• 08.05.2004

    Am Samstag wurde an vielen Orten Tschechiens der Ereignisse von 1945 gedacht. Des Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs gedachten am Samstagvormittag Präsident Václav Klaus sowie weitere Politiker und Stadtvertreter auf dem Prager Hügel Vítkov. Sie legten dort Kränze am Grab des unbekannten Soldaten nieder. Im westböhmischen Plzen/Pilsen werden die Feierlichkeiten anlässlich des 59. Jahrestags der Befreiung der Stadt durch die US-Armee fortgesetzt. In Pilsen können Besucher eine Ausstellung historischer Fahrzeuge aus amerikanischer Produktion sehen. Der 8. Mai ist in Tschechien ein Staatsfeiertag. Dieses Jahr wird er zum erstenmal als der "Tag des Sieges" gefeiert, in den vergangenen Jahren war er im Kalender als der "Tag der Befreiung" bezeichnet worden.

  • 08.05.2004

    Der Opfer des Kommunismus haben am Samstag im nordböhmischen Most/Brüx rund 100 Angehörige des tschechischen und slowakischen Verbands der technischen Hilfsbataillons (PTP) gedacht. Eine Messe für die Opfer des Kommunismus wurde in der St.-Wenzelskirche von einem katholischen Priester und einem Pfarrer der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche gemeinsam abgehalten. Über die Verbrechen des Kommunismus sprach Josef Lesák, der bis 1948 Abgeordneter der Tschechoslowakischen Nationalversammlung und nach 1989 des Tschechischen Nationalrates war. Lesák erinnerte daran, das seit dem Februar 1948 bis zum November 1989 262 000 politische Gefangene zweitweise in kommunistische Gefängnisse inhaftiert waren, von denen 4000 gestorben sind und weitere 248 hingerichtet wurden. Die so genannten "technischen Hilfsbataillons" waren in den Jahren 1950 bis 1954 Bestandteil der tschechoslowakischen Armee. In den Hilfstruppen mussten Menschen dienen, die dem kommunistischen Regime unbequem wurden. Sie mussten schwere und gefährliche Arbeiten verrichten. Rund 160 000 Menschen waren Angehörige dieser Hilfsbataillons. Nach diesem Militärdienst wurden sie meistens auch im Zivilleben weiterhin diskriminiert.

  • 08.05.2004

    Auf der Prager Burg hat am Samstag ein feierlicher Eid von 400 jungen Männern stattgefunden, die seit März dieses Jahres den obligatorischen Wehrdienst leisten. Sie gehören zu den letzten 1000 Soldaten, die den Pflichtdienst leisten. Ab nächstem Jahr wird die tschechische Armee nur noch aus Berufssoldaten bestehen. An der Zeremonie nahmen Präsident Václav Klaus und Verteidigungsminister Miroslav Kostelka teil.

  • 08.05.2004

    Die Partei der Grünen hat am Freitag Präsident Václav Klaus aufgefordert, dass er den Inhalt der Gespräche über die Menschenrechte veröffentlichen soll, die er während seines Besuches in China geführt hat. Die Informationen, die über den Verlauf der Verhandlungen bislang publiziert wurden, halten die Grünen für ungenügend. Klaus war der erste tschechische Staatspräsident, der China besuchte. Sein Vorgänger im Amt Václav Havel hatte den tibetischen Dalai Lama mehrmals nach Prag eingeladen und China nie besucht.

  • 08.05.2004

    Die kanadische Eishockeyauswahl hat am Samstag im Halbfinale der Weltmeisterschaft in Prag das Team der Slowakei mit 2:1 besiegt und wird am Sonntagabend versuchen, den Weltmeistertitel vom vergangenen Jahr zu verteidigen. Tore schossen Satan für die Slowakei und Briere und Horcoff für das Team Kanadas.

