• 27.10.2004

    Der tschechische Psychiater Jan Pfeiffer hat in der Nacht zum Mittwoch in London die Auszeichnung "Europäischer Held des Jahres 2004" der amerikanischen Zeitschrift "Time" entgegen genommen. Die Auszeichnung wurde dem Mediziner für seine Kampagne gegen die in Tschechien gebräuchliche Benutzung der Gitterbetten bei geistig behinderten Kindern zuteil. Das System der Pflege von geistig erkrankten Menschen in der Tschechischen Republik sei überholt und schlecht, hatte Pfeiffer wiederholt kritisiert. Die imageträchtige Auszeichnung ist für Pfeiffer jedoch mit keiner finanziellen Vergütung verknüpft.

  • 26.10.2004

    Die Tschechische Republik und die Türkei werden "sehr bald" die Visumspflicht für die Bürger beider Länder vereinfachen. Dies gab der tschechische Außenminister Cyril Svoboda am Dienstag in Prag unmittelbar nach dem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Abdullah Gül bekannt. In der kommenden Woche sollen aus diesem Grund Experten aus beiden Staaten zusammenkommen, um gemeinsam alle erforderlichen Unterlagen zur Vereinfachung der Visumspflicht auszuarbeiten. Beide Außenminister waren sich darin einig, dass die gegenseitigen Beziehungen zwischen beiden Ländern sehr gut seien und dass sie außer der Visumspflicht von keinen Erschwernissen getrübt würden. Der türkische Chefdiplomat Gül weilt noch bis zum Mittwoch zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch in Prag. Bei diesem Besuch wird er außerdem noch mit Staatspräsident Václav Klaus und Abgeordnetenhauschef Lubomír Zaorálek zusammentreffen.

    Autor: Lothar Martin
  • 26.10.2004

    Rund zwanzig in der Tschechischen Republik lebende Weißrussen haben am Dienstag in Prag gegen die Politik des weißrussischen Diktators Alexander Lukaschenko demonstriert. Die Protestaktion wurde vom Verband der im Ausland lebenden Weißrussen organisiert. Der Verband hat zudem den tschechischen Präsidenten, die Regierung und das Parlament in Prag dazu aufgefordert, einen "eindeutig harten Standpunkt" gegen Lukaschenko und dessen Politik zu beziehen. Präsident Klaus hatte bereits am Montag in einem Brief an seinen weißrussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko den Verlauf der Wahlen kritisiert, die vor mehr als einer Woche in Weißrussland abgehalten wurden.

    Autor: Lothar Martin
  • 26.10.2004

    Polizeipräsident Jirí Kolár hat am Montag in einer Sitzung mit den Chefs der regionalen Polizeibehörden und den führenden Vertretern des tschechischen Polizeipräsidiums seine Unterstellten dazu aufgefordert, sich nicht von dem gegenwärtig gegen sie und ihre Mitarbeiter ausgeübten Druck beeinflussen zu lassen. "Er hat sie dazu aufgefordert, sich nicht von der momentan um die Führung des Polizeipräsidiums herrschenden Situation beunruhigen zu lassen, stabile Dienstleistungen sicherzustellen und keine äußeren Einflüsse in die Polizeiarbeit einfließen zu lassen", teilte die Sprecherin des Polizeipräsidiums, Blanka Kosinová, am Dienstag der Nachrichtenagentur CTK mit.

    Autor: Lothar Martin
  • 26.10.2004

    Vier Jahre nach Inbetriebnahme des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín hat ein Gutachten in der unmittelbaren Umgebung der Anlage keine negativen Einflüsse auf Mensch und Natur festgestellt. Allerdings sei zu einer fundierten Aussage eine viel längere und intensivere Untersuchung nötig, sagte ein Mitarbeiter der Prager Akademie der Wissenschaften der Zeitung "Hospodárské noviny". In der Nähe von Temelín seien bei Männern weniger und bei Frauen mehr Krebserkrankungen als im Landesdurchschnitt festgestellt worden, hieß es. Diese Ergebnisse dürften aber nicht "vereinfacht" werden, warnte der Prager Experte in dem Zeitungsgespräch, das am Dienstag veröffentlicht wurde.

