• 25.10.2004

    Der ehemalige Chauffeur des tschechischen Außenministers Cyril Svoboda wird wegen des schweren Verkehrsunfalls, den er im April verursacht hat, voraussichtlich nicht verurteilt. Bei dem Unfall in der Nähe der mährischen Stadt Vyskov war Svoboda, der am Rücksitz geschlafen hatte, schwer verletzt worden. Das örtliche Bezirksgericht hat am Montag das Verfahren gegen den Chauffeur aufgenommen, jedoch gleich auf unbestimmte Zeit vertagt. Der Fahrer gibt zu, dass er mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren und deshalb von der Straße abgekommen war. Außerdem hat er bis auf einen kleinen Rest bereits sämtliche Schulden beglichen, die ihm durch den Unfall entstanden waren. Der Staatsanwalt sagte, er würde einer Einstellung des Verfahrens zustimmen, sofern der Beschuldigte auch den letzten Teilbetrag begleicht. Außenminister Cyril Svoboda hatte bei dem Unfall schwere Verletzungen unter anderem an der Halswirbelsäule erlitten und anschließend einen Monat im Krankenhaus verbracht.

  • 25.10.2004

    Die tschechische Währung hat am Montag einen historischen Kurs-Rekord gegenüber dem US-Dollar erreicht. Im Laufe des Vormittags erreichte der Wechselkurs 24,55 Kronen pro Dollar. Zu Handelsschluss betrug der Wert eines Dollars dann 24,75 Kronen. Laut Analytikern ist der Kursanstieg der tschechischen Währung vor allem eine Folge des Wertverlusts des Dollars auf den Weltmärkten, unter anderem ausgelöst durch Angst vor einem extrem hohen Außenhandelsdefizit der Vereinigten Staaten.

  • 24.10.2004

    Der Vorsitzende der Demokratischen Bürgerpartei (ODS), Mirek Topolánek, ist davon überzeugt, dass der von der tschechischen Polizei vorgenommene Lauschangriff mittels Abhören von Telefongesprächen anständige und ehrsame Bürger sowie die Rechtmäßigkeit des politischen Wettbewerbs gefährde. Der Premierminister und Chef der regierenden Sozialdemokraten (CSSD), Stanislav Gross, hingegen vertritt die Ansicht, dass die von der oppositionellen ODS an den Polizeieinheiten geäußerte Kritik sowie der von ihr auf die Polizeiführung ausgeübte Druck nur den kriminellen Straftätern in die Hände spielen würden. Diese Aussagen machten die Vorsitzenden der beiden stärksten Parteien des Landes am Sonntag während einer Diskussionsrunde im tschechischen Fernsehkanal TV Nova.

    Autor: Lothar Martin
  • 24.10.2004

    Der tschechische Polizeipräsident Jirí Kolár ist am Sonntag in einer Sendung des Tschechischen Fernsehens (Ceská televize) der Frage ausgewichen, ob für ihn die Meinung von Staatspräsident Václav Klaus, der am Freitag Kolárs Rücktritt gefordert hatte, maßgebend sei. Kolar, der sich wegen des von der Polizei im Zusammenhang mit der Bestechungsaffäre Koristka durchgeführten Lauschangriffs den Unmut der oppositionellen Bürgerdemokraten zugezogen hat, verwies wiederholt darauf, dass für die Ernennung und Abberufung des Polizeipräsidenten nur der Innenminister in Absprache mit der Regierung zuständig sei.

    Autor: Lothar Martin
  • 24.10.2004

    Der liberale Abgeordnete der Freiheitsunion-DEU, Zdenek Koristka, hat seiner eigenen Aussage nach am Freitag der Polizei gesagt, wer konkret ihm ein Bestechungsgeld in Höhe von zehn Millionen Kronen sowie den Posten des Botschafters in Bulgarien angeboten habe. Als Gegenleistung für diese Vergünstigungen sollte Koristka im August bei einer Vertrauensabstimmung im Prager Abgeordnetenhaus gegen die auch von seiner Partei mitgetragene Regierung stimmen. Dies verlautbarte Koristka am Sonntag in einer Sendung des Tschechischen Fernsehens (Ceská televize). Zu diesem Schritt habe er sich, so Koristka, entschlossen, weil sich in den zurückliegenden Tagen und Wochen ununterbrochen auch Spekulationen zu seiner Person aufrechterhalten hätten. Seinen vorherigen Vorstellungen zufolge wollte Koristka diese Aussage ursprünglich erst vor Gericht machen.

