemokratische Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova, deren Beliebtheit jedoch seit Mai dieses Jahres stark gesunken ist. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die im September vom Zentrum für die öffentliche Meinungsforschung (CVVM) durchgeführt wurde. Dem Staatsoberhaupt vertrauen zwei Drittel der Gefragten. Ungefähr ein Drittel der Gefragten vertraut dem Parteichef der oppositionellen Sozialdemokraten, Jiri Paroubek, Außenminister Karel Schwarzenberg und dem Parteichef der Grünen und Umweltminister Martin Bursik.
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26.09.2007
Tschechien und Deutschland haben den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds mit weiteren finanziellen Mitteln gespeist. Zuletzt steuerte Tschechien 75 Millionen Kronen (ca. 2,7 Millionen Euro) zum Fonds bei, während die deutsche Seite 7,5 Millionen Euro einbrachte. Das tschechische Kabinett beabsichtigt, nächstes Jahr weitere 75 Millionen Kronen zur Verfügung zu stellen. Deutschland wiederum rechnet mit weiteren fünf Millionen Euro. Diese Summen müssen jedoch noch über die Haushaltsentwürfe beider Länder abgesegnet werden.
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26.09.2007
Die Anzahl der Kinder, die an den tschechischen Grundschulen Deutsch lernen, ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Deutsch wird im Unterricht mehr und mehr durch Englisch verdrängt. Die deutsche Sprache wird aber aus dem Schulunterricht nicht verschwinden. Nach Englisch dürfte sie noch immer die am zweithäufigsten unterrichtete Fremdsprache sein. Die Grundschulen müssen den Schülern spätestens in der achten Klasse den Unterricht in einer zweiten Fremdsprache anbieten. Ein erhöhtes Interesse für den Deutschunterricht herrscht auch weiterhin in einigen Regionen Tschechiens vor. Dies geht aus den Angaben hervor, die am Mittwoch vom Institut für Informationen im Bildungswesen veröffentlicht wurden.
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26.09.2007
Tschechien muss allmählich über eine neue Atomenergiequelle nachdenken. Dies geht aus einer vorläufigen Analyse hervor, die von der Regierungskommission ausgearbeitet wurde, die mit der Auswertung des Energiebedarfs Tschechiens beauftragt wurde. Der Präsident der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, Vaclav Paces, der Vorsitzender der Fachkommission ist, stellte diese Meinung am Mittwoch auf einem Seminar über die Energieversorgung in Brno / Brünn vor. Dabei ist im Regierungsprogramm verankert, dass das Kabinett nicht den Bau neuer Kernkraftblöcke planen und unterstützen wird. Der Atomenergieexperte der Grünen, Dalibor Strasky, hält diese Erwägung für übereilt.
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25.09.2007
Die tschechische Schulministerin Dana Kuchtova von der Partei der Grünen hat am Dienstag ihren Rücktritt angekündigt. Vor Journalisten begründete sie die Entscheidung mit dem Hinweis, wegen der entstandenen politischen Spannungen um die von der EU zu beziehenden Gelder habe sie keinen Spielraum mehr, die Situation in ihrem Ressort zu lösen. Das Vorgehen der Schulministerin haben in jüngster Zeit Premier Mirek Topolanek und die Vorsitzende der christdemokratischen Fraktion Michaela Sojdrova wiederholt kritisiert. Der Vorsitzende der Grünen, Martin Bursik, versicherte Kuchtova der Parteiunterstützung. Gleichzeitig konstatierte er, dass die Grünen etwas Zeit für die Auswahl eines neuen Mitglieds der Koalitionsregierung brauchen. Offiziell will Dana Kuchtova in einer Woche zurücktreten.
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25.09.2007
Der tschechische Justizminister Jiri Pospisil hat die Auslieferung des schwedischen Staatsbürgers libanesischer Abstammung, Oussama Kassir, in die USA veranlasst. Kassir, der in den USA des Terrorismus beschuldigt wurde, hat am Dienstagvormittag Tschechien verlassen. Über seine Auslieferung hatte bereits im April dieses Jahres ein Prager Gericht entschieden, der Schwede legte aber Berufung gegen das Urteil ein. Das Urteil wurde am 17. Juli vom Prager Obergericht bestätigt, das letzte Wort aber hatte der Justizminister. Nach den Informationen einer Sprecherin des Ministeriums habe die amerikanische Seite Tschechien mehrfach versichert, dass Oussama Abdullah Kassir ausschließlich in einer zivilen Strafvollzugsanstalt festgehalten oder inhaftiert werde. Das bedeute, so die Sprecherin, dass Kassir weder auf der Militärbasis Guantanamo inhaftiert noch vor eine Militärkommission gestellt werde.
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