• 16.10.2004

    Am Samstagabend ist in Prag ein neuntägiges tschechisch-deutsches Kulturforum eröffnet worden, auf dessen Programm, vorbereitet von der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft in Wuppertal in Zusammenarbeit mit der Föderation jüdischer Gemeinden in Tschechien und dem Goethe-Institut Prag, zahlreiche Diskussionen, Ausstellungen und Konzerte stehen. Das Kulturforum findet zum 20.Mal statt, zum ersten Mal in Prag, das als eine Stadt der geistigen Repräsentation Europas gewählt wurde, in der viele vor der sowjetischen Diktatur und dem Nazi-Regime in Deutschland geflohenen Menschen eine Zuflucht gefunden hatten. Aus Deutschland werden u.a. Kulturstaatsministerin Christina Weiss, Publizist Maxim Biller, Schauspieler Otto Sander und Schriftsteller Günther Kunert teilnehmen. Geplant sind ebenso Diskussionen mit Jiri Grusa, Präsident des Internationalen PEN-Klubs, dem spanischen Autor Jorge Semprun und Polens Ex-Präsident Lech Walesa.

  • 16.10.2004

    Nach mehr als zweieinhalb Stunden haben österreichische Atomkraftgegner ihre Blockade des Grenzübergangs Wullowitz/Dolni Dvoriste an der österreichisch-tschechischen Grenze beendet. Etwa 150 Personen protestierten am Samstag mithilfe von 20 Traktoren gegen das umstrittene südböhmische Atomkraftwerk Temelin, dem die tschechische Atomsicherheitsbehörde in dieser Woche nach einem Probebetrieb die Betriebsgenehmigung erteilt hat. Von der Grenzblockade haben sich sowohl tschechische Umweltorganisationen wie auch das österreichische Umweltministerium distanziert.

  • 16.10.2004

    Der langjährige Vorsitzende der deutschen Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", Michael Jansen, ist drei Jahre nach Beginn der Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter von tschechischen Nazi-Opfern geehrt worden. In Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler erhielt der 63-Jährige am Freitag in Prag eine Ehrenplakette tschechischer Opferverbände. Nach einer Meldung der deutschen Nachrichtenagentur DPA nahmen an dem Festakt in der deutschen Botschaft auch Tschechiens Ex-Präsident Vaclav Havel und der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher teil. Tschechien erhält von der Gesamtsumme von etwa fünf Milliarden Euro zur Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter rund 216 Millionen Euro.

  • 16.10.2004

    Der im Vorjahr für den Oscar-Preis nominierte tschechische Film Zelary steht an diesem Wochenende in insgesamt 29 Kinohäusern der USA auf dem Programm. Nach Mitteilung der New Yorker Filmvertriebsgesellschaft Sony Pictures Classic wurde der Film vor genau einem Monat in New York und Los Angeles zum ersten Mal dem amerikanischen Publikum präsentiert.

  • 15.10.2004

    Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler hat sich während seiner eintägigen Tschechien-Visite am Freitag für eine "humanitäre Geste" der tschechischen Regierung an einen Teil der Angehörigen der deutschen Minderheit, die nach dem 2.Weltkrieg aus der damaligen Tschechoslowakei nicht vertrieben wurden, ausgesprochen. Eine symbolische Zahlung an diese Menschen würde ihn "nach einer positiven innertschechischen Diskussion freuen", sagte Köhler nach einer Unterredung mit seinem tschechischen Pendant Václav Klaus auf der Prager Burg. Der tschechische Präsident betonte, ein solcher Schritt könnte "Bestandteil eines Versuches sein, größte Ungerechtigkeiten zu mildern." Jedoch müsse über dieses "rein tschechische Problem" in Tschechien und nicht bilateral diskutiert werden, unterstrich Klaus. Beide Staatsoberhäupter tauschten sich auch über verschiedene europäische Themen aus, darunter über die Ratifizierung der europäischen Verfassung, wie auch über Fragen der Globalisierung und aktuelle Probleme der deutschen Automobilindustrie. Der deutsche Gast kam auch mit den Vorsitzenden der beiden Kammern des tschechischen Parlaments zusammen. Im Vorfeld seines Besuches in Prag wurden die tschechisch-deutschen Beziehungen allgemein als sehr gut bezeichnet. Erst am Montag vergangener Woche hatte der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder die tschechische Hauptstadt besucht.

