• 11.10.2004

    Zur Fotografie des Jahres 2004 wurde eine Fotografie von Jan Rybár gekürt, die den Titel "Schmerz in Beslan" trägt. Der Reporter der Tageszeitung "Mladá fronta Dnes" hielt auf dem Foto die Bestattung eines der ermordeten Kinder nach der Tragödie fest, die sich am Anfang des Schuljahrs in Nordossetien abspielte. Die Veranstalter des tschechischen Fotojournalistenwettbewerbs Czech Press Photo veröffentlichten am Montag auch die weiteren Ergebnisse des Wettbewerbs. Das Siegerfoto gewann außerdem den zweiten Preis in der Kategorie "Aktuelles Zeitgeschen". Den Worten der Juryvorsitzenden Elisabeth Biondi vom Magazin "The New Yorker" ist das diesjährige Ergebnis aus dem Aspekt beachtenswert, weil Rybár kein Fotoreporter, sondern ein schreibender Journalist sei.

  • 11.10.2004

    Aus dem Chemiewerk Spolchemie in der nordböhmischen Stadt Ústí nad Labem (Aussig) ist am Montagmorgen Chlorwasserstoff ausgetreten, laut Auskunft der zuständigen Magistratsabteilung bestand aber keine Gefahr für Menschen und Umwelt. Es handelt sich um den bereits vierten Störfall bei Spolchemie in diesem Jahr. Das Entweichen des Gases konnte mittlerweile gestoppt werden, es seien nun keine weiteren Maßnahmen nötig, hieß es. Zum Entweichen des Gases sei es - so ein Sprecher des Chemiewerkes - beim Austausch der Dichtung gekommen. Der Sprecher betonte, dass die Einwohner der Stadt über den Zwischenfall nur aus Präventivgründen informiert wurden. Es habe zu keiner Gefährdung kommen können, sagte er. Die Einwohner der Stadt wurden unter anderem durch Textmeldungen auf ihre Mobiltelefone über den Zwischenfall informiert.

  • 10.10.2004

    In der Diskussion über den Lkw-Transit in Europa prüft Tschechien Zeitungsberichten zufolge einen riskanten Alleingang. Die Prager Regierung erwäge die Abschaffung der umgerechnet acht Euro teuren tschechischen Ein-Tages-Vignette für Lkw zum Jahresende, berichtet das Blatt "Mladá fronta Dnes" in seiner Wochenendausgabe. Der Preis entspricht etwa der von Brüssel festgesetzten Maut-Obergrenze. Verkehrsminister Milan Simonovský hatte erst vergangene Woche auf einem EU-Ministertreffen erfolglos deren Erhöhung auf 15 Euro vorgeschlagen. Laut einem Entwurf, der nun der Regierung vorliegt, könnte die Ein-Tages-Vignette durch eine Drei-Tages-Vignette um etwa 20 Euro ersetzt werden. Die Nachrichtenagentur dpa zitiert einen EU-Mitarbeiter, der dies als "klaren Verstoß gegen das Prinzip der Freizügigkeit" bezeichnet. Das EU-Neumitglied Tschechien riskiere damit ein Disziplinarverfahren. Vizepremier Martin Jahn hingegen argumentiert mit der zunehmenden Belastung durch den Schwerverkehr. Seit dem EU-Beitritt des Landes am 1. Mai sei der Lkw-Verkehr in Tschechien um etwa 20 Prozent gestiegen, sagte Jahn.

  • 10.10.2004

    Der Kulturminister der irakischen Übergangsregierung, Mufid Dzazajri, hat sich in der sonntäglichen Politdebatte des Tschechischen Fernsehens für eine Verlängerung des Mandats der tschechischen Militärpolizisten im Irak ausgesprochen. Diese sind derzeit an der Ausbildung örtlicher Sicherheitskräfte beteiligt, die tschechische Regierung will ihren Einsatz bis Ende Februar verlängern. Vor allem aus politischer Sicht sei ein Verbleib der etwa 100 Spezialisten wichtig, ihr Abzug vor den auf Januar angesetzten irakischen Wahlen wäre ein schlechtes Signal, sagte Dzazajri. Tschechien könne dem Irak aber auch auf kulturellem Gebiet wertvolle Hilfe leisten, wie etwa beim Wiederaufbau der Nationalbibliothek und verschiedener Kulturdenkmäler oder bei der Herausgabe von Büchern. Dzazajri sagte, er habe darüber bereits mit seinem tschechischen Amtskollegen Pavel Dostál und mit Außenminister Cyril Svoboda gesprochen. Der irakische Kulturminister Dzazajri hat selbst mehrere Jahre in der Tschechoslowakei gelebt, unter anderem als Mitarbeiter des Rundfunks. Er spricht fließend Tschechisch.

