• 15.06.2004

    Die Schauspielerin Jirina Bohdalová hat gegen alle Erwartungen am Obersten Gericht in Prag die Löschung ihres Namens von der Liste ehemaliger tschechischer Stasi-Mitarbeiter durchsetzen können. Ihr Name steht nach Ansicht des Gerichts unberechtigt auf der Liste. Gestrichen wird der Eintrag "Jirina Bohdalová" jedoch nur von den im Internet veröffentlichten Listen ehemaliger inoffizieller Mitarbeiter der tschechischen Staatssicherheit vor dem Jahr 1989. Die Streichung des Namens aus den gedruckten Veröffentlichungen sei technisch nicht durchführbar, so das Gericht.

    Autor: Daniel Satra
  • 15.06.2004

    Vor seinem Auftaktspiel bei der Fußball-Europameisterschaft in Portugal ist Tschechien frei von Personalsorgen, wie die Nachrichtenagentur dpa meldet. Alle 23 Spieler seien fit und einsetzbar, sagte Tschechiens Team-Sprecher Lukas Tucek schon am Samstag. Trainer Karel Brückner ließ nach den ersten Trainingseinheiten durchblicken, dass er seine Anfangself für die Partie gegen den Außenseiter Lettland am Dienstag um 18 Uhr in Aveiro bereits im Kopf hat. Neben dem Dortmunder Jan Koller, der seine Schulterprobleme überwunden hat, wird voraussichtlich Milan Baros vom FC Liverpool stürmen. Kollers BVB-Kollege Tomas Rosicky ist im Mittelfeld ebenso gesetzt wie dessen Partner Pavel Nedved (von Juventus Turin). Auch Tschechiens Gegner Lettland kann aus dem Vollen schöpfen, nachdem Kapitän Vitalis Astafjevs, Torhüter Aleksandrs Kolinko und Verteidiger Aleksandrs Isakovs ihre Blessuren auskuriert haben. Die Aufstellung im ersten Spiel der Letten ist jedoch noch geheim

    Autor: Daniel Satra
  • 14.06.2004

    In der ersten Europawahl in Tschechien haben die stärkste sowie die kleinste Partei der Regierungskoalition eine schwere Niederlage erlitten. Die Sozialdemokraten (CSSD) erreichten nur zwei Sitze im künftigen Europaparlament. Die Liberalen (US-DEU) scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde. Der dritte Koalitionspartner, die Christdemokratische Partei (KDU-CSL), schnitt mit ebenfalls zwei Mandaten unter den Regierungsparteien prozentuell am besten ab. Die Koalitionsparteien werden somit im neuen Europaparlament nur vier Plätze belegen. Mit neun Mandaten ist die oppositionelle Demokratische Bürgerpartei zum Wahlsieger geworden. An zweiter Stelle rangiert die kommunistische Partei (KSCM) mit sechs Mandaten. Den Einzug in das neue Europaparlament haben noch die Partei der Unabhängigen Kandidaten - Europäische Demokraten (SNK - ED) und die so genannten Unabhängigen mit elf bzw. acht Prozent und mit jeweils zwei Mandaten geschafft. Von den insgesamt acht Millionen wahlberechtigten Tschechen haben nur 28 Prozent von ihrem Recht Gebrauch gemacht.

  • 14.06.2004

    Die Demokratische Bürgerpartei ODS hat am Montag die Regierung aufgefordert, dem Parlament die Vertrauensfrage zu stellen. Sollte dies die Regierung nicht tun, hat die ODS die Absicht, selbst eine Abstimmung zu beantragen. Dies gab am Montag der Vorsitzende der Partei Mirek Topolanek bekannt. Die Abstimmung soll eine Reaktion auf die Ergebnisse der Europawahl am Wochenende sein. Der tschechische Premier Vladimir Spidla erwiderte, dass das Ergebnis der Europawahlen kein Grund zu einer Vertrauensfrage für die Regierung ist. Die Vorgangsweise der ODS bezeichnete Spidla als "sehr eigennützig".

  • 14.06.2004

    Die Europäische Union hat am Montag die einstimmig verabschiedete Resolution des UNO-Sicherheitsrates über den Irak willkommen geheißen. Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda merkte dazu an, dass in der Resolution die EU zur Zusammenarbeit mit den Sicherheitskräften aufgefordert wird. Seiner Meinung nach schließt diese Zusammenarbeit auch militärische Kräfte ein. In der Beschlussfassung der EU fehle diese Definition, so Außenminister Svoboda.

  • 14.06.2004

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat am Montag ein Gesetz über die Entstehung einer neuen Hochschule unterzeichnet. Die neue Hochschule soll in der Hauptstadt des Landkreises Vysocina, in Jihlava/Iglau, entstehen. Die Polytechnische Hochschule wird wahrscheinlich bereits ab dem kommenden akademischen Jahr - also ab Herbst dieses Jahres - ins Leben gerufen. Es handelt sich um die erste nicht universitäre öffentliche Hochschule in Tschechien.

  • 14.06.2004

    Die Tschechische Armee wird in den kommenden 10 Jahren definitiv die schwedischen Kampfflugzeuge Jas 39-Gripen benutzen. Die Verteidigungsminister der beiden Länder, Tschechiens und Schwedens, haben am Montag in Prag die betreffenden Verträge unterzeichnet. Das 10jährige Anmieten der Flugzeuge wird Tschechien etwa 610 Millionen Euro kosten.

  • 14.06.2004

    In der letzten Woche sind in Tschechien die Benzin- und Ölpreise wieder gesunken, wenn auch nur um acht Heller. Das meistverkaufte Benzin Natural 95 wird zurzeit im Schnitt für 27,4 Kronen verkauft, das ist weniger als ein Euro. Der Ölpreis beläuft sich auf knappe 25 Kronen.

  • 14.06.2004

    Die tschechische Nationalauswahl bei der Fußball-EM in Portugal wurde am Montag aus ihrem bisherigen Domizil in Penha Longa nach Coimbra verlegt. Hier wird das Team vor dem am Dienstag angesetzten Spiel gegen Lettland übernachten. Zum letzten Mal hatte die damals tschechoslowakische Nationalauswahl im Jahre 1937 gegen die Letten gespielt. Das Ergebnis lautete 4:0 für die Tschechoslowakei. Die erste Präsentation der tschechischen Elf bei der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft findet im etwa 60 Kilometer entfernten Aveiro statt.

  • 13.06.2004

    Für umfassendere Änderungen in der tschechischen Regierung hat sich am Sonntag deren Vizepremier und Innenminister Stanislav Gross ausgesprochen. Diese - so Gross in der sonntäglichen Polittalkshow am TV-Privatsender Prima - sollten eine Reaktion auf die Ergebnisse der Europawahl in Tschechien sein, bei der die Regierungskoalition eine Niederlage erlitten hatte. Konkrete Einzelheiten wollte er aber nicht nennen. Er deutete nur an, dass mögliche Änderungen von der weiteren Entwicklung in der kleinsten Koalitionspartei, der Freiheitsunion (US), abhängen. Der Vorsitzende der Bürgerdemokraten, Mirek Topolanek, räumte am Sonntag in der Politdebatte "Sieben Tage" am TV-Privatsender Nova ein, dass die - wie er wörtlich sagte - "dramatische Schlappe" der Koalitionsparteien in der Europawahl eine Regierungsumbildung zur Folge haben könnte. Vorzeitige Wahlen hält der Chef der bei diesen Wahlen erfolgreichsten Partei jedoch für unwahrscheinlich.

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