  • 15.10.2004

    Das Existenzminimum soll in nächster Zeit nicht erhöht werden. Dies sieht ein Regierungsvorschlag vor, der am Freitag den entsprechenden Ausschüssen des Abgeordnetenhauses zur Behandlung vorgelegt wurde. Das Einfrieren des Existenzminimums hat aber bei der am Freitag stattgefundenen Abstimmung die Parlamentsopposition verhindert. Sollte es der Regierungskoalition nicht gelingen, die entsprechende Gesetzesnovelle zum 1.Januar in Kraft treten zu lassen, müsste das Existenzminimum laut gültigem Gesetz erhöht werden. Dies würde bedeuten - räumte Arbeitsminister Zdenek Skromach ein - dass die Einsparungen durch die geplanten Senkungen der Sozialleistungen im kommenden Jahr nicht eingehalten werden können.

  • 15.10.2004

    Die tschechische Fluggesellschaft CSA wird zwölf Airbus-Maschinen kaufen. Das entschied der Aufsichtsrat des Unternehmens bereits am Donnerstag in Prag. Die CSA wolle die Flugzeuge schrittweise in den Jahren 2006 bis 2008 anschaffen, meldete die Nachrichtenagentur CTK. Schätzungen zufolge zahlt die Fluggesellschaft bis zu 630 Millionen Euro für alle Maschinen. Neben Airbus war das US-Unternehmen Boeing im Rennen um den lukrativen Auftrag.

  • 14.10.2004

    Für den tschechischen Premierminister Stanislav Gross ist die Meinung der leitenden Staatsanwältin des nordmährischen Landkreises, Zlatuse Andelová, in der Bestechungsaffäre rund um den Abgeordneten Zdenek Koristka nicht die "Offenbarung der Wahrheit". Erst müsse sich die oberste Staatsanwaltschaft zu dem Fall äußern, erst dann könne über die weitere Vorgangsweise entschieden werden, sagte Gross am Donnerstag. Koristka, ein Abgeordneter der mitregierenden liberalen Freiheitsunion, hatte angegeben, dass ihm Abgesandte der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS im August Geld angeboten hätten, wenn er bei der Vertrauensabstimmung im Parlament gegen die Regierung stimmen würde. Die Staatsanwältin Andelová hatte Koristka am Dienstag als unglaubwürdig bezeichnet und damit heftige Kritik der Regierungsparteien ausgelöst. Eine Staatsanwältin sei nicht das Gericht, sagte etwa Koristka selbst.

  • 14.10.2004

    Die Tochter von Eduard Brücklmeier, dem ehemaligen deutschen Vizekonsul in London, verlor am Donnerstag vor dem Bezirksgericht Prag 1 einen Restitutionsprozess rund um einen Besitzanteil an zwei Häusern in der Prager Innenstadt. Brückelmeier war einer der Drahtzieher des missglückten Attentates auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 gewesen. Darauf stützte sich nun die Anklage seiner heute 64-jährigen Tochter Monika Antonelli. Die Konfiskation des ehemaligen Familieneigentums nach dem Krieg auf Grundlage der Benes-Dekrete sei unrechtmäßig erfolgt, da Brückelmeier sich aktiv am Widerstand gegen Hitler beteiligt habe, sagte Antonellis Anwalt. Das Gericht folgte dieser Argumentation nicht. Es sei zwar erwiesen, dass Brücklmeier gegen Hitler gekämpft habe, aber nicht, dass der Attentatsversuch zur Befreiung der unterjochten Völker unternommen wurde, so der Richter. Brücklmeier war nach dem Anschlag wegen Verbindungen zum Kreis um den Hitler-Attentäter Stauffenberg in Berlin hingerichtet worden. Die umstrittenen Gebäude befinden sich am Altstädter Ring im Zentrum Prags.

  • 14.10.2004

    Die tschechische Fluggesellschaft CSA wird zwölf Airbus-Maschinen kaufen. Das entschied der Aufsichtsrat des Unternehmens am Donnerstag in Prag. Die CSA wolle die Flugzeuge schrittweise in den Jahren 2006 bis 2008 anschaffen, meldete die Nachrichtenagentur CTK. Schätzungen zufolge zahlt die Fluggesellschaft bis zu 630 Millionen Euro für alle Maschinen. Neben Airbus war das US-Unternehmen Boeing im Rennen um den lukrativen Auftrag.

Pages