  • 10.10.2004

    Ein Bericht über den Tabakkonsum in Europa, den Experten der EU am Dienstag in Brüssel veröffentlichen sollen, beinhaltet laut bisher bekannten Informationen Kritik an den niedrigen Zigarettenpreisen in Tschechien. Im Vergleich zum Durchschnittseinkommen seien Zigaretten hierzulande besonders billig, Tschechien und Luxemburg hätten eine "sehr schlechte" Anti-Tabak-Politik, heißt es in dem Text, der sich unter anderem auf Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO beruft. Prag hat bei den EU-Beitrittsgesprächen eine sukzessive Anhebung der Verbrauchersteuer auf Tabakwaren ausgehandelt, um ein allzu sprunghaftes Ansteigen der Zigarettenpreise zu vermeiden. Am Montag will die Regierung über einen weiteren Teuerungsschritt beraten. Dieser würde in den nächsten zwei Jahren den Preis für eine Packung Zigaretten um etwa 13 Kronen, das sind knapp 50 Cent, anheben.

  • 10.10.2004

    Der tschechische Tennisspieler Jirí Novák hat das mit 690 000 Dollar dotierte ATP-Turnier von Tokio gewonnen. Der an Nummer fünf gesetzte Novák setzte sich am Sonntag im Finale des Hartplatz-Bewerbes in der japanischen Hauptstadt mit 5:7, 6:1 und 6:3 gegen Taylor Dent (USA/7) durch. Für den Weltranglisten-28. war es der sechste ATP-Titelgewinn. Nováks letzter Turniersieg liegt bereits 15 Monate zurück.

  • 09.10.2004

    Im vierten Prager Stadtbezirk sowie im südmährischen Kreis Znojmo (Znaim) wurden am Samstag Nachwahlen zum Senat abgehalten. Beide Urnengänge waren notwendig geworden, weil die bisherigen Senatoren aus diesen Bezirken im Juni ins Europaparlament gewählt wurden. Sowohl in Prag als auch in Znaim bekamen die Kandidaten der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS die meisten Stimmen. Beide konnten jedoch keine absolute Mehrheit erzielen, in einer Woche werden daher Stichwahlen über die Neubesetzung der zwei Senatorensitze entscheiden. Der Senat, die Obere Kammer des tschechischen Parlaments, hat entsprechend den 81 Wahlkreisen 81 Sitze. Normalerweise wird alle zwei Jahre ein Drittel der Senatoren für eine sechsjährige Amtsperiode gewählt.

  • 09.10.2004

    In der mährischen Metropole Brno (Brünn), der zweitgrößten Stadt Tschechiens, fand am Samstag ein Referendum über die zukünftige Lage des Hauptbahnhofs statt. Dabei haben nach ersten Informationen etwa 85 Prozent der Teilnehmer für die Beibehaltung des Bahnhofs im Brünner Stadtzentrum gestimmt. In keinem Fall wird das Ergebnis jedoch bindend sein, da die Wahlbeteiligung nur bei etwa 25 Prozent lag. Zur Gültigkeit des Referendums wären mindestens 50 Prozent nötig gewesen. Die Stadtverwaltung plant eine Verlegung des Bahnhofs um etwa 800 Meter in Richtung Süden. Damit solle der Bahnabschnitt in Brünn modernisiert werden, gleichzeitig könne man so auch die Entwicklung des Stadtzentrums vorantreiben, heißt es. Gegner der Maßnahme haben sich in verschiedenen Bürgerinitiativen zusammengefunden. Sie befürchten zu hohe Kosten und sind der Ansicht, dass der Bahnhof auch an seiner jetzigen Position modernisiert werden kann. Bei der Abstimmung am Samstag handelte es sich um das größte lokale Referendum, das jemals in Tschechien abgehalten wurde.

  • 09.10.2004

    Noch eine Meldung vom Sport: Die tschechische Fußballnationalmannschaft hat am Samstag in Prag in einem Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel Rumänien mit 1:0 besiegt. Torschütze war Jan Koller, der in der 36. Minute einen Elfmeter verwandelte.

  • 08.10.2004

    Die Arbeitslosenrate in Tschechien ist im September um 0,2 Prozentpunkte auf 9,1 Prozent gesunken. Das gab am Freitag das Ministerium für Arbeit und Soziales bekannt. Insgesamt waren im vorigen Monat knapp über 530.000 Arbeitslose registriert, um etwa 5.700 weniger als im August. Die höchste Arbeitslosenrate, nämlich 23 Prozent, wurde in der Region um die nordböhmische Stadt Most (Brüx) verzeichnet. Am einfachsten findet man im Kreis Prag-West Arbeit, dort betrug die Arbeitslosenrate nur 3 Prozent.

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