    Autor: Lothar Martin
  • 24.10.2004

    Mit dem Tschechow-Stück "Onkel Wanja" in der Regie von Barbara Frey hat das Bayerische Staatsschauspiel am Samstagabend das 9. Theaterfestival Deutscher Sprache in Prag eröffnet. Für den Auftakt hatten die Organisatoren um Dramatiker Pavel Kohout das traditionsreiche Theater "Na Vinohradech" (In den Weinbergen) gewählt. Der tschechische Senatspräsident Petr Pithart würdigte das Festival in seiner Eröffnungsrede als bereits festen Bestandteil der Prager Kulturszene: "Es gab einmal eine Zeit in Prag, in der sich deutsches und tschechisches Theater ignoriert hat. Das Festival zeigt, dass diese Ära überwunden ist."

    Autor: Lothar Martin
  • 23.10.2004

    Die tschechische Kriminalpolizei hat ein Vierteljahr lang die Telefonate des Unternehmers Ranko Pecic abgehört, der seit vielen Jahren mit dem tschechischen Staatspräsidenten Václav Klaus befreundet ist. Daher habe das Team des Detektiven Gejza Rakas vermutlich nicht nur die Privatgespräche zwischen Klaus und seinem Nachfolger in der Funktion des Oppositionsführers, dem ODS-Vorsitzenden Mirek Topolánek, mitgehört, sondern indirekt auch die telefonischen Dialoge, die Klaus mit Pecic führte. Das behauptet die tschechische Tageszeitung "Lidové noviny", die in ihrer Samstagausgabe davon spricht, ihr lägen Dokumente vor, die die Telefonüberwachung des Unternehmers Pecic im Zusammenhang mit der "Affäre H-System" belegen würden. ODS-Parteichef Topolánek war im Zusammenhang mit der noch ungeklärten Bestechungsaffäre um den liberalen Abgeordneten Zdenek Koristka (US-DEU) abgehört worden. Präsident Klaus hatte bereits am Freitag Innenminister Frantisek Bublan nahe gelegt, wegen der Abhör-Affäre die Abberufung des tschechischen Polizeipräsidenten Jirí Kolár ins Auge zu fassen. Die oppositionelle Demokratische Bürgerpartei (ODS) wiederum will wegen der mutmaßlichen Telefonüberwachung ihres Parteichefs Milan Topolanek eine außerordentliche Sitzung des Abgeordnetenhauses einberufen und eine parlamentarische Untersuchungskommission einsetzen.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.10.2004

    In der Zentrale der internationalen Polizei-Organisation Interpol im französischen Lyon wird in absehbarer Zeit auch ein tschechischer Polizeioffizier tätig sei. Seine Aufgabe bestehe darin, den Informationsaustausch bei der Verbrechensbekämpfung zwischen Interpol und der tschechischen Kriminalpolizei zu verbessern und auszubauen, hieß es in einer CTK-Meldung am Freitag. Anlass dieser Bekanntmachung war der eintägige Besuch des tschechischen Polizeipräsidenten Jirí Kolár bei Interpol in Lyon.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.10.2004

    Der tschechische Automobilhersteller Skoda Auto habe sich dafür entschieden, im Jahr 2006 ein neues PKW-Fahrzeugmodell auf dem Markt zu präsentieren. Es werde eine Kombination zwischen der Designerstudie Roomster und dem vorbereiteten Fabia der zweiten Generation sein. Das berichtet die auflagenstärkste tschechische Tageszeitung "Mladá fronta Dnes" in ihrer Samstagausgabe.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.10.2004

    Das Bayerische Staatsschauspiel eröffnet an diesem Samstag in Prag mit Tschechows "Onkel Wanja" das 9. Theaterfestival Deutscher Sprache. Bis 7. November treten zudem unter anderem das Thalia Theater Hamburg und das Berliner Ensemble in der tschechischen Hauptstadt auf. Erstmals in der 121-jährigen Geschichte des Prager Nationaltheaters wird dabei auf Tschechiens führender Bühne offiziell ein deutschsprachiges Theaterstück aufgeführt: Am 31. Oktober gastiert dort das Wiener Burgtheater mit "Das Werk" von Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek.

    Autor: Lothar Martin

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