  • 08.05.2004

    Der ehemalige hervorragende tschechische Eishockeyspieler und spätere erfolgreiche Trainer Ivan Hlinka hat am Samstag in Prag eine Auszeichnung für seine langjährige Tätigkeit - den "Preis für die Eishockeylegende der Tschechischen Republik" - entgegengenommen. Darüber entschieden die Vertreter des Internationalen Eishockeyverbandes (IIHF) in Zusammenarbeit mit Vertretern der Firma Tissot. Hlinka hatte während seiner aktiven Karriere dreimal den Weltmeistertitel gewonnen. Die tschechische Nationalmannschaft gewann unter seiner Führung Goldmedaillen nicht nur bei der Weltmeisterschaft, sondern auch bei den Olympischen Spielen. Hlinka wirkte auch in der nordamerikanischen NHL.

  • 07.05.2004

    Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Freitag die Einführung von Registrierkassen in erster Lesung erwartungsgemäß bewilligt. Ab Januar kommenden Jahres sollten Unternehmer, die Geschäfte und Gaststätten betreiben, Registrierkassen nutzen. Das Finanzministerium erhofft sich davon eine Beschränkung der Steuerhinterziehung und mehr Steuergerechtigkeit im Lande. Das Gesetz gehört zusammen mit dem Gesetz über Flaschensiegel für hochprozentige alkoholische Getränke zur zweiten Phase der Reform der öffentlichen Finanzen. Gegen das Gesetz über Registrierkassen stimmten nur die oppositionellen Bürgerdemokraten ODS, die Kommunisten sprachen sich dafür aus.

  • 07.05.2004

    Insgesamt 32 politischen Parteien, von denen fünf im Juni fürs Europaparlament kandidieren wollen, droht die Einstellung ihrer Tätigkeit. Diese Parteien haben dem Abgeordnetenhaus die vom Gesetz geforderten Jahresberichte nicht vorgelegt. Zu Parteien, die die größten Probleme haben, gehört die Tschechische Nationalsoziale Partei (CSNS), die gemeinsam mit der Nationalen Partei in einer Koalition fürs Europaparlament kandidieren will. Der Partei drohte bereits vor zwei Jahren die Einstellung ihrer Tätigkeit. Bis 1996 war sie im Rahmen der Liberal-Sozialen Union im tschechischen Parlament vertreten.

  • 07.05.2004

    Die tschechische Bürgerinitiative "Cesko-nemecká vzájemnost" (zu deutsch etwa Tschechisch-Deutsche Gegenseitigkeit) hat erneut die tschechischen Politiker und Parlamentarier zur Aufhebung der Benes-Dekrete aufgefordert. Im Zusammenhang mit dem EU-Beitritt Tschechiens sollten die Vertreter der exekutiven und legislativen Macht nach Meinung der Bürgerinitiative überlegen, ob es angebracht sei, auf einer Interpretation der Geschichte zu bestehen, die das Land von der kommunistischen Partei geerbt hatte. Dies geht aus einer Erklärung hervor, die die Bürgerinitiative der Nachrichtenagentur CTK übermittelte. Die Erklärung wurde vom ehemaligen Abgeordneten der Demokratischen Bürgerallianz (ODA) Viktor Dobal und von den Historikern und Publizisten Emanuel Mandler und Ján Mlynárik unterzeichnet. Die Bürgerinitiative forderte zur Aufhebung der Benes-Dekrete zum erstenmal schon im Februar dieses Jahres auf. Sie stellt sich schon seit längerer Zeit gegen die Dekrete sowie gegen die Vertreibung der deutschen Bevölkerung, die sie in der Vergangenheit mit den ethnischen Säuberungen auf dem Balkan verglich. Emanuel Mandler schrieb ein kritisches Buch über die Dekrete, in dem er unter anderem die Legitimität von Edvard Benes als Exilpräsident in Frage stellte.

  • 07.05.2004

    Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas hat am Freitag auf einer Pressekonferenz in Prag vor einer ausufernden Vermehrung von Borkenkäfern gewarnt. Diese drohe - so der Minister - vor allem in Südböhmen, auf der Böhmisch-Mährischen Anhöhe und in Südmähren. In diesen Regionen liege jetzt das meiste unbearbeitete Holz, das vom Borkenkäfer befallen sei, so Palas. Für den Grund für die enorm starke Vermehrung der Borkenkäfer hält der Minister das warme und trockene Wetter im vergangenen Sommer. Eine ähnliche Lage herrsche außerdem in den Nachbarländern.

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