    Autor: Lothar Martin
  • 26.10.2004

    Die tschechische Währung wurde den gesamten Dienstagvormittag mit einem Wechselkurs zwischen 31,60 Kronen bis 31,70 Kronen für einen Euro gehandelt. Gegenüber der US-Währung wurde sie mit einem stabilen Kurs von 24,71 Kronen für einen Dollar registriert. Noch am Montag hatte sie mit dem Verhältnis von 24,55 Kronen je US-Dollar einen historischen Kursrekord gegenüber der amerikanischen Währung verzeichnet. Nach Meinung von Finanzexperten kann sich dieses Wechselkursverhältnis schrittweise auf den Kurs von 24,00 Kronen für einen US-Dollar einpendeln.

    Autor: Lothar Martin
  • 25.10.2004

    Der tschechische Präsident Václav Klaus hat in einem Brief an seinen weißrussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko den Verlauf der Wahlen kritisiert, die vor mehr als einer Woche in Weißrussland abgehalten wurden. Den Text des Schreibens stellte die Präsidentschaftskanzlei am Montag der Nachrichtenagentur CTK zur Verfügung. Klaus schrieb demnach unter anderem, er teile die Befürchtungen zahlreicher internationaler Beobachter, denen zufolge die Wahl nicht den demokratischen Standards entsprochen habe. Die Missachtung grundlegender Menschenrechte, die Verfolgung der politischen Opposition und die Unterdrückung von Bürgerprotesten hätten im heutigen Europa keinen Platz und würden das Land in die internationale Isolation führen, so Klaus weiter. Bereits vergangene Woche hatten die Europäische Union, das tschechische Außenamt, zahlreiche internationale Organisationen und Tschechiens Expräsident Václav Havel ähnlich auf die Wahl in Weißrussland reagiert. Bei dieser war kein einziger Oppositionskandidat erfolgreich. Gleichzeitig mit den Parlamentswahlen hatte überdies ein Referendum stattgefunden, das Lukaschenko künftig weitere Amtszeiten ermöglicht.

  • 25.10.2004

    Eine erneute Verstaatlichung von Ambulanzen und Krankenhäusern, die nach der politischen Wende des Jahres 1989 privatisiert wurden, ist im geplanten Konzept zur Reform des Gesundheitswesens nicht vorgesehen. Das sagte am Montag Gesundheitsministerin Milada Emmerová von der Sozialdemokratischen Partei (CSSD) gegenüber David Rath, dem Präsidenten der Tschechischen Ärztekammer. Erst am Freitag hatte ein Vorschlag von einigen CSSD-Politikern, der auf einer teilweisen Rücknahme der Privatisierung des Gesundheitswesens basierte, in der Ärzteschaft für Unmut gesorgt. Rath sagte nun vor Journalisten, die Gesundheitsministerin habe ihm versichert, dass es sich dabei nicht um die offizielle Parteilinie handle.

  • 25.10.2004

    Präsident Václav Klaus hat am Montag auf der Prager Burg die Vorsitzenden der Landesregierungen empfangen, deren Funktionsperiode noch in diesem Jahr ausläuft. Dabei zog Klaus eine positive Bilanz der ersten Regierungszeit der tschechischen Regionalverwaltungen. Ihre jeweiligen Chefs seien in den vergangenen vier Jahren zu "bedeutenden Politikern" geworden, sagte Klaus, ihre Landesregierungen stünden den Menschen und ihren Problemen näher als die Zentralregierung in Prag. Nach einer Verwaltungsreform waren die 14 Landkreise erst im Jahr 2000 entstanden. In 13 davon werden im November neue Landesparlamente gewählt. Der vierzehnte Landkreis ist die Hauptstadt Prag, sie wird vom Oberbürgermeister respektive dem Stadtrat regiert.

  • 25.10.2004

    In Sachsen wurde am Montag ein neues Teilstück der geplanten Autobahnverbindung zwischen Prag und Dresden in Betrieb genommen. Der etwa drei Kilometer lange Abschnitt befindet sich in unmittelbarer Nähe Dresdens und hat zwei Ausfahrten in die Stadt. Bis Ende des Jahres 2006 soll der deutsche Teil der Autobahn, die A17, fertig gestellt sein. Die auf tschechischer Seite weiterführende D8 steht bereits zu etwa drei Vierteln, es fehlen jedoch noch die schwierigsten Bauabschnitte in den gebirgigen Grenzregionen. Ihre endgültige Fertigstellung könnte noch bis zum Jahr 2008 dauern.

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